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Vom Alptraum verfolgt

Vom Alptraum verfolgt

Titel: Vom Alptraum verfolgt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Sheriff«,
knurrte ich.
    »Komisch? Es ist köstlich !« Er warf sich in seinen Stuhl zurück und brüllte vor rauhem Gelächter.
    Ich betrachtete ihn zweifelnd,
bis er sich schließlich, von gelegentlichen Anfällen geradezu unanständiger
Heiterkeit abgesehen, beruhigte. »Was finden Sie denn so lächerlich ?« sagte ich in anklagendem Ton.
    »Zeitweilig hege ich den
Verdacht, daß Sie meine Reaktionen als selbstverständlich voraussetzen«, sagte
er selbstgefällig. »In solchen Momenten fange ich an, hier und dort ein bißchen
zu variieren .«
    »Haben Sie schon den Autopsiebericht über Marsh ?« Ich
hatte das Empfinden, daß ein Themawechsel schnellstens angebracht war.
    »Noch nicht«, brummte Lavers . »Doc Murphy hat gesagt, er käme innerhalb der
nächsten zwanzig Minuten mit dem Bericht hierher, und das war vor einer halben
Stunde .« Er glotzte mich plötzlich an. »Schicken Sie
ja niemals wieder Sergeant Polnik zurück, um einen
Bericht über einen Mord zu erstatten, Wheeler! Jedenfalls nicht, wenn Sie Wert
darauf legen, daß Ihre zeitweilige Zugehörigkeit zu diesem Büro zu einem
Dauerzustand wird !«
    »Ja, Sir«, sagte ich
vorsichtig. »Es war aber wirklich ein recht komplizierter Mordfall, was das
anbetrifft .«
    »Das brauchen Sie mir nicht zu
erzählen !« Lavers stöhnte
und vergrub das Gesicht in den Händen. »Mit diesem weiblichen Vampir, der von
dem Zeitunterschied zwischen der Ost- und Westküste keine Ahnung hat, was zur
Folge hat, daß sie, statt tagsüber, nachts in ihrem Sarg schläft .«
    »Das soll Polnik sich ganz allein ausgedacht haben ?« fragte ich
verwundert.
    »Als ich ihn zuletzt sah,
fragte er sich laut, wie wohl seine Alte in einem schwarzseidenen Leichenhemd
aussehen würde«, sagte der Sheriff mit bebender Stimme. »Nur war er sich nicht
ganz im klaren darüber, ob sie sich dann nicht auch
vielleicht gewisse Neigungen eines Vampirs aneignen würde, wobei man bei einer
temperamentvollen Lady wie seiner Alten nicht mit Sicherheit wissen könne, ob
es, wenn sie ihre weißen Zähne in eines anderen Halsschlagader vergrübe, sich
dabei um Leidenschaft oder um die Vampirvorstellung handelte, sich einen
Martini zu genehmigen.«
    »Dieser Polnik !« sagte ich mit erstickter Stimme. »Der Bursche hat weiß
der Himmel seine Probleme !«
    »Dieser Sheriff«, knurrte mich Lavers an, »der hat weiß der Himmel auch seine Probleme.
Diesen Mord zum Beispiel — . Nun erzählen Sie schon endlich davon !«
    Ich berichtete ihm kurz,
angefangen von der Leiche, wegen der Brenner im Büro angerufen hatte und die
sich dann mit freundlichem Lächeln in ihrem Sarg aufgerichtet hatte, bis zu der
vertraulichen Mitteilung der großen Blonden, daß sie Ohrenzeugin von Hal Kirbys
mildtätigem Verhalten gegenüber der Landau-Forschungsstiftung gewesen war.
    Lavers saß da und starrte mich,
nachdem ich geendet hatte, etwa zehn Sekunden lang finster an. »Diesen Bericht
hätten Sie auf einen einzigen Satz beschränken können, Lieutenant«, brummte er
schließlich. »Sie brauchten bloß die Wahrheit zu sagen — nämlich, daß Sie
nichts, aber auch gar nichts erreicht haben .«
    »Bei diesem Stand der Dinge, Sir…«,
ich lächelte ihm verdrossen zu, »möchte ich es Ihnen gern schriftlich geben,
daß nur ihr Vertrauen und Ihre persönliche Ermutigung meinem Beruf wirklich
seinen eigentlichen Wert verleihen .«
    »Haben Sie vielleicht einen
wirklich Verdächtigen ?« Er schnaubte verächtlich. »Sie
haben noch nicht einmal ein Motiv gefunden! So, wie Sie die Sache darstellen,
war dieser Doktor Marsh eine Mischung aus Sir Galahad in schimmernder Rüstung und einem Eigenbrötler à la Tom Swift. Und wenn da eine
Verbindung zwischen diesem Kirby und irgend jemandem in der Forschungsstiftung besteht — und auch das wissen Sie bloß vom Hörensagen
her — , inwiefern soll das von Bedeutung sein?«
    »Sie haben recht«, sagte ich
und richtete mich auf meinem Stuhl auf. »Ich sollte wirklich unterwegs sein und
Verdächtige vernehmen, statt meine Zeit damit zu verschwenden, Ihnen zuzuhören .«
    »Setzen Sie sich !« donnerte er. »Ich...«
    Der Rest seiner Worte ging in
dem Gedonner unter, mit dem jemand an die Tür
klopfte, während ich dankbar in meinen Stuhl zurücksank. Dann fuhr die Tür auf,
und Doc Murphy kam herein wie ein geradewegs aus Nebraska eingetroffener
Tornado.
    »Seien Sie gegrüßt«, dröhnte er
und warf dabei ein säuberlich geklammertes Aktenstück auf den Schreibtisch des
Sheriffs. »Und

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