Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vom Alptraum verfolgt

Vom Alptraum verfolgt

Titel: Vom Alptraum verfolgt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
»und Sie hinter mir herrannten
—. Erinnern Sie sich ?«
    »Ja?« Ein leichter Zweifel
beeinträchtigte das Funkeln in ihren Augen.
    »Mir kam der Gedanke, daß dies
der verrückteste Tango gewesen sein muß, den es je gegeben hat und —«,
stoßweise hysterische Lachsalven platzten aus mir heraus, »-und ich dachte —
wenn uns nur Arthur Murray hätte sehen können !«
    Ich klappte förmlich zusammen,
preßte die Hände an die Seiten, taumelte dann zur Couch und ließ mich
erleichtert darauf fallen. Ein erbarmungsloser Lachkrampf erschütterte meinen
Körper, und Tränen strömten mir übers Gesicht, bis ich fürchtete, daß meine
Lungen platzen würden. Dann, endlich verebbte das Gelächter allmählich in
gelegentlichem kurzem Auflachen und plötzlichem Gekicher. Es kostete mich eine
unerhörte Anstrengung, mich in sitzende Stellung aufzurichten, aber schließlich
schaffte ich es. Ich blickte vage zu Kaye hinüber, die mit einem Fuß bedächtig
auf den Boden tippte.
    Ein einziger erschreckter Blick
genügte, um durch die nackte Wut in ihren Augen völlig ernüchtert zu werden.
    »Oh ?« sagte sie mit leiser drohender Stimme. »Sie halten das also für komisch? Der
Gedanke, mich zu lieben, ist für Sie einfach lächerlich, ja ?«
    »Kaye«, sagte ich vorsichtig,
»ich...«
    »Halten Sie den Mund !« Der bösartig rauhe Unterton in
ihrer Stimme konnte einem das Blut gerinnen lassen. »Schließlich bin ich hier
heraufgekommen, um zu versuchen, das gutzumachen, was ich — wie man sich irren
kann! — für einen grausamen Streich hielt, den ich Ihnen gespielt habe. Nun,
nachdem ich weiß, daß Sie die ganze Angelegenheit so amüsiert hat, halte ich es
nur für recht und billig, Ihnen noch etwas anderes zum Lachen zu geben !«
    »Hören Sie zu, Kaye«, sagte ich
nervös, »ich...«
    » Halten Sie den Mund !« Ihre Finger bewegten sich mit unglaublicher
Geschwindigkeit. »Sehen Sie nicht, daß ich beschäftigt bin ?«
    Ich versank in unbehagliches
Schweigen, und gleich darauf begann sie, mir verschiedenes an den Kopf zu
werfen. Zuerst den Regenmantel, dann den weißen Kittel. Danach folgten in
schneller Reihenfolge ein schwarzseidener Unterrock, ein trägerloser
Büstenhalter und ein winziges Höschen.
    Im Mittelpunkt des warmen
Lampenlichts schien sich langsam alles zu wiederholen. Sie hob die Anne langsam
über den Kopf und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. Ihr Körper streckte
sich in äußerster Herausforderung nach vorn und verharrte dann regunglos .
    Ich war schon halb durchs
Zimmer, bevor ich mir überhaupt bewußt wurde, daß ich mich auf sie zubewegt
hatte.
    »Kaye«, sagte ich heiser. »Sie
sind die schönste, begehrenswerteste...«
    »Ich wollte Sie bei guter Laune
halten, Al Wheeler«, sagte sie mit kaum hörbarer Stimme, »also lachen Sie doch — . Warum lachen Sie nicht ?«
    Ich ergriff mit beiden Händen
ihre Hüften und zog sie an mich. Sie sträubte sich, aber ich war der Schwerere
und nützte diesen Vorteil aus, so daß sie fast gegen meine Brust prallte. Ich
hielt sie noch fester und küßte sie mit brutaler Heftigkeit. Nach einer Weile
senkten sich die langen Wimpern langsam über die blauen Augen, und ich spürte,
wie sie sich entspannte und sich an mich zu schmiegen begann.
    »Al, Darling?« Sie knabberte
zögernd an meiner Unterlippe.
    »Was ?« murmelte ich.
    »Wenn du jetzt lachst, bringe
ich dich um .«
     
    Sie lag auf dem Rücken, die
porzellanblauen Augen träge zur Decke gerichtet, das lange weizenblonde Haar
wie einen Fächer um ihren Kopf gebreitet.
    » Wieviel Uhr ist es ?« murmelte sie.
    Ich unternahm eine herkulische
Anstrengung und griff nach meiner Uhr, die auf dem Nachttisch lag. »Fünf nach
zwei.«
    »Hast du dir je klargemacht,
daß es Frauen gibt, die einen halben Tag damit zubringen, um sich eine neue
Frisur machen zu lassen«, fragte sie sachlich, »während Ekstasen kaum
irgendwelche Zeit in Anspruch nehmen ?«
    »Ich ziehe eine kurze Ekstase
jederzeit einer neuen Frisur vor«, sagte ich entschieden.
    »Guter, alter kurzekstatischer
Al Wheeler.« Sie kicherte zufrieden vor sich hin. »Er bleibt nie besonders
lange, Mädchen, aber solange er bleibt, ist alles dran !«
    »Ist das nicht eine etwas
vulgäre Ausdrucksweise — für ein Mädchen, das die ganze Zeit schwarze
Reizwäsche trägt ?« fragte ich kalt.
    »Das tue ich ja gar nicht«,
stellte sie fest. »Trage ich jetzt vielleicht welche? Oder bist du ebenso
kurzsichtig wie ich und willst es bloß nicht

Weitere Kostenlose Bücher