Vom Baum Der Erkenntniss
nur nicht Mitleid für Liebe!
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Das erste Geständniß der Liebe ist ein förmlicher physischer Schauer. Er durchbebt und erschüttert noch mehr den Körper, als die Seele. Die Lippen zittern, die Worte fehlen. Eine Ahnung dieser gewaltigen Agonie läßt wol die reinen Gemüther so lange zögern, bis sie sich gefangen geben.
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Der Brautstand ist jener sonderbare Stand des Lebens, den man mit Recht als den glücklichsten zu bezeichnen pflegt und dem dennoch Niemand eine allzulange Dauer wünscht, am wenigsten die zunächst Betheiligten.
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Amor treibt dumme Streiche. Neckst du Jemanden damit, daß er bei gewissen Besuchen erröthe, so wird's bald auch wirklich geschehen.
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In einem verschwiegenen Zusammentreffen zweier Menschen an einem gegebenen Ort und zu bestimmter Stunde, einem Stelldichein, liegt ein so mächtiger Reiz,daß schon Viele bei solchem Anlaß ohne jeden wahren Drang der Neigung ein Ja! gewährten und zum Opfer der Situation wurden. Das Bezogensein zweier Menschen lediglich nur auf sich allein in der Welt hat etwas ausnehmend Bestrickendes.
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Es giebt nur da Liebe und Freundschaft, wo sich Einer dem Andern beugt ! Und nicht immer der Schwache vor dem Starken – auch der Starke vor dem Schwachen.
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Das Dasein des Weibes ist eine stete Mahnung an den Mann, sein Streben innerhalb der Naturgrenzen zu halten.
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Männer, die nicht mehr im Stande sind, an weibliche Tugend zu glauben, sind geisteskrank.
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Warum schuf Gott Mann und Weib? Um den Begriff des vollendeten Menschen außerhalb unserer Personen zu verlegen.
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Der Rath, den dir ein weibliches Herz ertheilt, wird immer der klügste sein.
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Erstaunlich ist, wie ein Mann allmählig nur noch Augen für die geistige Schönheit seiner Frau hat, während er, wenn ihr die Güte des Herzens fehlt, für dieselben Reize, die ihn sonst entzückten, vollkommen, gleichgültig wird.
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Wüßtest du, stolze Schöne, was noch Alles ein Jüngling, vertrauensvoll an die hohe Bestimmung der weiblichen Natur glaubend, in dem Moment, wo ihn der Zauber deines Anblicks zum Geständniß der Liebehinreißt, von seiner Ideenwelt in dich hineinlegt und erst hineindichtet, du würdest demüthig werden.
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Freundschaft und Liebe wollen bewiesen sein. Freundschaft und Liebe verstehen sich nicht von selbst. Was die Freundschaft thut und die Liebe voraussetzt, muß eine Ausnahme von der allgemeinen Regel des Lebens sein.
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Auf dem kindlichen Gemüth eines jungen Mädchens, wenn sie zum erstenmal in die Welt tritt, liegt ein Thau, strahlender als Diamanten. Wer möchte einer Blume den Schmuck nehmen, der zugleich ihre Erquickung und Nahrung ist!
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Wenn ein Mädchen des Looses inne geworden ist, die Ehe, des Weibes nächsten Beruf, verfehlt zu haben,so ergreift sie in der Regel ein Trieb, sich dem Allgemeinen zu weihen. Wählt sie dafür den richtigen Cultus, so kann sie zur Priesterin der Menschheit werden.
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Manche Mädchen treten ins Leben wie die Buchhändler neue Bücher in die Welt schicken. Sie sind so lose gebunden, daß, wer sie öffnet und nur eine Weile in ihnen blätterte, sie eigentlich – sogleich kaufen und behalten müßte. Andere sind weniger leicht delabrirt. Diese werden sogar nur versiegelt abgelassen. Wunder denkt man, welches Geheimniß sich hinter soviel Sprödigkeit verbirgt. Die Käufer mögen sagen, ob der Inhalt die Neugier und den hohen Preis werth gewesen.
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Jüngling, hast du ein Mädchenherz gefunden, das du liebst, so lass' es nicht unter die Räder deiner Entwickelung kommen!
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Das Zarte, Sinnpflanzenartige im Wesen der Frauen gehört zu ihren liebenswürdigsten Reizen. Oft aber nimmt auch diesen Schein des ätherischen Noli me tangere ein absoluter Mangel an Interesse für die ernsten Dinge des Lebens an, jeder Mangel an Charakter, jede Unempfänglichkeit, jede Unbildung.
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Das bloße Wissen um des Wissens willen ist eine gefährliche Aussaat im Frauenherzen. Frauen sollen den Zweck, warum sie lernen, in nächster Nähe sehen, sollte dieser auch nur der sein, daß sie lernen, um die Welt des Mannes zu achten.
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Eine geistreiche junge Frau gestand uns: »Wenn doch die Frauen nur begreifen wollten, wie bequem und angenehm es ist, 31 Jahre alt zu sein, wir würden uns nicht so lange mit den Demüthigungen plagen, die mit dem Schein von 29 Jahren verbunden sind.«
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Es gibt Frauen, die im geheimsten Versteck ihrer Seele das Schönste, Edelste und Bedeutendste bergen. Es kann
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