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Vom Dämon besessen

Vom Dämon besessen

Titel: Vom Dämon besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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hattest,
und daß es so aussähe, als hättest du Massie bereits ausgeschmiert, weil du
Angst hättest, etwas gegen Vaughans Willen zu unternehmen .«
    »Das
erklärt deine Vermutung, daß er eine direkte Leitung zu Vaughans Büro haben
muß«, bestätigte ich. »Aber es erklärt noch immer nicht, warum du gestern nacht in meiner Wohnung behauptet hast, er habe
seit Jahren eine direkte Verbindung dorthin und Vaughan sei nie in der Lage
gewesen, die undichte Stelle zu finden, und würde sie auch niemals finden.«
    »O
Mann!« Sie starrte eisern neben sich auf die Wand, und ihre Wangen wurden
rapide rosarot. »Habe ich all das wirklich gesagt? Du hast, weiß der Himmel,
recht gehabt, als du mich Niagara nanntest! Ich muß gestern
nacht noch mehr Blödsinn von mir gegeben haben !« Sie blickte mir plötzlich geradewegs in die Augen. »Diese Behauptungen haben
sich auf nichts gestützt, Rick. Ich war mitten im Aufschneiden begriffen, und
ich dachte, es klänge recht eindrucksvoll, wenn ich sagte, Tyler hätte Vaughan
die ganzen Jahre über hereingelegt und Vaughan hätte, obwohl er das wußte,
nichts dagegen unternehmen können, was dann eine Art doppelten Siegs bedeutet
hätte. — Du verstehst doch ?«
    »Diese
Geschichte, daß Vaughan sich mit Gewalt in die Schallplattengesellschaft — M.
und R. — eingedrängt und sie schließlich von Tyler übernommen hat«, sagte ich,
»so daß Tyler schließlich mit Verlust ausgeschieden ist, als Vaughan sein
Musikautomaten-Racket einschleusen wollte — war das auch nur Aufschneiderei?«
    »Nein,
das war wahr«, sagte sie heftig. »Jedes Wort war wahr, ich schwöre es dir .«
    »Woher
weißt du, daß es wahr ist ?«
    »Weil
Tyler mir das selber erzählt hat .«
    »Hast
du die Geschichte jemals auch von anderer Seite gehört ?«
    »Ich
weiß nicht .« Sie zuckte leicht gereizt die Schultern.
»Ich glaube nicht. Aber jedermann weiß, was passiert ist und warum Tyler
ausgeschieden ist !«
    Ich
winkte dem Kellner und bestellte das Essen. Lisa sagte, sie hätte eigentlich
keinen Hunger, aber sie würde eine Kleinigkeit zu sich nehmen, um mir
Gesellschaft zu leisten. Dann bestellte sie ein Dutzend Cherrystone -Muscheln,
gefolgt von einer Regenbogenforelle und einem Ananasflambée als Nachtisch. Kurz darauf beobachtete ich fasziniert, wie sie all die
Kleinigkeiten zu sich nahm, und zwar restlos.
    »Ein
Glück, daß du nicht hungrig warst«, sagte ich, als der Kellner den Kaffee
servierte. »Sonst hätte ich meinen Wagen verkaufen müssen !«
    Sie
lächelte träge und holte gleich darauf tief Luft. Ich sah zu, wie sich ihre
volle Brust plötzlich gegen die dünne Seidenbluse preßte, dann atmete sie aus,
und der feine Stoff zitterte erleichtert.
    »Du
hast völlig recht«, sagte ich leidenschaftlich. »Wie wäre es mit einem weiteren
Nachtisch ?«
    »Wie
wäre es damit, wenn du mir erklärtest, warum ich nur drei winzige läppische
Martinis trinken durfte, weil du mich möglicherweise noch brauchst ?« fragte sie.
    »Es
hängt wieder mit dieser direkten Verbindung zusammen«, sagte ich nachdenklich.
»In diesem Trailer waren nur Toni, Massie und ich. Aber Tyler wußte über alles,
was gesprochen wurde, Bescheid, noch am selben Nachmittag. In Vaughans Büro
waren nur wir beide und seine rechte Hand, Walt Lumsden ,
aber Tyler wußte eine Stunde später auch alles über dieses Gespräch .«
    »Na,
und?« Lisa hob höflich ermutigend die Brauen.
    »Vaughan
hat heute früh mit Massie gesprochen«, fuhr ich fort. »Er wußte genau, was gestern nacht in Tonis Haus geschehen ist — jede Einzelheit .«
    »Ich
nehme an, Tyler hat also wirklich diese direkte Verbindung .«
    »Sicher
— in den ersten beiden Fällen bestimmt«, brummte ich. »Toni erzählte Larry
Gold, was in dem Trailer gesprochen worden war — Larry erzählte es Vaughan
weiter — und Vaughan Tyler Morgan. Über meinen Besuch bei Vaughan hat Vaughan
selber Tyler berichtet. Aber das, was gestern nacht in Tonis Haus geschah, könnte er eigentlich nicht gewußt haben, denn er war
nicht dort gewesen .«
    »Ganz
recht .« Sie runzelte flüchtig die Stirn. »Dann, nehme ich
an, muß jemand dort gewesen sein, der ihm alles berichtet hat .«
    »Du
bist ein Genie«, sagte ich bewundernd. »Ich würde gern wissen, ob nicht nur
Tyler eine direkte Verbindung zu Vaughans Büro hat, sondern ob nicht auch Vaughan
eine direkte Verbindung zu Tylers Büro hat .«
    »Zu
Tylers Büro?« Sie starrte mich ein paar Sekunden lang verblüfft an.

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