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Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Titel: Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Rowland
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dass meine Anwesenheit längst bemerkt worden war. Ich war nur nicht mutig genug, einfach dort hineinzumarschieren und mich zu opfern.
    Kälte hüllte mich ein, als ich die dunkle Vorhalle betrat. Das lag nicht an einer auf vollen Touren laufenden Klimaanlage, sondern an dem offenen Spalt in ein anderes Reich, eine andere Sphäre, die die Energie aus dieser zog. Hitze war Energie, und mir wurde klar, dass er alle verfügbare Energie nutzte, um sein Portal aufzubauen. Schlau , dachte ich widerwillig, während mein Herz in der Brust hämmerte. Ich hielt meine Waffe dicht am Körper, jederzeit bereit zu schießen, während ich mich vorsichtig durch die Dunkelheit vorwärtstastete. Noch um die nächste Ecke, und ich würde mich im Hauptversammlungsraum befinden, wenn ich mich richtig an den Grundriss erinnerte. Das raue Metall des Pistolengriffs rieb in meiner Handfläche, ein kleiner Trost, den ich genoss. Eine Waffe würde wenig gegen einen Reyza ausrichten, aber verdammt, ich fühlte mich einfach besser, wenn ich sie in der Hand hatte.
    Ich erstarrte, als ich das Kratzen einer Klaue auf Stein hörte, und hielt den Atem an, während ich darauf wartete, dass sich das Geräusch wiederholte. Ein paar Sekunden später hörte ich ein weiteres nervenzerfetzendes Kratzen, und ich biss die Zähne zusammen, während ich weiterging. Ich konnte nicht ausmachen, aus welcher Richtung das Geräusch kam oder wie weit entfernt es war. Ich konnte nur einfach weitergehen.
    Plötzlich stieß mein Fuß gegen etwas Schweres und doch Nachgiebiges, sodass ich beinah darüber gestolpert wäre. Ich fing mich schnell, sog scharf die Luft ein, während ich einen halben Schritt zurücktrat. Dann stieß ich noch einmal vorsichtig mit meinem Fuß dagegen.
    Scheiße! Ich hockte mich hin und riskierte es, meine kleine LED -Taschenlampe, die an meinem Schlüsselring hing, einzuschalten.
    Es war ohne Frage eine Leiche, aber ein erster schneller Blick überzeugte mich davon, dass es weder Tessa noch Michelle waren. Es war ein Mann, und für einen kurzen, verrückten Augenblick dachte ich, es sei Ryan. Aber dann erkannte ich die Gesichtszüge, das dünner werdende Haar und den gestutzten Bart. Reverend Thomas. Ich berührte seinen Hals und suchte einen Puls, fand aber keinen. Ich kniete mich hin und runzelte die Stirn. Ist er nun der Symbolmörder gewesen? Oder hat Ryan ihn getötet, um selbst die Macht an sich zu bringen? Oder bist du nur zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen? Ich hatte ihn gemocht und wollte gern glauben, dass Letzteres der Fall war, aber mir war nur zu bewusst, dass ich mit meinen Einschätzungen in letzter Zeit nicht besonders richtiggelegen hatte.
    Ich erhob mich wieder und blieb regungslos stehen, während sich mein Magen zusammenzog. Die kleine Taschenlampe brannte immer noch. Ein Stück hinter der Leiche des Predigers lag noch jemand.
    »Verdammte Scheiße … Tessa!« Ich stolperte über den toten Mann und fiel neben meiner Tante auf die Knie. Sie war kalt und blass, und ich suchte schnell nach einem Puls. Sie hatte einen. Er war kaum zu spüren. Sie lebt. Das ist alles, was zählt .
    Aber als meine Finger am Hals meiner Tante lagen, wurde ich unruhig. Ja, da war ein Puls. Aber irgendetwas fühlte sich nicht richtig an. Ich versuchte verzweifelt herauszufinden, was nicht stimmte.
    Sie ist leer. Ich kann sie … nicht fühlen.
    Heißer Atem in meinem Genick warnte mich eine Sekunde zu spät. Ich fuhr herum und hob meine Waffe an, aber eine klauenbewehrte Hand packte meine Hand und drehte den Pistolenlauf brutal herum. Ich hörte es mehr, als dass ich es fühlte, wie die Knochen in meinem rechten Handgelenk brachen, und ich stieß einen erstickten Schrei aus, als mich der Dämon anknurrte und die Waffe zur Seite schleuderte. Ich presste den Arm an meine Brust und zischte die Worte einer Entlassung. Es wäre sehr viel einfacher gewesen, wenn ich den Namen des Dämons gewusst hätte, aber es musste auch so gehen. Ich sammelte Kraft und begann, sie zu einem Portal zu formen.
    Der Dämon fauchte und schlug mir mit dem Handrücken ins Gesicht. Schmerz zuckte durch meinen Kiefer, als ich zu Boden stürzte, doch wie durch ein Wunder gelang es mir, meinen Arm gegen meine Brust zu drücken. Ich merkte, dass mich der Dämon nicht besonders hart getroffen hatte – zumindest nicht für seine Verhältnisse. Er hätte mir den Kopf abgerissen, wenn er all seine Kraft eingesetzt hätte.
    »Nein«, knurrte er, sprang über den Körper meiner

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