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Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Titel: Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Rowland
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dachte ich, es seien Vögel, aber dann erkannte ich, dass es Reyza und Syraza waren, die sich immer wieder in luftige Duelle zu stürzen schienen. Ich sah nach rechts und erblickte einen Reyza, der auf der Steinmauer hockte. Neben ihm stand ein Mann, der eine Art mittelalterliche Wachuniform trug, mit einem Schwert an der Seite. Der Mann schien keinerlei Angst vor dem Reyza zu haben. Im Gegenteil, sie schienen sich angeregt zu unterhalten. Ich sah an mir herunter und war seltsamerweise überhaupt nicht überrascht, dass ich ein schwarzes Seidenhemd und Lederreithosen sowie ebenfalls ein Schwert an der Seite trug.
    Er neigte etwas den Kopf, knabberte an meinem Hals, und ich lächelte, während ich mich gegen ihn lehnte und seine Arme fester um mich zog. »Ich gehöre dir, Liebste«, murmelte er. »Rufe mich, und ich werde dir alles geben.«
    »Was alles? Das hier?«
    Seine Hände glitten über meine Brüste, massierten und streichelten sie. Ich ließ meinen Kopf gegen seine Schulter sinken und gab einen wohligen Seufzer von mir. »Diese Welt. Deine Welt. Alle Welten«, wisperte er. »Ruf mich zu dir.«
    »Aber du hast mir niemals deine Nummer gegeben«, erwiderte ich. »Du hast doch ein Handy? Klingelt das nicht gerade …?«
    Ich schreckte hoch, und der Klingelton blieb hartnäckig. Ich blinzelte ein paarmal und versuchte, die Bilder aus meinem Kopf zu vertreiben, bis ich begriff, dass das Piepen aus meinem Pager kam und nicht von einem Handy, das ein Dämonenfürst bei sich trug.
    Ich kramte nach dem Pager und zuckte zusammen, als sich mit einem scharfen Ziehen ein Muskelkrampf in meinem Genick bemerkbar machte. Ich drückte auf den Knopf, um den Pager zum Schweigen zu bringen, und warf ihn dann auf meinen Schreibtisch. Das hat man davon, wenn man bei der Arbeit einschläft. Ich lächelte humorlos, während ich mir mit den Fingern das Haar aus dem Gesicht kämmte. Kein Wunder, dass ich eingeschlafen war, und auch kein Wunder, dass ich in meinem verrückten Traum in dem Comic gelandet war, den meine Tante mir gezeigt hatte. Vielleicht hatte es etwas damit zu tun, dass ich in den vergangenen beiden Nächten nur zwei Stunden geschlafen hatte?
    Ich griff erneut nach dem Pager. Warum zum Teufel haben sie mich angepiept, anstatt mich einfach hier anzurufen?
    Ich warf einen Blick auf die Uhr, blinzelte erneut und sah dann entsetzt auf die Zeitanzeige auf meinem Pager.
    »Verdammte Scheiße«, murmelte ich geschockt. Ich war nicht einfach nur eingeschlafen. Es war fünf Uhr morgens! Kein Wunder, dass ich einen Krampf im Genick hatte. Ich war sozusagen bewusstlos gewesen.
    Schließlich konzentrierte ich mich auf die Nachricht auf dem Pager. Meine Kehle schnürte sich zusammen, als mir die Bedeutung klar wurde. Ein weiteres Opfer! Damit waren es zwei in drei Tagen. Der Symbolmörder war ohne Frage zurückgekehrt.
    Die Leiche war im Leelan Park gefunden worden – nur ein paar Kilometer außerhalb von Beaulac am östlichen Ende des Sees. Die Gemeinde war auf diesen Park besonders stolz. Er war in den letzten zehn Jahren durch die vereinten Bemühungen von Anwohnern und örtlichen Geschäftsleuten auf dem Anwesen des früheren Bürgermeisters von Beaulac, des verstorbenen Price Leelan, entstanden. Es gab Sportplätze, Basketballfelder und Tennisplätze und einen weitläufigen Spielplatz, auf dem man jedes nur denkbare Gerät fand, um darauf herumzuklettern. Eine Bootsrampe in den See wurde laufend genutzt, und an schönen Tagen sowie am Wochenende, wenn das Wetter milde war, wimmelte der Park von Leuten.
    Um fünf Uhr morgens konnte ich allerdings darauf hoffen, dass die Leiche nicht von einem Kind entdeckt worden war.
    Der Park war groß, aber es war nicht schwer zu erkennen, wo ich hinmusste. Ungefähr ein halbes Dutzend Polizeiwagen stand in der hintersten Ecke der Anlage, am weitesten weg vom See, in der Nähe des Baseballplatzes. Ich stellte meinen kleinen Taurus auf dem ersten freien Platz ab, den ich finden konnte, überprüfte rasch mein Make-up im Rückspiegel, griff nach meinem Notizbuch und stieg aus. Ich sah mich kurz um und stellte erleichtert fest, dass Kristoff nicht dort war. Zum Glück war ich im Sitzen eingenickt und sah deswegen nicht besonders verknautscht aus. Trotzdem musste ich es mir angewöhnen, frische Kleidung im Büro zu haben, oder zumindest im Auto. Ich hatte das Gefühl, in meinen Sachen geschlafen zu haben, und irgendwie ging ich davon aus, dass ich auch so roch.
    Ich sah Pellini und Boudreaux,

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