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Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Titel: Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Rowland
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»Ja. Irgendetwas in der Richtung.«
    »Vielleicht irgendetwas, um Einfluss zu nehmen oder Macht zu bekommen?«
    Ich spürte, dass ich die Augenbrauen zusammenzog, und ich musste mich zwingen, meine Gesichtsmuskeln zu entspannen. »Sicher. Warum sollte er sich sonst die Mühe geben? Es muss all die Folter und die Morde ja wert sein.«
    Er nickte erneut. »Vielleicht, um irgendeine Art arkanische Kreatur zu beschwören.« Er warf mir einen Blick zu. »Ich meine, er könnte ja glauben, dass er zu solchen Dingen fähig ist.«
    »Genau.« Langsam wurde es seltsam. »Ein arkanisches Wesen, für das man eine Menge Todesmagie benötigen würde, um es zu halten und zu kontrollieren.«
    »Vielleicht eine Art Dämon?« Er legte den Kopf schräg und zuckte die Achseln.
    Ein seltsames Gefühl von Begeisterung durchfuhr mich. »Ja. Das ergibt durchaus Sinn. Ich denke, er ist … ich meine, ich denke, er denkt, dass er versucht, einen Dämon zu beschwören.« Ich achtete genau auf seine Reaktion. Zu meiner Überraschung zuckte er nicht einmal mit der Wimper.
    »Ich bin geneigt, dem zuzustimmen«, sagte er stattdessen.
    »Echt?«
    »Ja. Er könnte vorhaben, einen Dämon zu beschwören.« Nachdenklich tippte er sich ans Kinn.
    Ich blinzelte ihn an, und meine Gedanken fuhren Karussell, bis ich mich daran erinnerte, dass mein Captain mir gesagt hatte, dass Agent Kristoff schon in einer Sonderkommission gearbeitet hatte, die sich mit Ritualmorden befasst hatte. Okay, diese Denkweise ist also nicht völlig abwegig für ihn , dachte ich seltsam erleichtert. Er stellt sich wahrscheinlich einen typischen Dämon vor, wie er der Hölle entsteigt , aber zumindest ist er offen für die Möglichkeit .
    »Genau. Er … äh … glaubt, dass er Kraft sammelt, indem er foltert und den Tod seiner Opfer hinauszögert, und dann ist da noch das Blut. Ich glaube, er wird versuchen, einen …« Ich unterbrach mich. Beinah hätte ich gesagt »höheren Dämon zu beschwören«, aber plötzlich war mir klar, dass ich das nicht tun durfte. Selbst für einen unwilligen Reyza brauchte man keine Morde oder die Ansammlung von so viel Macht. Ein kalter Schauer kroch mir über den Rücken. »Er hat vor, einen Fürsten zu rufen«, sagte ich leise. »Einen Dämonenfürsten. Das ergibt absolut Sinn. Die Sache läuft jetzt seit fast einer Dekade, und so lange dauern die Vorbereitungen für diese Art von Beschwörung wahrscheinlich auch, falls der Beschwörer es gern vermeiden möchte, in Stücke gerissen zu werden …« Ich verstummte und sah Agent Kristoff an. Hatte ich das tatsächlich gerade alles gesagt? Laut? Scheiße! »Ich meine, das ist es, was er denkt. Denke ich. Ich meine, Sie wissen schon … dass er denkt, er könnte einen dämonischen Fürsten rufen.« Scheiße!
    »Das macht Sinn«, sagte Agent Kristoff mit leiser, angespannter Stimme. Ich starrte ihn schockiert an, aber ich konnte absolut nichts an seinem Gesichtsausdruck oder seiner Haltung erkennen, was darauf hindeutete, dass er mit mir spielte oder mich neckte.
    »Entschuldigung?«
    Er ließ mich nicht aus den Augen. »Sie haben Runen gezeichnet, nicht wahr? Bei der Leiche.«
    Meine Kehle fühlte sich auf einmal ganz trocken an. »Sind Sie wirklich Agent?«
    »Könnte ich bitte Ihre Skizzen sehen? Am Tatort war ich leider nicht in der Lage, einen Blick darauf zu werfen.«
    Ich starrte ihn nur an. »Nein, ehrlich jetzt. Wer sind Sie?«
    Seine Lippen zuckten. »Ich bin wirklich Agent. Ich schwöre es. Ich habe nur … also, meine Großmutter hat es immer ›Andersicht‹ genannt. Sie ist nicht besonders stark ausgeprägt bei mir, aber sie hat mir schon ganz gute Dienste geleistet. Darum versuche ich immer Fälle zu bekommen, bei denen es um irgendwelche ›satanischen‹ Dinge geht.« Er verdrehte die Augen, und ich lächelte, überrascht und erfreut.
    Ich zögerte noch einen Moment, dann blätterte ich in meinem Notizbuch zu der Seite mit meinen Skizzen und schob es zu ihm hinüber. Er betrachtete sie ausgiebig und kaute dabei in einer Weise auf seiner Unterlippe, die eigentlich gar nicht typisch für einen vom FBI war. Nach einiger Zeit sah er mich wieder an. »Ich glaube, Ihre Andersicht ist viel ausgeprägter als meine«, bemerkte er ohne jeden Groll oder auch nur den Hauch von Eifersucht.
    Ich zuckte die Achseln. Entspann dich nicht zu sehr , ermahnte ich mich. Nur weil er dich versteht, bedeutet das noch lange nicht, dass er dir nicht später in den Rücken fällt.
    »Also, was sind das für

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