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Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Titel: Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Rowland
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meine Aufregung nicht anmerken zu lassen. Tio trat ins Licht der Straßenlaterne und betrachtete das Foto genauer.
    »Ja«, sagte er nach einem Moment. »Ich habe den Kerl hier schon gesehen. Er sitzt dann im Zentrum und zeichnet, und er zahlt den Leuten zehn oder zwanzig Mäuse, damit sie für ihn Modell sitzen. Ich hab ihn auch schon woanders gesehen.«
    »Wo noch?« Ich musste mich bemühen, ruhig zu bleiben. Ich durfte mir nicht anmerken lassen, wie scharf ich auf die Informationen war, sonst würden sie mich schnell Geld kosten.
    Tio kratzte sich sein stoppeliges Kinn, während er nachdachte. »Scheiße, ich weiß nicht … vielleicht unten im Park.«
    »Fotografiert er die Leute jemals, wenn sie für ihn Modell sitzen?«
    Tio nickte. »Ja, das macht er meistens. Und, ist das der Kerl? Ist das der Killer?« Er ballte die Fäuste. »Mann, ich mach den Typen fertig, wenn ich ihn das nächste Mal sehe!«
    Ich nahm Tio das Bild aus der Hand. »Nein. Er ist bereits tot. Der Symbolmörder hat ihn sich auch geholt.«
    »Scheiße.«
    »Ja.« Ich zog das Blatt heraus, auf das ich die Bilder mit den nicht identifizierten Leuten kopiert hatte. Diejenigen, von denen ich hoffte, dass sie noch am Leben waren. »Wie ist es mit diesen? Weißt du, wo ich diese Leute finden kann?«
    Tio warf einen Blick auf die Seite, dann winkte er einen der Umstehenden heran. Ein dürrer weißer Mann mit schlechten Tattoos auf den Armen kam herübergeschlurft. Tio zeigte ihm das Blatt.
    »Ich denke, ein paar von denen kenne ich«, meinte der zweite Mann. »Ich meine, nicht persönlich, aber ich hab sie eben schon mal gesehen, wissen Sie.«
    »Ich muss diese Leute unbedingt finden«, erklärte ich. »Ich glaube, dass der Symbolmörder es auf sie abgesehen hat.«
    Tio runzelte die Stirn. »Warum ist er hinter ihnen her?«
    »Das kann ich im Moment noch nicht genau sagen, aber wir haben ein paar Spuren, die vielleicht …«, ich betonte das Wort, »… alle diese Leute – diejenigen, die bereits getötet worden sind, und diese hier – miteinander verbinden. Ich muss sie einfach finden.« Ich sah Tio ernst an. »Falls sie Angst vor der Polizei haben, lass sie zumindest wissen, dass sie vorsichtig sein sollen. Sag ihnen, dass sie mit niemandem mitgehen sollen, den sie nicht kennen.«
    Tio schwieg ein paar Sekunden, dann nickte er. »Das da ist Ann-Marie«, sagte er und deutete auf das Bild eines pummeligen weißen Mädchens mit dunklen Haaren. »Und das da ist Skeeter.« Er zeigte auf das Bild eines spindeldürren Schwarzen, dann blickte er in die Runde. »Kennt sonst noch jemand diese Leute?«
    Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen, aber meine Erleichterung überwältigte mich geradezu. Einige der anderen gaben mir ebenfalls zögerlich Tipps, und ich kritzelte schnell und atemlos die Namen in mein Notizbuch. Da Tio kooperierte, waren die anderen tausendmal eher bereit, mir zu sagen, was sie wussten. Zwar hatte ich keine Nachnamen, aber ich war so unglaublich viel weiter als zuvor.
    Tio sah mich an, nachdem ich alles aufgeschrieben hatte. »Wird Ihnen das helfen?«
    Ich lächelte ihn zutiefst dankbar an. »Es ist ein unglaublich guter Anfang. Und wenn du es jedem weitererzählst, den du kennst, wäre das auch fantastisch.«
    Er nickte kurz und ernsthaft. »Ich kümmere mich darum, kleine Polizistin.«
    »In Ordnung, Tio. Ich bin dir sehr dankbar.« Ich gab ihm einen Stapel Kopien der Bilder und eine Handvoll meiner Karten. »Wenn jemand dazu bereit ist, würde ich wirklich sehr gern mit ihm sprechen. Wir brauchen bei diesem Fall jeden noch so kleinen Hinweis.«
    Tio schob die Karten und die Bilder in eine Seitentasche seiner Arbeitshosen. »Wird gemacht, kleine Polizistin.«
    »Cool. Und halt dich aus Schwierigkeiten raus, Tio, okay?«
    Er zwinkerte mir zu und grinste. »Die Schwierigkeiten finden immer mich.«
    »Dann lauf vor ihnen weg, du Dummkopf!«

 
    18
    Die folgenden Nächte verbrachte ich mit ähnlichen Leuten und immer gleichen Gesprächen an weiteren heruntergekommenen Orten. Ich versuchte nicht, mich unter sie zu mischen, sondern sprach mit denen, die ich kannte, weil sie immer dort waren. An dieser Stelle zahlte sich mein Ruf aus, ein fairer Cop zu sein. Eine Menge dieser Leute hatte ich ins Gefängnis gebracht, aber ich hatte nie jemanden hintergangen. Und deswegen gab es Leute, die bereit waren, mit mir zu reden – erst recht, als ich ihnen sagte, worum es ging.
    Vielleicht kann ich die Lage für den Kerl zumindest so

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