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Vom Daemon verweht

Vom Daemon verweht

Titel: Vom Daemon verweht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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behilflich sein«, antwortete ich, während wir es Timmy bequem machten. »Sobald ich zurück bin, verrate ich dir, worum es geht. Du würdest mir jedenfalls eine große Hilfe sein, wenn du einige Sachen für mich im Internet recherchieren könntest.«
    Ich bin zwar nicht völlig auf den Kopf gefallen, wenn es um Computer geht, aber bis vor einem halben Jahr hielt ich Google, ehrlich gesagt, noch für ein Fernsehprogramm für Kinder. Lauras Fähigkeiten in dieser Hinsicht waren jedoch durch viele Jahre des Online-Shoppings geschärft und verbessert worden. Wenn man ihr eine Maus und ein Modem in die Hand drückt, kann sie innerhalb kürzester Zeit mehr oder weniger alles finden und kaufen. Ist unsere technische Entwicklung nicht sagenhaft?
    Laura sah mich mit schmalen Augen an. »Wieso soll ich eigentlich so plötzlich auf den Kleinen aufpassen? Ist bei dir da drüben alles in Ordnung?«
    »Ich hoffe es«, sagte ich.
    »Aha. Kann ich irgendwie helfen?«
    Ich zeigte auf Timmy. »Du kannst mir glauben«, erklärte ich, »du hilfst mir bereits gewaltig.«
    Sobald Timmy glücklich vor dem Fernseher saß und eine Schale Eis in seinen kleinen Patschhänden hielt, eilte ich wieder durch unsere Gärten zu meinem Haus zurück. Erneut versuchte ich mir einzureden, dass ich mich lächerlich machte. Und doch war ich davon überzeugt, einen guten Grund dafür zu haben. Beim Jagen von Dämonen dreht sich alles um das Bauchgefühl. Und aus irgendeinem Grund signalisierte mir mein Bauch, dass irgendetwas nicht stimmte.
    Wieder im Haus, blieb ich für einen Moment auf der Schwelle der Verandatür stehen. »Stuart? Allie? Ist jemand zu Hause?«
    Keine Antwort.
    Ich warf einen Blick in die Küche und die Garage, um ganz sicher zu gehen. Weder Stuart noch sein Wagen waren irgendwo zu sehen.
    Jimmy Neutrons Titelsong tönte aus dem Wohnzimmer zu mir in die Küche hinüber, und ich summte ihn leise mit, auch wenn es mir ein wenig peinlich war, dass ich den Text so gut kannte. Auf einmal erstarrte ich. Ich hatte den Fernseher doch vorher ausgeschaltet!
    Mit heftig klopfendem Herzen ging ich zu der Schublade mit den Küchenutensilien. Ich drückte die Kindersicherung nach unten und zog die Schublade langsam auf, um nur kein Geräusch zu machen.
    Sobald sie weit genug offen stand, holte ich einen Eispickel heraus und prüfte sein Gewicht in meiner Hand. Im vergangenen Monat hatte ich sechs Stück davon gekauft und nicht erwartet, dass Stuart sie bemerken würde. Natürlich war genau das Gegenteil der Fall gewesen. Ich hatte behauptet, sie verbilligt bekommen zu haben, und diese Information hatte ihn beruhigt. Schließlich gibt es wenige Frauen, die einem derartigen Schnäppchen widerstehen könnten – nicht wahr?
    Unser Haus ist so angelegt, dass man von der Küche aus nur einen Teil des Wohnzimmers überblicken kann. Deshalb betrat ich den Raum mit besonderer Vorsicht. Ich hielt die Augen auf jene Stelle gerichtet, die ich von der Küche aus nicht hatte erkennen können, konnte dort jedoch nichts entdecken. Das Zimmer war leer. Nichts Außergewöhnliches stach mir ins Auge.
    Oder vielmehr nichts außer dem laufenden Fernseher, den ich bestimmt ausgeschaltet hatte. Vielleicht hatte ich den Knopf auch nicht fest genug gedrückt? Oder die Fernbedienung falsch herum gehalten? Warum sollte ein Dämon Die Abenteuer des Jimmy Neutron sehen wollen?
    Aber es gelang mir nicht, mich davon zu überzeugen, dass ich es gewesen war, die den Fernseher angelassen hatte. Erst recht nicht, als mir andere Dinge auffielen: einige Gegenstände auf der Kommode im Gang, die nicht mehr ganz an ihrem früheren Platz lagen; der Schrank mit dem DVD-Spieler, der auf einmal offen stand.
    Hatte jemand nach etwas gesucht? Vielleicht nach dem Buch?
    Ich biss mir auf die Unterlippe und schlich so leise wie möglich weiter durch das Haus. Mir war von Anfang an klar gewesen, dass es gefährlich sein würde, zur Forza zurückzukehren. Aber dass sich die Gefahr sogar in meinem eigenen Zuhause ausbreiten würde…
    Mir lief ein eiskalter Schauder über den Rücken, und für einen Moment übermannte mich mein schlechtes Gewissen. Wenn nun meinen Kindern irgendetwas zustoßen würde. Oder auch Stuart.
    Nein, das durfte nicht geschehen.
    Aber lauerte in diesem Haus wirklich eine Gefahr? Und was hatte es tatsächlich mit Sinclair und diesem geheimnisvollen Buch auf sich? Eines jedenfalls war sicher: Ich war wild entschlossen, die ganze Geschichte so bald wie möglich zu einem Ende

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