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Vom Finden der Liebe und anderen Dingen (German Edition)

Vom Finden der Liebe und anderen Dingen (German Edition)

Titel: Vom Finden der Liebe und anderen Dingen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lampson
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deine Schuld, wenn du ihr zuhörst. Es ist für mich schon schwer genug, eine Mutter zu haben, die mich hasst.«
    Julia sprang auf und stapfte ins Bad. Das Leben ist so voller unmöglicher Dinge, die ich nicht begreife. Manchmal heißt Verliebtsein, dass ein Mädchen stinksauer auf einen ist und man keine Ahnung hat, warum. Als sie zurückkam, war sie wieder ruhig, benahm sich aber ganz klein. Sie drängelte sich unter die Decke, die Arme voller Kuscheltiere.
    »Knuddle mit mir«, sagte sie.
    »Nein, mir ist jetzt nicht nach Knuddeln.«
    »Komm schon. Sonst muss ich mich noch selber knuddeln.«
    Sie hielt die Decke hoch, um Platz für mich zu schaffen, und wollte mich reinziehen, aber ich rollte mich von ihr weg und dann vom Bett auf den Fußboden. Wahrscheinlich wollte ich dort die ganze Nacht schlafen. Ich habe wirklich keine Ahnung, was ich da vorhatte. Nach ein paar Minuten dachte ich, dass Julia vielleicht eingeschlafen sei, aber dann fing sie an zu reden.
    »Na schön. Reden wir über meine Mama«, sagte sie. »Wenn sie dir schon so viel erzählt hat, hat sie dir dann auch gesagt, wie unser Haus niedergebrannt ist?«
    »Irgendwas mit den Kabeln.«
    »Komisch, dass sie da nicht näher drauf eingegangen ist.« Julias Stimme war sehr ruhig und leise. »Na los, Joe. Frag mich, wie unser Haus niedergebrannt ist.«
    »Nein. Ich hab jetzt keine Lust.«
    »Wir waren alle im Esszimmer beim Abendessen. Hat sie dir das Esszimmer gezeigt?«
    »Ich hab’s gesehen.«
    »Es hat an die Tür geklopft, und es war die Polizei, die meinen Vater verhaften wollte. Diesmal war es eindeutig was Ernstes, aber trotzdem wollte meine Mama einfach weiteressen, als wäre alles normal, sie bat um den Spinat, und Houston musste seine stinklangweilige Geschichte zu Ende erzählen. Aber ganz allmählich wurde allen klar, dass die Reise zu Ende war. Dad hatte ihr so ein aufregendes Leben geschenkt, aber jetzt würde sein Ruf ruiniert sein, und jede Party wäre nun anders, und sie könnte nichts dagegen tun. Und sie würde nicht mehr so tun können, als ob er ein anderer wäre, weil alle ihn nun sehen konnten.«
    Ich erhob mich auf die Knie und stand langsam auf. Julia lag zusammengerollt auf der Seite, hielt ihre Knie umklammert und starrte auf die gegenüberliegende Wand. Ich konnte ihr Gesicht nicht sehen.
    »Sie tut immer so, als hätte er uns betrogen. Als hätte sie nicht schon bei der Hochzeit gewusst, dass er ein Gauner war. Sie schickte uns alle in die Ferien nach Los Angeles, wo ihre Schwester wohnte, und dort habe ich dann Alvin kennengelernt, an meinem letzten Tag. Während wir weg waren, brannte eines Nachts Golden Oaks nieder. Meine Mama war in der Stadt essen, als das Feuer ausbrach. Die Versicherung deklarierte es als Strombrand – und manchmal möchte ich das auch glauben, weil ich denke, dass dieses Haus wahrscheinlich niederbrennen wollte. Aber meistens weiß ich, dass ich mir was vormache. Dieses Haus hat der Familie meines Dads eine Menge bedeutet, es war also die grausamste Art, ihn zu verletzen.«
    Ich stand vom Fußboden auf und legte mich vorsichtig neben Julia. Sie drehte sich um und legte mir die Hand auf die Brust.
    »Ich möchte nur, dass du dir überlegst, mit was für einer Frau du’s da zu tun hast. Sie hat sich gegen uns alle gewendet. Besonders gegen Houston. Sie will jedem immer bloß Ärger machen.«
    »Das habe ich alles nicht gewusst.«
    »Außerdem ist das Ganze sowieso zum Lachen. Houston mag dich.«
    »Sie glaubt, er ist bloß deshalb nett zu mir, weil jeder weiß, dass das mit uns nicht hält.«
    »Irre«, sagte Julia. »Sie ist wirklich unheimlich. Ihr fällt immer das Gemeinste und Grausamste ein.«
    »Dann stimmt es also nicht?«
    »Was stimmt nicht?«
    »Was alle denken.«
    »Ach, bitte. Frag mich das doch nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Ehrlich? Weil du dadurch ein bisschen unsicher wirkst. Die ist wie eine Abrissbirne. Was hat sie noch gesagt?«
    »Weiß ich nicht mehr.«
    »Und ihre Schönheits- OP s sind dir wirklich nicht aufgefallen?«
    »Das nächste Mal guck ich sie mir genauer an.«
    »Ich bin so müde, Joe. Können wir morgen weiterreden und jetzt erst mal abhängen?«
    Meine Frage hatte sie noch immer nicht beantwortet, aber jetzt konnte ich sie nicht noch mal fragen. Sie döste ein wenig an meiner Brust, drehte sich dann weg und schlief richtig ein. Eine Stunde später lag ich noch immer auf dem Rücken – hellwach – und sah zu, wie die fluoreszierenden Sterne an der Decke ganz, ganz

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