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Vom Himmel hoch

Vom Himmel hoch

Titel: Vom Himmel hoch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannes Nygaard
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von da oben runter? Is ja langweilig.
Kriegst ja nich mehr viel von Applaus mit. Nee, die hab’n schon ‘nen Fallschirm
um. Jo, und so kümmt das, dass wi so ‘n paar von diese Dingers hier liegen
hab’n. Un nu fehlt ein. Was sagst dazu?«
    »Gibt es Spuren, die auf einen Einbruch schließen
lassen?«
    »Nee, nix zu sehn. Ich mach das fast gar nicht sag’n,
aber das süht so aus, as wenn das einer war, der Zugang zu den Räumen hat.«
    »Können wir uns die ansehen?«
    »Klar doch. Komm mal mit, min Jung.« Matthiesen führte
Mommsen durch die Räumlichkeiten der Luftsportgruppe zu einem kleinen
Abstellraum. Dort lagen auf dem Fußboden eigentümlich geschnürte Pakete.
    »Sind das die Fallschirme?« Mommsen sah sich um.
    »Jo. Un ein fehlt. Nu is mi furts noch ‘n Gedanke
gekommen, nachdem ich euch angerufen hab. Hoffentlich blamier ich mich nich.
Deshalb gleich raus mit der Sprache. Ich hab natürlich rumtelefoniert, nachdem
ich das bemerkt hab. Aber keiner von unseren Jungs weiß was. Bis auf ein.«
    »Und was ist mit dem?«
    »Der is wech. Gestern zum Lehrgang gefahrn.«
    »Fallschirmspringen?«
    Erneut zeigte Matthiesen beim Lachen seine Zähne.
»Nee, beruflich. Axel Fricke is Beamter bei der Kreisverwaltung. Hab nur mit
seiner Frau gesprochen. Riecke sagt, der is gestern nach Recklinghausen.«
    »Haben Sie versucht, ihn über Handy zu erreichen?«
    »Meldet sich nich.«
    »Können Sie mir seine Adresse geben?«
    Matthiesen kramte in seiner Brusttasche und zog einen
Organizer hervor. Geschickt stocherte er mit dem Plastikstab auf dem Bildschirm
herum.
    »Klaus-Groth-Straße, gleich bei der Dänischen Schule.«
    »Danke. Wenn Sie noch irgendetwas hören sollten,
melden Sie sich bei uns auf der Dienststelle?« Mommsen übergab ihm eine
Visitenkarte.
    Matthiesen schien ein wenig enttäuscht.
    »Machen Sie denn keine Tatortanalyse? Fingerabdrücke
und so?«
    Jetzt schmunzelte Mommsen. »Wir würden hier vermutlich
sehr viele finden. Und wenn der mutmaßliche Dieb zu Ihrer Gruppe gehört, würden
seine Fingerabdrücke nichts beweisen.«
    Der Polizist verabschiedete sich und fuhr direkt zur
Wohnung von Axel Fricke. Dessen Ehefrau war gerade damit beschäftigt, zwei
lebhafte Kinder, die soeben aus der Schule heimgekommen waren, zu bändigen.
Doch Neues konnte sie Mommsen nicht berichten. Ihr Mann war gestern zu einem
Kursus »Freundlichkeit im Dienste des Bürgers« ins Ruhrgebiet aufgebrochen. Er
hatte sich kurz bei seiner Ankunft am Zielort gemeldet. Darüber hinaus hatte
sie keine Informationen.
    Vom Büro aus hatte Mommsen Christoph berichtet.
    »Wie soll man das zuordnen?«, fragte dieser zurück.
»Wenn wir nicht einen Toten hätten, der vom Himmel gefallen ist, würde ich wie
Polizeidirektor Grothe vermuten, dass es sich um eine Lappalie handelt.
Merkwürdig ist nur, dass der eifersüchtige Freund von Ellen Heckert auch bei
der Kreisverwaltung beschäftigt ist. Versuche bitte, Kontakt zu diesem Axel
Fricke aufzunehmen.«
    Mommsen versprach, sich umgehend darum zu kümmern, als
das Telefon auf Christophs Schreibtisch klingelte.
    *
    Große Jäger hatte mit den Schultern gezuckt, als
Christoph ihm von Mommsens Besuch auf dem Flughafen berichtete.
    »Das verstehe ich auch nicht. Klingt auf jeden Fall
merkwürdig. Und da ein Diebstahl nicht auszuschließen ist, dürfte es in unsere
Zuständigkeit fallen«, ergänzte er mit einem hintergründigen Lächeln.
»Merkwürdig, was heutzutage alles geklaut wird. Dann wollen wir mal …«
    Als Letzten verhörten sie Kurt Schönborn. Einen
Mittvierziger mit an den Spitzen blond eingefärbten Haaren. Er wirkte in seiner
Aufmachung etwas zu jugendlich, was sich auch in der betont legeren Kleidung
ausdrückte, die auf den ersten Blick nicht zu einem Mann seiner Generation
passen wollte.
    Sein Dialekt verriet, dass er nicht aus dem Norden
stammte.
    »Ich komme aus Münster. Dort lebt auch meine Familie.«
    Große Jäger, ebenfalls Westfale, zuckte dabei
unmerklich mit seinen Mundwinkeln.
    »Wie lange sind Sie schon im Unternehmen?«, wollte
Christoph wissen.
    Schönborn zögerte.
    »Bei mir ist es etwas anderes. Ich bin hier nicht
angestellt, sondern arbeite als Berater für den Betrieb.«
    Er erläuterte, dass er auf Vertragsbasis gegen ein
vereinbartes Stundenhonorar die Software des Unternehmens überarbeiten würde.
Er war seit nicht ganz einem Jahr für den »Friesischen Metallbau« tätig. Dann
berichtete er von den Querelen der Mitarbeiter untereinander und den sich

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