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Vom Himmel hoch

Vom Himmel hoch

Titel: Vom Himmel hoch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannes Nygaard
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gewahrte den
wütend mit dem schweren Gegenstand nach dem Dänen schlagenden Carsten Fröhlich
und brüllte in einer Lautstärke, die bisher noch keiner in der Firma von ihm
gehört hatte:
    »Fröhlich! Sind Sie wahnsinnig!« Dann drehte er sich
auf der Stelle um. »Kommen Sie sofort in mein Büro!«
    Während Carsten Fröhlich mit zitternden Händen den
Locher abstellte, hatte sich Ellen Heckert an Sørensen gewandt.
    »Alles in Ordnung?«, fragte sie besorgt.
    Anders Sørensen nickte. »Der ist selbst dafür zu
blöde. Sei unbesorgt, er hat mich so gut wie nicht getroffen.«
    Doris Landwehr kehrte nach zehn Minuten zurück und
setzte sich still an ihren Schreibtisch.
    Der Hausmeister gab vor, irgendetwas in eine imaginäre
Liste einzutragen und das Ergebnis immer wieder erneut zu überprüfen.
    Nach einer Weile öffnete sich die Tür, und Carsten
Fröhlich schlich mit gesenktem Haupt herein.
    Wortlos setzte er sich an seinen Arbeitsplatz, öffnete
die Schubladen und räumte ein paar Sachen zusammen.
    Keiner sprach ein Wort, bis Schädlich es nicht mehr
aushielt.
    »Was ist los, Carsten?«, fragte er.
    Fröhlich sah auf. Sein Blick war glasig. »Der Roth hat
mich entlassen«, stöhnte er. »Fristlos! Aber das werde ich ihm heimzahlen.
Dafür wird er die Rechnung bekommen.«
    Dann sah er die schweigenden Kollegen der Reihe nach
an.
    »Ihr alle«, drohte er, »ihr alle werdet dafür
bezahlen.«
    *
    Durch das Fenster drang schwach der Straßenlärm in das
Büro. Große Jäger, Christoph und Mommsen saßen über Papiere gebeugt an ihren
Schreibtischen, als sie Mommsens Telefon aus ihren Gedanken aufschreckte.
    »Mommsen«, meldete sich der Kommissar.
    Es war eine denkbar schlechte Verbindung. Nicht nur
das Rauschen in der Leitung störte, sie war zwischendurch immer wieder kurz
unterbrochen.
    »Karl-Michael Boll«, knisterte es in der Leitung,
»Auslandskorrespondent vom Norddeutschen Rundfunk. Sie haben bei Markus Höhn
von der deutschen Vertretung in Pristina um Hilfe angefragt. Sie suchen einen
gewissen Davor Bardolic?«
    »Ja, das ist richtig.«
    »Wir sind mit unserem Team hier im Grenzgebiet
unterwegs und drehen eine Dokumentation über den Kosovo. Daran hat sich Herr
Höhn erinnert und sich mit uns in Verbindung gesetzt. Da wir ohnehin in den
Bergen herumkraxeln, war es nur ein relativ kleiner Umweg zu der von Ihnen
genannten Adresse.«
    Mommsen musste den Konsulatsbeamten im Kosovo im
Stillen bewundern. Der Mann war in seinem Bemühen, der Husumer Kripo behilflich
zu sein, kreativ gewesen.
    »Das ist richtig. Wir hätten gern gewusst, ob Herr
Bardolic in seinem Heimatort ist«, sagte Mommsen.
    »Ja«, gab der Fernsehmann zurück. »Der ist seit
vorgestern hier und schuftet wie wild. Er ist dabei, das im Krieg zerstörte
Haus seiner Familie wieder aufzubauen. Das Geld, das er in Deutschland
verdient, investiert er hier in seiner Heimat. Jeden Cent.«
    Die Leitung war erneut durch ein Rauschen
unterbrochen. Offenbar hatte Boll die Störung auch mitbekommen.
    »Wir benutzen hier ein Satellitentelefon«, erklärte
er, als die Verbindung wieder stand, »aber durch die Berge – Bardolic lebt in
einem der kleinen Bergdörfer – haben wir leider einen unbefriedigenden
Empfang.«
    »Können Sie Davor Bardolic fragen, wie er in seine
Heimat gekommen ist?«, wollte Mommsen von dem Journalisten wissen.
    Die Antwort kam prompt. »Er ist mit einem Landsmann aus
der Nähe seines Heimatdorfes in dessen Auto gekommen. Reicht Ihnen das?«
    »Eine letzte Frage, die Ihnen vielleicht merkwürdig
vorkommen mag. Aber sehen Sie dort irgendwo einen Lkw mit einem
Hubsteigeraufbau? Ein deutsches Fahrzeug?«, wollte Mommsen noch wissen.
    »Nein! Das Einzige, was wir hier sehen, ist
technisches Equipment, wie wir es bei uns vor vierzig Jahren benutzt haben. Von
einem Lkw ist weit und breit nichts zu sehen.«
    Mommsen bedankte sich. Dann informierte er Christoph
über den Inhalt des Telefonats.
    »Wenn wir einmal unterstellen, dass alles der Wahrheit
entspricht, und weiterhin vermuten, dass Bardolic die Zwischenzeit benötigt
hat, um in seine abgeschiedene Heimat zu gelangen, dann fällt er aus dem Kreis
unserer Verdächtigen heraus.«
    Mommsen stimmte ihm zu. »Und wie gehen wir jetzt
weiter vor?«, fragte er dann.
    Christoph suchte etwas auf seinem Schreibtisch.
    »Hier!« Er wedelte mit einem Computerausdruck. »Ich
habe das vorläufige Ergebnis der Spurensicherung über Kurt Schönborn und seine
Wohnung. Kollege Jürgensen hat wieder

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