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Vom Internet ins Ehebett (German Edition)

Vom Internet ins Ehebett (German Edition)

Titel: Vom Internet ins Ehebett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Berg
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im selben Haus.« Ich überlegte. Carla würde sicher einverstanden sein: »Hättest du gern ihre Telefonnummer?«
    Und ob Bernhard wollte. Zum Abschied küssten wir uns auf die Wangen. Es würde schön sein, ihn zum Freund zu haben. Und es würde schön sein, Carla wieder glücklich zu sehen. Aber es wurde auch Zeit, dass ich wieder glücklich war. Ich würde das Tempo mit Stefan etwas beschleunigen.

    Überraschend bald nachdem ich nach Hause gekommen war, wurde die Haustür aufgesperrt, und Carla kam zurück. Kaum hatte ich die Rosen ins Wasser gestellt und hinter dem Vorhang versteckt, da klopfte es schon an meiner Wohnungstür.
    »Roli?«, flüsterte sie. »Roli, bist du noch wach?«
    Ich machte ihr die Tür auf und bat sie herein. »Denkst du, ich hätte ein Auge zutun können, ohne zu wissen, was dein Chef zu der mysteriösen Angelegenheit gesagt hat? Also: heraus mit der Sprache.«
    Carla setzte sich in Huberts Lehnsessel. »Es war ein kurzes Gespräch. Moosburger war schon in Schlafanzug und Morgenmantel, als ich bei ihm aufkreuzte. Frau Moosburger hätte mich am liebsten aufgefressen. Aber ich kann sie ja verstehen: Ihr Mann war krank, und sie will jede Aufregung von ihm fernhalten. Doch es gibt Dinge, die darf man ihm nicht verheimlichen. Auch Herr Moosburger kann sich keinen Reim auf Rotters Vorgehensweise machen. Und er hat sich natürlich doch aufgeregt. Ihm hatte der gute F. J. irgendetwas von geruhsamen Tagen im Landhaus der Schwiegereltern erzählt, die er mit seiner Frau verbringen wollte. Und er war sich auch nicht zu blöd hinzuzufügen, dass das Landhaus so einsam gelegen sei, dass er mit dem Handy dort keinen Empfang habe. Und daher nicht erreicht werden könne. Sehr geschickt, nicht wahr?«
    Wahrlich, sehr geschickt. Eine Ausrede, die ich nur zu gut kannte.
    »Doch wir werden uns Klarheit verschaffen«, fuhr Carla fort, ohne zu bemerken, dass meine Gedanken wieder einmal abschweiften. »Herr Moosburger und ich fliegen morgen mit dem ersten Flieger nach London. Wir haben im Internet nachgesehen, der geht um halb sieben. Das heißt, ich muss um halb sechs am Flughafen sein. Kannst du dich am Morgen bitte um Marie und Puxi kümmern und Holzi Bescheid geben? Ich möchte sie nicht aufwecken.«
    Ich nickte: »Natürlich, kein Problem. Ich bin gespannt, was ihr herausfinden werdet.«
    Carla gähnte: »Herzlichen Dank, Roli. Was für ein Abend! Es wird Zeit, dass ich ins Bett komme. Es wird ein kurzer Schlaf.«
    Sie stand von ihrem Stuhl auf. Ich überlegte, dass wohl jetzt der beste Zeitpunkt war, ihr Bernhards Rosen zu überreichen.Da sagte sie auch schon: »Und Roli, danke für Bernhard.«
    »Oh«, sagte ich großmütig und ging rückwärts in Richtung Vorhang, »gern geschehen.«
    »Ich nehme ihn dir doch nicht weg, oder Roli? Mir schien nicht, als hättest du dich in ihn verliebt. Wenn ich mich zurückhalten soll, dann sag es frank und frei heraus. Du weißt, wie wichtig mir unsere Freundschaft ist.«
    Ich konnte mir nicht vorstellen, dass hier irgendein frank und frei herausgesagtes Wort irgendetwas geändert hätte. Carla war über beide Ohren verliebt, und Bernhard ging es ebenso.
    »Ach wo. Ich freue mich, dass ihr euch gefunden habt. Ihr geht es ja beide rasant an. Man hatte ja fast den Eindruck, als wolltet ihr direkt von deinem Büro zum Traualtar.«
    Carla lachte, und ich hatte sie schon lange nicht mehr so glücklich gesehen: »Du meinst, so wie der Buchtitel, von dem Bea gesprochen hat: ›Vom Internet ins Ehebett‹?«
    Dann lachten wir beide.
    »Nein, nein, keine Sorge, ich überstürze nichts. Wenn die Geschichte mit London vorüber und alles aufgeklärt ist, dann nehme ich mir ausgiebig Zeit, Bernhard kennen zu lernen. Du hast doch auch den Eindruck, dass er mich näher kennen lernen will, nicht wahr, Roli?«
    Ich nickte: »Aber sicher habe ich den.« Ich griff durch den Vorhangspalt und hielt meiner verdutzten Freundin einen riesigen, tropfenden Rosenstrauß unter die Nase: »Hier hast du den Beweis. Mit vielen lieben Grüßen von Bernhard.«
    Das war zu viel für Carlas angegriffene Nerven. Abwechselnd lachend und heulend vergrub sie ihr Gesicht im Rosenbusch.
    »Und noch etwas«, sagte ich, als sie wieder auftauchte, »ich hab ihm deine Handynummer gegeben.«
    Sie umarmte mich stürmisch: »Roli, du bist ein Schatz!«
    Und dann entschwand sie selig mit ihrem Rosenstrauß.

    Am nächsten Tag um die Mittagszeit piepste mein Handy: »Es ist alles geklärt. Rotter ist ein

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