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Vom Internet ins Ehebett (German Edition)

Vom Internet ins Ehebett (German Edition)

Titel: Vom Internet ins Ehebett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Berg
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auf ihn zu. Ihr Herz musste ebenso bis zum Hals hinauf schlagen wie meines. Aber sie hatte sich bemerkenswert gut unter Kontrolle und war völlig Herrin der Situation. »Ah, guten Abend, Herr Hansemann.«
    Wer war Herr Hansemann? Ich stand auf und stellte mich neben Bernhard zum Computer. Wenn Herr Hansemann jetzt die Polizei rief, dann war ich lieber nicht allein.
    »Sicher gibt es einen Grund dafür, Sie so spät in Herrn Rotters Büro anzutreffen?« Die Stimme von Herrn Hansemann klang vorwurfsvoll. Es war offensichtlich, dass er Carla nicht sehr wohlgesinnt war. Und es genossen hätte, sie einer unrechtmäßigen Tat zu überführen.
    Carla bemerkte es und straffte ihre Schultern. Jetzt war sie wieder ganz die distanzierte, erfolgsgewohnte Karrierefrau. »Natürlich gibt es dafür einen Grund. Ich darf vorstellen …«, sie deutete auf mich, »das sind Frau Steinberg und Herr …« Natürlich hatte sie keine Ahnung, wie Bernhard mit Familiennamen hieß. Ich hatte wochenlang mit ihm korrespondiert und wusste es auch nicht. Doch Carla stockte nur kurz: »Und Herr Bernhard. Wie Sie wissen, hatten wir in den letzten Monaten verstärkten Virenbefall. Besonders mein PC war betroffen. Ich habe daher eine Virenschutzfirma beauftragt, meinen Computer zu überprüfen. Herr Rotter hat mich gebeten, auch seinen PC durchchecken zu lassen. Es trifft sich gut, dass dies während seines Urlaubs geschieht, so wird er in seiner Arbeit nicht behindert. Und das …«, sie deutete auf den grau gekleideten Herren, »das ist Herr Hansemann, der Leiter unserer Rechtsabteilung.«
    »Zu so später Stunde hätten Sie wohl seine Arbeit auch dann nicht behindert, wenn Herr Rotter hier gewesen wäre«, erwiderte Herr Hansemann, sichtlich noch nicht davon überzeugt, dass alles mit rechten Dingen zuging. »Arbeiten Virenschutzfirmen immer zu so später Stunde?«
    »Selbstverständlich«, Bernhard richtete sich zu seiner vollen Größe auf, »seit der letzten Virenattacke arbeiten wir mehr oder weniger rund um die Uhr. Wir können sonst all die anfallenden Anfragen nicht mehr erledigen. Sie könnten uns übrigens die Arbeit erheblich erleichtern. Ihr werter Kollege hat vergessen, uns das Passwort dazulassen. Können Sie uns da weiterhelfen?«
    Ich hielt die Luft an. War dieses Auftreten nicht doch zu frech? Es war nicht gut, den Bogen zu überspannen.
    Carla schien dasselbe zu denken: »Aber, Herr Bernhard, Herr Hansemann hat sicher keine Ahnung, wie das Passwort lauten könnte.«
    Das konnte dieser nicht auf sich sitzen lassen. »Natürlich kenne ich das Passwort«, verkündete er triumphierend.
    Ich hielt die Luft an. Bernhard setzte sich wieder, die Hände über der Tastatur, bereit, das Wort einzugeben. Ein kleines Lächeln, kaum merklich, zeigte seine Freude über die eigene gelungene Strategie.
    »Zuerst darf ich Sie um Ihre Visitenkarte bitten.« Herr Hansemann trat näher und streckte den Arm aus. »Sie werden es mir nicht verübeln, dass ich mir Ihrer Legitimation sicher sein möchte.«
    Bernhard stand auf, holte seine Brieftasche aus der Gesäßtasche seiner beigen Hose, öffnete sie und reichte ihm eine etwas verdrückte, aber doch gut lesbare Visitenkarte: »Firma Virenex, Bernhard Braun, Geschäftsführer.«
    Nun wurde mir erst recht angst und bange: Was, wenn er auch nach meiner Visitenkarte fragte?
    Doch da hatte Carla schon das Wort ergriffen: »Ich nehme Ihnen das entschieden übel, Herr Hansemann. Ich habe Ihnen noch nie einen Grund gegeben, an meinen Aussagen zu zweifeln.« Ihre Stimme klang schneidend.
    Carlas Kollege hob die Augen von der Visitenkarte, und nun war ihm sein Vorgehen sichtlich peinlich: »Natürlich nicht, Frau Martens. Entschuldigen Sie, wenn ich diesen Eindruck erweckt haben sollte. Doch es ist mein Beruf, alles zu hinterfragen. Sie verstehen …«
    »Das Passwort«, forderte Bernhard.
    Herr Hansemann spielte seinen letzten Triumph aus: »Das Passwort von Herrn Rotter lautet schlicht und einfach: ›Verkaufsleiter‹.«
    Carla zog scharf die Luft ein. Herr Hansemann hörte es und grinste schäbig. Dann verließ er mit kurzem Gruß den Raum und schloss die Tür hinter sich.
    Bernhard lachte: »Das haben wir toll hingekriegt. Hast du noch mehr so hinreißende Kollegen, Carla?«
    »Verkaufsleiter!«, ereiferte sich meine Freundin. »Habt ihr das gehört? Der blöde Mensch ist sich seiner Sache schon sehr sicher.«
    »Und wie es aussieht, sind wir gerade dabei, ihm die Suppe zu versalzen«, sagte ich. Froh, dass

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