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Vom Internet ins Ehebett (German Edition)

Vom Internet ins Ehebett (German Edition)

Titel: Vom Internet ins Ehebett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Berg
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Ärzte leistet.« Das wusste ich in der Tat.
    »Und deine Söhne?«, erkundigte sich Stefan interessiert. »Ist einer bereit, in deine Fußstapfen zu treten?«
    »Das weiß ich nicht. Die beiden sind erst sechzehn und wissen noch nicht genau, was sie beruflich einmal machen möchten. Ich denke, Sebastian wird nach dem Abitur eher ein Wirtschaftsstudium in Angriff nehmen. Er interessiert sich allerdings auch sehr für Musik. Was Tim macht, steht noch in den Sternen. Im Moment ist noch nicht sicher, ob er überhaupt das Abitur schafft.«
    »Es kann ja nicht nur Akademiker geben«, erklärte mein Gegenüber, um dann gleich eins draufzusetzen: »Mein Sohn besucht die Diplomatenakademie.«
    Der erste Gang wurde serviert. Der erste Wein dazu eingeschenkt und ausführlich erklärt. Stefan ließ die goldgelbe Flüssigkeit des Gewürztraminers im Glas kreisen, nahm dann ein Schlückchen und tat, als würde er es kauen.
    »Exzellent!«, lautete sein Urteil. Der Kellner atmete hörbar auf.

    Mir schmeckte alles, was serviert wurde, hervorragend. Stefan fand das Holunderblütengelee zur Gänseleberpastete etwas zu fruchtig. Und die Salzkruste beim Branzino drängte sich zu intensiv in den Vordergrund. Geschmacklich gesehen. Was wahrscheinlich daran lag, dass das verwendete Salz nicht ganz so grobkörnig war, wie er es sich gewünscht hätte. Ich hatte mir über die Körnergröße von Salz noch nie den Kopf zerbrochen. Man merkte, Stefan warein Gourmet mit geschultem Gaumen. An der Crème Caramel im Fruchtspiegel hatte er jedoch nichts auszusetzen. Und so löffelten wir in stillem Einvernehmen unser Dessert.
    »Ich muss gestehen, ich habe eine Vorliebe für Süßes«, sein Lächeln war unerwartet schüchtern, »Crème Caramel, oder Panna cotta – beidem kann ich nie widerstehen. Am liebsten ist mir jedoch die Crema Catalana, die mir Don Vicence in Artá jedes Mal serviert, wenn ich ihn aufsuche.«
    Ich kannte weder Don Vicence, noch wusste ich auf Anhieb, wo Artá war.
    Er erklärte es mir: »Artá ist eine kleine alte Stadt im Nordosten Mallorcas. Ich besitze in der Gegend gemeinsam mit Freunden ein Haus. Eine alte Finca, die ich mit allem Komfort ausgestattet habe. Eine meiner ältesten Freundinnen auf der Insel ist die Donna Mariángela Forres y Alonsa. Sie hat einen ausgezeichneten Geschmack. Nobel und exquisit. Natürlich ohne auch nur eine Spur protzig zu wirken, du weißt, was ich meine. Mariángela hat mich bei der Inneneinrichtung kompetent beraten. Es war mir wichtig, das Haus im typisch mallorquinischen Stil zu renovieren. Was hätte mir da ein deutscher Architekt genützt?«
    Beim Stichwort »deutscher Architekt« schoben sich zwei rehbraune Augen in meine Erinnerung. Und zärtliche Hände, die meinen Körper streichelten. Lippen, die mich wild und leidenschaftlich küssten. Natürlich errötete ich.
    Stefan ergriff meine Hand, drehte sie so, dass die Innenfläche nach oben zeigte und küsste meine Pulsadern. »Du bist wirklich bezaubernd«, sagte er.
    Der Oberkellner servierte auf Kommando die Rechnung. Stefan zückte seine goldene Kreditkarte. Ich muss gestehen, dass ich diesen Luxus genoss. Umworben zu werden war etwas, nach dem ich mich lange gesehnt hatte.
    »Einer der Gründe, warum ich fast das halbe Jahr auf Mallorca verbringe, ist der, dass es dort die wunderschönsten Golfplätze gibt. Morgens nach dem Frühstück auf den Golfplatz zu gehen: der absolute Traum.«
    Ich lächelte über seine Begeisterung. »Das klingt toll. Wer weiß, vielleicht komme ich dich eines Tages besuchen.«
    War dieser Annäherungsversuch zu plump? Stefan hatte ihn anscheinend nicht wahrgenommen. Jedenfalls ging er mit keinem Wort darauf ein: »Von Februar bis Mai oder Juni bin ich meistens dort«, sagte er stattdessen. »Im Zeitalter von Fax und Internet ist das möglich. Im Juli und August ziehe ich mich zurück, da ist die Insel überfüllt mit Touristen. Deutsche Touristen im Ausland, das ist wirklich nicht die Gesellschaft, in der ich mich gern aufhalte. Da sind mir die Deutschen in Deutschland schon lieber. Daher verbringe ich die Sommermonate meist hier. September, Oktober geht’s dann wieder nach Artá. Im Winter bin ich dann zurück in Deutschland. Dann ist es auf der Insel grau, regnerisch und trostlos. Außerdem haben wir im Büro Hochsaison. Im November und Dezember sind die Jahresplanungen zu erstellen. Da ist es notwendig, dass ich persönlich anwesend bin.«
    Ich hörte ihm zu und nickte. Dieser Mann wusste, was er

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