Vom Nehmen Und Genommenwerden
Lieben, helfen uns diese vier Schlüssel: Augen, stille Atemmeditation, Berührung und die Chakra-Welle. Sie alle unterstützen die Bemühungen, im Hier und Jetzt zu sein, die Energie zu beobachten und zu lenken und über längere Zeit ineinander zu verweilen, sodass wir im stillen Lieben sexuelle Meditation und meditative Sexualität erleben. Natürlich können die Schlüssel einzeln für sich angewandt werden, und das ist anfangs auch empfehlenswert, vielleicht so lange, bis ihr Gebrauch selbstverständlich geworden ist. Wählen Sie von Zeit zu Zeit einen anderen Schlüssel und praktizieren Sie so lange mit ihm, bis Sie sich wohl damit fühlen. Dann können Sie auch damit beginnen, mehrere Schlüssel miteinander zu kombinieren.
Schlüssel 1 â Die Augen
Die Augen sind die Fenster der Seele. Wir zeigen uns dem anderen mit unseren Gefühlen und drücken unser innerstes Wesen über sie aus. Beim Liebesakt sind sie allgemein von zentraler Bedeutung, weil wir uns nicht nur über die Genitalien, sondern auch über die Augen lieben. Wenn wir uns lieben, steigt die sexuelle Energie vom Becken auf, berührt das Herz und zeigt sich dann in unseren Augen. Lassen wir uns auf den Augenkontakt mit dem Geliebten ein, fühlen wir eine tiefe Verbundenheit, Stille und Präsenz. Die Zeit bleibt stehen, und die Welt um uns herum tritt in den Hintergrund. Wir zeigen uns genauso, wie wir gerade sind. Im Alltag neigen wir jedoch dazu, entweder auf unser Innenleben oder auf die AuÃenwelt ausgerichtet zu sein. Sind wir beim Lieben zu stark nach innen gekehrt, nehmen wir zwar unsere Empfindungen wahr, blenden den Partner aber aus. Sind wir auf der anderen Seite zu sehr nach auÃen gerichtet, verlieren wir den Kontakt zu unserer Innenwelt und somit zu unseren Empfindungen. Die Kunst besteht darin, gleichzeitig innen und auÃen zu sein. Und das können wir, wenn die Augen sanft, »weich« und entspannt sind. Augen, die offen sind wie Kinderaugen: neugierig, nicht wertend, wach und ohne festzuhalten. Augen, die nach innen und auÃen zugleich blicken. Was immer wir erleben und fühlen, spiegelt sich in ihnen. Dadurch werden wir verletzlich, weil in uns gelesen werden kann wie in einem offenen Buch. Verletzlichkeit hat jedoch nichts mit Schwäche zu tun. Im Gegenteil. Erst wenn wir uns auf diese Weise offenbaren, kommen wir mit unserer wahren Kraft in Kontakt.
Versuchen Sie es selbst: Wie ist es, der Geliebten gegenüberzusitzen, entspannt in den Bauch hineinzuatmen und sich längere Zeit in die Augen zu schauen? Wird es uns peinlich, versuchen wir diesem ununterbrochenen und gleichzeitig offenen Kontakt über die Augen auszuweichen, oder nehmen wir uns energetisch zurück? Wie ist das Spiel zwischen Kontakt und Nicht-Kontakt? Können wir den Geliebten auch noch wahrnehmen, wenn wir für einen Augenblick die Augen schlieÃen? Es ist ein Abenteuer, zu schauen und sich anschauen zu lassen.
Ein guter Gradmesser dafür, ob wir entspannt in unserer Mitte ruhen oder nicht, ist wiederum unsere Atmung. Ist diese im Fluss, bleibt der Bauch sanft und entspannt. Wie lange können wir so verweilen, ohne ständig nervös mit den Augenlidern zu blinzeln, starr zu werden oder in Gedanken abzudriften?
Wir können dieses Spiel erweitern und vertiefen, indem wir das Wissen einbeziehen, dass das linke und rechte Auge auf der energetischen Ebene unterschiedlich agieren. Das linke Auge ist in der Regel das Yin-Auge: sanft, aufnehmend, umhüllend. Tendenziell nehmen wir hier Blicke eher auf. Schauen wir also in das linke, empfangende Auge des Partners, haben wir das Gefühl, in ihn hineinzufallen oder hineingezogen zu werden. Umgekehrt ist das rechte Auge das Yang-Auge. Die Energie ist aktiv nach auÃen gerichtet, denn wir orientieren uns mit diesem Auge. Was wir mit ihm sehen, ordnen wir ein und benennen es. Gehen Sie einfach beim Liebesspiel auf die verschiedenen Qualitäten der beiden Augen ein und beobachten Sie, welche Unterschiede Sie bemerken können!
Wie intim oder wie verwirrend kann es sein, sich mit offenen Augen tief zu küssen oder sexuell zu vereinigen? Nimmt das eine der beiden Augen dabei den Anblick des Geliebten auf eine sanftere Weise auf, während das andere ihn zielgerichteter anblickt? Beobachten Sie die Unterschiede in der Wahrnehmung einfach, ohne die dabei auftauchenden Empfindungen zu werten. Sie werden merken, dass
Weitere Kostenlose Bücher