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Vom Tod verführt: Roman (German Edition)

Vom Tod verführt: Roman (German Edition)

Titel: Vom Tod verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalayna Price
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ein. Eine schleimige Berührung, so, als wäre ich zwischen Algen gefangen.
    Ich schloss die Augen, konzentrierte mich auf den Nachhall der Magie, die vom Boden und den Wänden aufgenommen worden war. Sie wirbelte um mich herum, befleckte mich. Nicht nur ein Zauber, nicht nur ein Ritual war hier heraufbeschworen worden. Die chaotischen magischen Wirbel trommelten gegen meinen Schild, ihre Berührung ließ einen Hauch Dunkelheit zurück.
    Direkt vor mir glomm ein inaktiver magischer Kreis, und ich trat über die Begrenzung.
    Ich hätte es nicht tun sollen.
    Die Magie, die außerhalb des Kreises nur die Luft verunreinigt hatte, brüllte in seinem Inneren wie ein Unwetter. Obwohl sie immer noch inaktiv war. Immer noch verbraucht. Aber sie brach mit Gewalt über mich herein. Schrecken zerrte an mir. Nicht mein Schrecken, noch nicht, denn er wollte in meinen Geist eindringen. Echos von Schreien gellten in meinen Ohren, die Kratzer auf meiner Schulter wurden kalt wie Dolche aus Eis, die in mein Fleisch bissen, meine Seele trafen.
    Der Geschmack von Übelkeit füllte meinen Mund. Ich riss die Augen auf. Ich befand mich immer noch in einem völlig leeren Raum. Nichts war hier. Nichts außer den Erinnerungen eines Zaubers, der mich zu zerreißen versuchte.
    Und der noch nicht einmal aktiviert ist.
    Ich rannte das ganze Stück zurück zur Tür, brachte mich aus der Reichweite des Zaubers. Mein Atem kam in Stößen, ich musste mich zwingen, meine Lungen tief mit Luft zu füllen. Die Luft anzuhalten, während ich bis drei zählte. Sie auszuatmen. Dreimal wiederholte ich das, bis ich die Kraft fand zu sprechen.
    » Ich habe genug gesehen.«
    Roy starrte mich an. Er sagte etwas, anscheinend wollte er nicht, dass ich ging.
    Ich verschränkte die Arme, spürte trotz der Hitze Eiseskälte tief in mir. » Ich glaube dir doch, okay? Wir verschwinden jetzt von hier.« Ganz sicher würde ich nicht noch einmal in diesen Raum gehen. Welche Magie auch immer dort gewoben worden war, sie war mächtig. Mächtig und dunkel. Und ausgesprochen böse.
    PC begrüßte mich an der Tür, wedelte freudig mit dem fedrigen Schwanz. Ich legte meine Tasche auf den Küchentresen und hob PC hoch. Er brauchte dringend ein Bad, Öl überzog seine graue Haut, und die weißen Fransen an seinem Kopf hingen schlaff herab.
    Ich setzte sein Bad auf die Liste all der Dinge, die noch zu erledigen waren, nachdem ich mit Casey gesprochen, John besucht und Roys Geschichte überprüft hätte– nicht unbedingt in dieser Reihenfolge.
    PC wand sich in meinen Armen. Ich setzte ihn wieder ab, und er rannte geradewegs zu seinem Napf, betrachtete die Leere darin. Es gefiel ihm gar nicht, dass wir seit einiger Zeit von » Futter jederzeit« auf » rationiertes Trockenfutter« umgestellt hatten.
    » Ja, ich hab auch Hunger«, erklärte ich ihm. Es war noch zu früh fürs Abendessen, mein Frühstück war ausgefallen und mein Mittagessen hatte lediglich aus Chips bestanden.
    Ich griff nach der Tüte mit dem immer kleiner werdenden Vorrat an Hundefutter und maß eine halbe Portion ab. Dann öffnete ich den Kühlschrank. Ich hatte noch eine leere Packung Sahne, eine Essiggurke und einen einzelnen Hotdog.
    Ich nahm mir den Hotdog.
    PC hatte seine Portion bereits verputzt. Ich brach das obere Drittel des Würstchens ab und warf es ihm hin, bevor ich mir selbst einen Bissen gönnte. Lecker, wiederaufbereitet aus nicht zu identifizierendem Fleisch. Ich aß weiter.
    PC saß zu meinen Füßen und bettelte.
    » Hey, du Köter, ich bin größer als du und muss mehr essen!«
    Er tänzelte auf den Hinterbeinen, hielt die Vorderpfoten hoch und legte sie übereinander. Die eine Pfote knickte dort, wo sie aus dem Gips herausragte, komisch ab.
    » Überredet.« Ich warf ihm noch ein Stück von dem Hotdog zu.
    Während ich den letzten Bissen kaute, öffnete ich meinen Laptop und gab » Roy Pearson« ein. Ich überprüfte etliche Daten: Knöllchen für zu schnelles Fahren, Heiratslizenzen, Urkunden über Landerwerb– all das, was sich an öffentlich einsehbaren Dokumenten im Netz fand.
    Doch ich wurde nirgendwo fündig. Während ich weiterklickte, dachte ich plötzlich, dass Rianna, meine Zimmergenossin und beste Freundin in meiner schönsten Zeit an der Akademie, von diesem Fall fasziniert gewesen wäre.
    Wir waren beide Schattenhexen und planten, nach unserem Abschluss gemeinsam eine Detektei zu eröffnen. Das heißt, sie war diejenige, die wild entschlossen war, so eine Art Super-Detektiv zu

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