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Vom Tod verführt: Roman (German Edition)

Vom Tod verführt: Roman (German Edition)

Titel: Vom Tod verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalayna Price
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über mich selbst den Kopf. War das deine großartige, clevere Antwort? Ein größerer Busen? Nach all den Jahren war er mir immer noch nicht gleichgültig.
    Aber wenigstens eins war jetzt sicher: Dieser Mann war ganz eindeutig mein Vater.

11. Kapitel
    I ch lehnte am Tor und lächelte in die Richtung, wo sich die Umrisse des Wachmanns abzeichneten. Ich konnte nur hoffen, dass Falin mich hier warten sah, denn sonst musste ich versuchen, per Anhalter nach Hause zu kommen. Und ich hatte ernsthaft Zweifel daran, dass ich Glück haben und jemand mich mitnehmen würde.
    Ich hätte mir keine Sorgen zu machen brauchen. Nur zwanzig Minuten, nachdem man mich vor die Tür gesetzt hatte, sah ich Falins Cabrio auf das Tor zurollen.
    Er hatte einen ziemlich verkniffenen Gesichtsausdruck, der mir verriet, dass er wohl nicht besonders glücklich darüber war, die Party noch vor dem Dinner verlassen zu müssen. Aber was sollte ich dazu sagen? Ich hatte noch nie zuvor ein solches Date gehabt. Ich kannte die Regeln nicht.
    » Wohin sind Sie verschwunden?«, fragte er, während er eine Kurve ein bisschen zu eng nahm.
    » Ich hab ein bisschen nachgeforscht.«
    » Und dafür gesorgt, dass wir rausgeschmissen wurden.«
    Ich rutschte tiefer in meinen Sitz und verschränkte die Arme vor der Brust. » Das wäre sowieso passiert. Vielleicht ist Ihnen dieses Detail bisher entgangen, aber mein Vater und ich kommen nicht wirklich gut miteinander zurecht. Und was sollte der geniale Schachzug, meinen richtigen Namen zu benutzen? Damit haben Sie meinen Vater doch quasi aufgefordert, uns rauszuschmeißen.«
    Falin brummte irgendwas, und ich überlegte, ob er damit seine Belustigung oder seinen Ärger ausdrücken wollte.
    » Kann ich Ihnen eine rein theoretische Frage stellen?« Ich wartete gar nicht erst auf seine Antwort. Ich würde ihn jetzt auf der Stelle fragen, denn vielleicht wollte er nach diesem Abend nie mehr mit mir reden. » Wenn es einen Zauber gäbe, der die Seele von jemandem aufzehrt, könnte man dann etwas dagegen tun?«
    Er trat auf die Bremse, und der Wagen kam schliddernd vor einer roten Ampel zum Stehen. Ich wartete.
    Es wurde grün, doch Falin fuhr nicht weiter. Und immer noch sagte er nichts. Hey, was haben die alle nur, dass niemand mit mir reden will?
    Ich rutschte in meinem Sitz hin und her. Der Fahrer hinter uns hupte. Das Cabrio schoss nach vorn.
    » Sie meinen damit nicht, dass die Seele aus dem Körper gezogen wird, oder? Sondern dass sie aufgesogen wird.« Er schien plötzlich wachsam zu sein. Und todernst.
    Das war ich auch. Schließlich ging es ja um meine Seele.
    Ich nickte und wartete, und wieder verfiel er in Schweigen.
    » Nun?«
    Sein Handy klingelte, doch er schaute zu mir herüber. Die Straßenlaternen warfen ein hartes Licht auf sein Gesicht. » Wieso glauben Sie, dass ich auf diese Frage eine Antwort wissen könnte?« Das Telefon klingelte erneut, und er griff mit einer Hand danach. » Andrews!«, meldete er sich schroff.
    Weil du viel zu viel weißt? Doch ich sprach meinen Gedanken nicht aus. Ich rieb über die Kratzer und wandte mich ab, um nach draußen in die Dunkelheit zu schauen. Mehr Privatsphäre konnte ich ihm in dem engen Auto nicht verschaffen.
    Wenn mein Vater nicht Coleman ist, wer ist es dann? Zu viele Leute hatten in dieser Gruppe zu eng zusammengestanden, als die Woge dunkler Magie über mich hereingebrochen war. Jeder von ihnen konnte es sein. Ich schüttelte den Kopf.
    » Ich bin ganz in der Nähe. Bin gleich da.« Falin beendete das Gespräch. Dann drückte er auf einen Knopf, und blaues Licht zuckte über dem Wagen auf.
    » Kleine Änderung des Plans«, sagte Falin zu mir. » Es hat einen Mord gegeben. Ich werde einen der Beamten bitten, Sie nach Hause zu bringen.«
    War ich vorher der Ansicht gewesen, dass Falin rücksichtslos fuhr? Nun, da das Blaulicht ihn von allen Regeln befreite, drückte er das Gaspedal bis zum Anschlag durch. In null Komma nichts hatten wir unser Ziel erreicht. Falin bog auf einen unbefestigten Parkplatz ab. Überall standen Streifenwagen.
    Ich schluckte. Meine Nachtsicht war zwar ziemlich ruiniert, und das flackernde Blaulicht tat meinen Augen auch nicht gut, dennoch kam mir das Wenige, was ich erkennen konnte, ein bisschen zu vertraut vor.
    » Äh… Falin, ist das zufällig ein leer stehendes Lagerhaus?«
    » Ja.« Er hielt an, öffnete die Autotür und stieg eilig aus. » Sie bleiben hier sitzen!«, befahl er.
    » Warten Sie! Ich…«
    » Sie bleiben hier

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