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Vom Tod verführt: Roman (German Edition)

Vom Tod verführt: Roman (German Edition)

Titel: Vom Tod verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalayna Price
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war wie ein kleines Schloss geformt.
    » Setz ihn nicht unbedacht ein, Alex. Und falls man dich festnimmt, dann habe ich diesen Anhänger nie gesehen.«
    » Danke! Ich gebe ihn dir zurück, sobald ich…«
    Ich schwieg, als sich die Tür des Leichenschauhauses öffnete. Falin kam heraus, und ich befestigte den Anhänger an meinem eigenen Armband, bevor er es bemerken konnte. Aber ich hätte mir gar keine Sorgen zu machen brauchen, denn Falin unterhielt sich mit einem Fremden, der ungefähr in meinem Alter war. Er trug Straßenkleidung, was hieß, dass er kein Cop war. Vielleicht ist er hergekommen, um ein Opfer zu identifizieren? Er blinzelte in dem hellen Licht, als blendete es ihn. Als er mich erblickte, breitete sich ein strahlendes Lächeln auf seinem Gesicht aus. Er hob eine Hand, um Falin zu unterbrechen, dann kam er zu Tamara und mir herüber.
    » Verzeihen Sie bitte, aber gehe ich recht in der Annahme, dass Sie Miss Alex Craft sind?«
    Wie, um Himmels willen, antworte ich darauf? » Äh… ja.«
    Er verbeugte sich. » Ich bin Ashen Hughes, und es ist mir eine Ehre, Sie kennenzulernen.« Er hielt mir seine Hand hin, doch als ich sie nahm, schüttelte er sie nicht. Stattdessen führte er sie zu einem Handkuss an seine Lippen. » Sie haben einen gewaltigen Fortschritt für unsere magische Welt erzielt.«
    Ein Kollege? Ein Schattenmagier? Ich schaute ihn mir genauer an. Es war nicht ungewöhnlich, dass ich ihn nicht kannte. Selbst unter magisch Begabten war die Schattenmagie ein seltenes Talent; nur Weissagungshexen kamen noch seltener vor. Und wir trafen uns nicht auf nationalen Kongressen oder so.
    Ashen sah gar nicht so schlecht aus– selbst neben Falin. Er hatte hübsche Augen. Grüne Augen. Ein sehr blasses Grün, als hätte ihm die Schattensicht die Farbe der Iris gebleicht.
    » Wäre es zu anmaßend«, fuhr er fort, nachdem er meine Hand wieder losgelassen hatte, » wenn ich Sie um ein Treffen bäte? Es wäre mir eine große Freude, mich mit Ihnen zu unterhalten. Man begegnet nicht allzu oft einem solchen Talent wie Ihnen. Und einem so hübschen Talent noch dazu. Dürfte ich Sie zum Abendessen einladen?«
    » Nun ja… ich… also, ich habe bereits etwas anderes vor.« Baggert der mich etwa an? Unsicher sah ich zu Tamara hin.
    Tamara, die ein Stück hinter Ashen stand, formte mit ihren Lippen deutlich die Worte » Tu es!« Sie hat leicht reden. Allerdings hatte sie immerhin ein Kleid geopfert, um mein » gesellschaftliches Leben aufzupeppen«, wie sie es formuliert hatte.
    Roy schwebte durch die Tür zu uns in den Flur. » Ich würde gehen«, sagte er. » Der Typ hat gerade alles bestätigt, was du über den Zauber auf meiner Leiche behauptet hast.«
    Ashens Augen huschten hin und her, als ob er Roy gehört hätte, doch er drehte sich nicht um. Er nickte und sagte dann: » Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich zum Narren mache: Darf ich fragen, ob Sie morgen Mittag vielleicht Zeit hätten? Ich würde gern Ihren Bericht über das Holliday-Verfahren hören und natürlich auch über den erstaunlichen Zauber, mit dem der Leichnam des verstorbenen Gouverneurs belegt ist, mit Ihnen sprechen. Den Glyphen nach zu urteilen, ganz eindeutig Feen-Magie.«
    Er hat die Glyphen erkannt?
    » Eindeutig?«, wollte ich wissen.
    » O ja. Wissen Sie, das Feenvolk fasziniert mich, und ich habe mehr Zeit, als ich zugeben möchte, damit verbracht, ihre Magie und ihre Überlieferungen zu studieren. Glyphen aus alter Zeit stehen zurzeit im Mittelpunkt meiner Forschungen. Ich habe ein paar der Glyphen wiedererkannt, obwohl mir bisher weder der Sinn ihrer Anordnung auf dem Leichnam des Gouverneurs noch ihr Zweck klar geworden ist.«
    » Aber die, die Sie wiedererkannt haben– wissen Sie, für welche Art von Zauber sie normalerweise verwendet werden?«
    » Ich habe nur Vermutungen, Miss Craft.« Ashen beugte sich zu mir. » Lunch, Miss Craft? Ich würde mich zu gern ausführlich darüber mit Ihnen unterhalten, doch zuvor möchte ich noch ein paar Texte konsultieren.«
    Tamara gestikulierte hinter seinem Rücken und machte mir Zeichen. Falin hatte sich gegen die Wand gelehnt, die Arme verschränkt, und schaute mich finster an. Ashen erforscht solche Glyphen? Ich konnte mir unmöglich entgehen lassen, mehr über die Zauber zu erfahren, mit denen ich es zu tun hatte. Und vielleicht konnte er mir auch etwas über den Zauber sagen, der an der Leiche im Lagerhaus gewirkt worden war. Vielleicht weiß er ja sogar, was ich gegen den Zauber

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