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Vom Umgang mit sturen Eseln und beleidigten Leberwürsten - wie Sie Konflikte kreativ lösen

Vom Umgang mit sturen Eseln und beleidigten Leberwürsten - wie Sie Konflikte kreativ lösen

Titel: Vom Umgang mit sturen Eseln und beleidigten Leberwürsten - wie Sie Konflikte kreativ lösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klett-Cotta Verlag
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Verantwortungsbereich, in dem er maßgeblich Einfluss auf die Qualität der Beziehungen zu seinen Mitmenschen nimmt. Ungelöste Konflikte führen zu Disharmonie in unserem Leben. Um das zu verhindern, brauchen wir die innere Entschlossenheit, alle unsere Kontakte friedlich zu gestalten. Dazu gehört die Bereitschaft, auch mit schwierigen Menschen erfolgreich umzugehen.
     
    Tipps:
Legen Sie den Schalter in Ihrem Kopf auf Frieden um. Das wirkt wie eine Art Filter, durch den Sie die Ereignisse wahrnehmen und Ihre Reaktionen auf Richtigkeit überprüfen.
Nehmen Sie es einfach zur Kenntnis, wenn Sie es mit einem schwierigen Zeitgenossen zu tun haben: »Aha, das ist ein schwieriger Mensch.« Machen Sie sich bewusst, was es Ihnen schwer macht, mit ihm umzugehen. Lassen Sie keinerlei feindselige Gedanken über ihn zu. Begegnen Sie ihm konstant mit Respekt und Wertschätzung auf gleicher Augenhöhe.
Schützen Sie sich vor Verletzung, indem Sie eine freundliche Distanz wahren. Machen Sie sich immer wieder bewusst, dass Sie in Ihrem eigenen Interesse friedlich mit ihm umgehen wollen.
Engagieren Sie sich nicht in Konflikten, die nicht Ihre sind. Nehmen Sie stattdessen Ihren Gestaltungsbereich klar in den Blick und agieren Sie dort kraftvoll und zielorientiert.
Richten Sie mit jeder einzelnen Beziehung Ihr Lebensumfeld Stück für Stück harmonisch aus. Bleiben Sie dabei mit sich und anderen geduldig und geben Sie dem Prozess die Zeit, die er braucht.
Prüfen Sie, wie entschieden Sie sind, Ihre Beziehungen harmonisch zu gestalten. Sind Sie bereit, dafür zu kämpfen und viel Energie einzusetzen?

Keine Frage der Schuld
    Die leidige Schuldfrage: In einem Konflikt wird oft als Erstes und vehement nach Schuldigen gesucht. Der Schuldige soll angeklagt und zur Verantwortung gezogen werden. Doch die Suche nach dem Schuldigen ist müßig. Keiner möchte den »Schwarzen Peter« in Händen halten. Jeder versucht, ihn dem anderen zuzuschieben. Einer vernünftigen Konfliktklärung steht die Klärung der Schuldfrage nur im Wege.
     
    Wie oft geht es letztlich gar nicht mehr um das Problem, sondern um die Frage, wer schuld »daran« ist! Das ist zu Hause genauso wie im Beruf. Doch auch wenn etwas schiefgelaufen ist, muss keiner schuld sein. Und wenn schon: Wir alle machen Fehler. Denn keiner von uns ist perfekt. Und doch sind wir jedes Mal wieder überrascht und beinahe empört, wenn ein anderer etwas falsch macht. Wir reagieren darauf ungehalten und urteilen hart. So, als hätte der andere in böser Absicht gehandelt. Damit tun wir ihm oft Unrecht. Und wir berücksichtigen unser aller Fehlbarkeit nicht ausreichend. Übrigens auch unsere eigene nicht.
     
    Keine böse Absicht!
    Denn die meisten unserer eigenen Fehler werden uns gar nicht bewusst, solange uns niemand darauf aufmerksam macht. Wir handeln in der Regel so, wie es sich für uns richtig anfühlt. Dabei machen wir uns nicht die Mühe, uns in die Situation unseres gesamten Umfeldes einzuspüren und zu überprüfen, ob unser Verhalten für irgendjemanden ungerecht oder unangenehm sein könnte. Da passiert es schon mal, dass wir, ohne es zu bemerken, jemandem Unrecht tun, ihm Schmerz zufügen oder ihn einfach nur nerven. Wir ahnen dann nicht einmal, dass wir uns aus Sicht eines anderen schuldig gemacht haben. Manches würden wir vermutlich unterlassen, wenn uns bewusst wäre, welche negativen Emotionen wir beim anderen damithervorrufen. Und bei den anderen ist es in aller Regel ebenso. Jeder lebt in seiner Welt. Darüber werden wir bald noch mehr erfahren.
    Wenn wir dann in Form einer Anklage vom anderen oder über Dritte erfahren, was wir angerichtet haben, macht uns das betroffen. Wir fühlen uns schlecht und zu Unrecht verurteilt. Wir wollten schließlich nichts Böses tun und waren uns keiner Schuld bewusst. Um diese unangenehmen Gefühle abzuwehren, rechtfertigen wir uns oder gehen zum Gegenangriff über.
     
    Schuldbewusstsein setzt eine böse Absicht voraus. Liegt keine böse Absicht vor, sind wir uns keiner Schuld bewusst. Wir erkennen dann weniger eine Schuld, sondern eher einen Fehler, den wir gemacht haben. Das Problem im Streit ist, dass der andere unsere Ahnungslosigkeit nicht erkennt und uns stattdessen böse Absichten unterstellt. Wir fühlen uns dann zumindest ungerecht behandelt.
     
    Andererseits kann es auch sein, dass wir uns tatsächlich schuldig fühlen und uns schwertun, damit zurechtzukommen. Denn unsere urteilende Härte kann sich auch gegen uns selbst wenden.

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