Vom Umtausch ausgeschlossen
wir gehen in eine nette Bar... unterhalten uns ein bisschen... dann können Sie mir alles über Ihr Hotel erzählen...«
Ja! Genial! Ich schaffe ihn jetzt ganz schnell hier raus, lade ihn zu ein paar Drinks ein... Luke wird von all dem nichts erfahren...
»Ich warte gerne«, sagt er und macht es sich mit seinem Koloss von einem Körper in einem der Ledersessel bequem. »Wenn Sie ihm bitte sagen würden, dass ich hier bin.« Er sieht mir mit einem winzigen Funkeln im Blick direkt in die Augen. »Ich schätze, er ist inzwischen genesen?«
Mein Herz setzt kurzfristig aus.
»Ja!«, antworte ich dann fröhlich. »Es... geht ihm schon viel besser! Vielen Dank auch für die Blumen!«
Ich werfe einen schnellen Blick in Richtung Janet, die unsere Unterhaltung? leicht verwirrt verfolgt hat.
» Soll ich Luke anrufen und ihm Bescheid sagen?«, fragt sie und greift schon nach dem Telefon.
Nein! Ich meine... Schon okay! Ich gehe eben schnell selbst hoch«, verkünde ich mit leicht schriller Stimme.
Ich gehe auf die Aufzüge zu, wobei mein Herz vor Nervosität rast, als gelte es, ein Formel-1-Rennen zu gewinnen.
Okay. Ich kriege das schon hin. Ich werde Luke mit der Begründung durch den Hinterausgang aus dem Gebäude lotsen, dass jemand im Foyer Wasser verschüttet hat und dass der Fußboden dort mörderisch glatt ist. Ja. Dann steigen wir ins Auto... Ich tue, als hätte ich etwas vergessen, gehe noch mal schnell zurück zu Nathan Temple und sage »Becky?«
Ich fahre vor Schreck zusammen. Luke kommt die Treppe herunter, wobei er zwei Stufen auf einmal überspringt. Er ist ganz rot im Gesicht und versucht gleichzeitig, den Mantel anzuziehen.
»Ist der Wagen schon da?« Überrascht sieht er in mein versteinertes Gesicht. »Becky, Liebling... Ist dir nicht gut?«
Oder ich könnte Luke endlich alles erzählen.
Ich sehe ihn ein paar Sekunden stumpf an, während mein Magen sich immer wieder zusammenzieht.
»Äh... Luke?«, bringe ich schließlich hervor.
»Ja?«
»Es... es gibt da etwas, was ich dir erzählen muss.« Ich schlucke. »Ich hätte es dir schon längst erzählen sollen, aber... das habe ich nicht, und ich habe mich allein darum gekümmert, aber...«
Da fällt mir auf, dass Luke mir überhaupt nicht zuhört. Sein Blick verfinstert sich, als er hinter mir etwas entdeckt. Nein, nicht etwas: jemanden. Nathan Temple.
»Ist das -« Luke schüttelt ungläubig den Kopf. »Was macht der denn hier? Ich dachte, Gary hätte ihn abgewimmelt.«
»Luke -«
»Kleinen Moment, Becky. Das hier ist ziemlich wichtig.« Er holt sein Handy raus und wählt eine Nummer. »Gary«, sagt er mit gedämpfter Stimme. »Was macht Nathan Temple in unserem Foyer? Du solltest dich doch um ihn kümmern.«
»Luke --«, versuche ich es noch einmal.
»Sekunde noch, Liebling.« Er spricht wieder ins Telefon. »Er ist aber hier. Leibhaftig.«
»Luke, bitte, jetzt hör mir doch mal zu.« Ich zupfe heftig an seinem Ärmel.
»Becky, ganz gleich, was es ist, kann das nicht warten?« Luke wird ungeduldig. »Ich habe da ein Problem, das ich irgendwie lösen muss.«
»Aber genau darüber will ich ja mit dir reden!«, rufe ich verzweifelt. »Über dein Problem! Über Nathan Temple!«
Luke glotzt mich an, als hätte ich sie nicht alle.
»Wieso solltest du mit mir über Nathan Temple reden? Becky, du kennst Nathan Temple nicht einmal!«
»Äh... na ja... also... doch.« Ich beiße mir auf die Lippe. »Gewissermaßen.«
Luke schweigt. Er klappt sein Telefon zu.
»Du kennst Nathan Temple - gewissermaßen!«
»Da ist Mr. Brandon!«, ertönt eine glockenklare Stimme. Janet am Empfangstresen hat uns auf der Treppe entdeckt. »Luke, Sie haben Besuch!«
»Bin schon auf dem Weg, Janet!«, erwidert Luke mit einem professionellen Lächeln. Er wendet sich mir zu und lächelt immer noch. »Becky, was zum Teufel ist hier los?“
»Das ist... eine lange Geschichte«, sage ich errötend.
»Hattest du vor, mir diese Geschichte irgendwann mal zu erzählen?« Lukes lächelt zwar immer noch, doch seine Stimme klingt definitiv leicht angenervt.
»Ja! Natürlich! Ich habe nur... auf den richtigen Moment gewartet.«
»Und findest du ernsthaft, dass dies der richtige Moment dafür ist? Wenn man bedenkt, dass er nur ein paar verdammte Meter von uns entfernt ist?«
»Äh... ja! Total.« Ich schlucke nervös. »Also. Das ganze hat angefangen... äh... in einem Laden, so ein Zufall...«
»Zu spät«, unterbricht Luke mich leise. »Er kommt.«
Ich folge Lukes
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