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Vom Umtausch ausgeschlossen

Vom Umtausch ausgeschlossen

Titel: Vom Umtausch ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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hatte Recht! Der erste richtige Streit hat die Atmosphäre gereinigt! Wir sind uns näher als je zuvor.
    »Ich liebe dich«, murmele ich.
    »Ich dich auch.« Luke küsst mich auf die Nase. »Wir müssen los.«
    »Gut.« Ich strahle ihn an. »Ich geh schon runter und sehe nach, ob der Wagen da ist.«
    Auf Wolke sieben schwebe ich durch den Korridor. Alles ist in Ordnung! Mehr als in Ordnung! Perfekt!! Alles! Als ich an einem der Servierwagen vorbeikomme, schnappe ich mir noch ein Glas Sekt und trinke ein paar Schlucke. Vielleicht gehen wir heute Abend ja tanzen. Nach dem Essen. Wenn alle anderen nach Hause gegangen sind, werden Luke und ich in irgendeinen Club gehen und noch mal richtig feiern. Nur wir zwei.
    Noch immer mit dem Glas in der Hand, hüpfe ich fröhlich die Treppe hinunter und öffne die Tür zum Empfang. Dann bleibe ich verdutzt stehen. Nur wenige Meter von mir entfernt steht ein hagerer Typ in einem Nadelstreifenanzug und spricht mit Janet, der Empfangsdame. Er kommt mir irgendwie bekannt vor - aber ich weiß nicht so recht, woher...
    Dann zieht sich mir auf ziemlich unangenehme Weise der Magen zusammen.
    Jetzt weiß ich es wieder.
    Das ist der Typ aus Mailand. Der, der Nathan Temples Einkaufe aus dem Laden getragen hat. Was macht der denn hier?
    Ich pirsche mich ein paar Schritte heran, damit ich hören kann, worüber sie reden.
    »Mr. Brandon ist also gar nicht krank?«, sagt er.
    Mist.
    Ich verziehe mich flugs hinter die Tür und knalle sie zu. Mein Herz rast. Was mache ich denn jetzt?
    Ich trinke einen großen Schluck Sekt, um mich zu beruhigen. Dann noch einen. Ein paar Typen aus der IT-Abteilung schlendern vorbei und sehen mich irgendwie merkwürdig an. Ich lächele fröhlich zurück.
    Okay. Ich kann mich ja nicht ewig hinter dieser Tür verstecken. Millimeter für Millimeter schiebe ich den Kopf vor die Glasscheibe in der Tür, bis ich in den Empfang blicken kann... Gott sei Dank! Der Typ ist weg. Puh! Erleichtert stoße ich die Tür auf und schreite lässig in den Empfangsbereich.
    »Hi!«, grüße ich Janet, die damit beschäftigt ist, etwas in ihren Computer einzugeben. »Wer war denn das da eben? Der Mann, mit dem du geredet hast?«
    »Ach, der! Der arbeitet für einen gewissen... Nathan Temple?«
    »Aha. Und... was wollte er?«
    »Das war total seltsam!«, erzählt sie und verzieht dabei das Gesicht. »Er hat ständig gefragt, ob es Luke wieder besser gehe.»
    »Und was hast du gesagt?« Ich bemühe mich, nicht zu interessiert zu klingen.
    »Na, dass es Luke hervorragend geht, natürlich! Besser denn je!« Sie lacht amüsiert - doch als sie mein Gesicht sieht, hört sie plötzlich auf zu tippen. »Oh mein Gott. Es geht ihm nicht gut, stimmt‘s?«
    »Was?«
    »Das war ein Arzt, stimmt‘s?« Sie lehnt sich zutiefst besorgt nach vorn über ihren Tisch. »Mir kannst du es ruhig sagen, Becky. Hat Luke sich auf eurer Hochzeitsreise irgendeine Tropenkrankheit eingefangen?«
    »Nein! Natürlich nicht!«
    »Ist es das Herz? Oder die Nieren?« Ihre Augen füllen sich mit Tränen. »Weißt du... Meine Tante ist dieses Jahr gestorben. Das war wirklich nicht einfach für mich...«
    »Das tut mir Leid«, beeile ich mich, sie zu trösten. »Aber du brauchst dir wirklich keine Sorgen zu machen! Luke geht es prächtig! Alles ist in Ordnung, in allerbester...«
    Ich sehe auf - und die Worte bleiben mir im Halse stecken.
    Nein. Bitte.
    Das kann doch nicht wahr sein.
    Nathan Temple höchstpersönlich hat das Gebäude betreten.
    Er ist größer und breiter, als ich ihn in Erinnerung hatte, und er trägt genau den Mantel mit Ledersäumen, den er in Mailand anprobiert hat. Er strahlt Macht und Geld und den Geruch nach Zigarren aus. Und der Blick aus seinen durchdringenden blauen Augen heftet sich ziemlich gezielt auf mich.
    »Na, sieh mal einer an!«, sagt er mit seiner rauen Cockney-Stimme. »Mrs. Brandon. So sieht man sich wieder!«
    »Ha- hallo!«, sage ich. »Wow. Das ist ja eine... Überraschung!«
    »Macht Ihnen die Tasche immer noch Freude?« Er schenkt mir den Anflug eines Lächelns.
    »Aber ja! Die ist toll!«
    Ich muss ihn irgendwie hier rausschaffen surrt es mir durch den Kopf. Ich muss ihn irgendwie hier rausschaffen.
    »Ich bin gekommen, um mit Ihrem Mann über mein Hotel zu sprechen«, erklärt er freundlich. »Ob das wohl möglich wäre?«
    »Ach so!« Ich schlucke. »Natürlich! Super! Das Problem ist nur, Luke ist gerade sehr eingespannt, leider. Aber wie wäre es mit einem Drink? Kommen Sie,

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