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Vom Umtausch ausgeschlossen

Vom Umtausch ausgeschlossen

Titel: Vom Umtausch ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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er täglich Konferenzen mit der Arcodas-Gruppe hatte, musste Luke eine Megakrise mit einem seiner Bankkunden managen - und dann ist zu allem Überfluss auch noch einer der wichtigsten Kundenbetreuer mit Hirnhautentzündung ins Krankenhaus eingeliefert worden. Es herrscht also das totale Chaos.
    Und heute, am ersten Tag, an dem er sich mal hätte entspannen können, muss er nach Zypern fliegen, um sich Nathan Temples Hotel anzusehen und die Einweihungskampagne zu planen. Eine Kampagne, die er überhaupt nicht machen will.
    Und ich bin schuld an allem.
    »Kann ich irgendetwas tun?«, frage ich nervös, während er den Koffer packt.
    »Nein«, antwortet er kurz. »Danke.«
    So läuft das jetzt schon die ganze Woche. Er ist wortkarg, schaut finster drein und würdigt mich kaum eines Blickes. Und wenn er mir dann doch mal in die Augen sieht, ist kaum zu verkennen, wie ihn das alles ankotzt, und mir zieht sich der Magen zusammen, und mir wird schlecht.
    Ich bemühe mich wirklich sehr, positiv und optimistisch zu bleiben. Ich meine, das ist doch sicher völlig normal, dass Paare hin und wieder solche kleinen Reibereien haben. Genau, wie Mum gesagt hat. Das hier ist der zweite richtige Streit in unserer Ehe, und danach wird die Luft wieder klar sein, alles kommt wieder in Ordnung...
    Ich bin mir nur nicht so ganz sicher, ob es normal ist, dass der zweite richtige Streit nur zwei Tage nach dem ersten richtigen Streit losgeht.
    Und ich bin mir auch nicht sicher, ob er wirklich eine ganze Woche dauern muss.
    Ich habe versucht, Mum eine E-Mail auf ihr Kreuzfahrtschiff zu schicken, um sie um Rat zu fragen. Ich bekam eine automatisch generierte Antwort, in der mir mitgeteilt Wurde, dass die Geist-Körper-Seele-Kreuzfahrt als Rückzug von der gesamten äußeren Umwelt zu verstehen sei und dass darum zu keinem der Passagiere Kontakt aufgenommen werden könne.
    Luke macht den Reißverschluss an seinem Kleidersack zu und verschwindet ins Badezimmer, ohne mich auch nur anzusehen. Das tut weh. In fünf Minuten ist er weg. Wir können doch nicht so auseinander gehen. Das geht doch nicht!
    Er kommt aus dem Bad und schmeißt seinen Kulturbeutel in den Koffer.
    »Wir haben bald unseren ersten Hochzeitstag«, sage ich mit kratziger Stimme. »Wollen wir... irgendwas Besonderes planen?«
    »Ich bin nicht mal sicher, ob ich bis dahin wieder hier bin«, antwortet Luke.
    Er klingt, als sei ihm das auch herzlich egal. Ihn interessiert unser erster Hochzeitstag nicht. Meine Wangen glühen, und auf einmal spüre ich, wie mir die Tranen in die Augen steigen. Die ganze Woche war so schrecklich, und jetzt reist Luke ohne ein Lachen ab.
    »Du brauchst nicht so unfreundlich zu mir zu sein, Luke«, plappere ich los. »Ich weiß, dass ich Scheiße gebaut habe. Das habe ich aber nicht mit Absicht gemacht. Ich habe schon zehntausendmal gesagt, dass es mir Leid tut.«
    »Ich weiß«, sagt Luke, und klingt dabei genauso genervt wie bei allem, was er in der letzten Woche zu mir gesagt hat.
    »Was erwartest du denn von mir?«
    »Was erwartest du denn von mir , Becky?«, fährt er mich auf einmal an. »Soll ich so tun, als wäre nichts passiert? Soll ich sagen, dass es mir nichts ausmacht, ausgerechnet in dem Moment, in dem ich alle meine Energie in die Arcodas-Gruppe stecken sollte, zu irgendeiner gottverlassenen Insel zu fliegen?« Ziemlich ruppig lässt er die Kofferschlösser zuschnappen. »Soll ich sagen, dass ich mich darüber freue, in Zukunft mit irgendeiner schmierigen Absteige von Hotel in Verbindung gebracht zu werden?«
    »Es wird kein schmieriges Hotel!«, rufe ich bestürzt. »Ganz bestimmt nicht! Nathan Temple hat gesagt, es würde eine der Topadressen in Europa werden. Alles nur vom Feinsten! Du hättest ihn in dem Laden in Mailand sehen sollen, Luke! Er hat nur das Beste vom Besten haben wollen! Das beste Leder... den besten Kaschmir...«
    »Ja, und wahrscheinlich wird er auch nur die besten Wasserbetten haben«, merkt Luke sarkastisch an. »Becky, verstehst du das denn nicht? Ich habe meine Prinzipien!«
    »Ich auch!«, gebe ich entsetzt zurück. »Ich habe auch gewisse Prinzipien! Aber deswegen bin ich noch lange kein Snob! «
    »Ich bin kein Snob«, entgegnet Luke verkniffen. »Ich habe einfach nur einen gewissen Anspruch.«
    »Natürlich bist du ein Snob!« Meine Stimme überschlägt sich fast. »Nur, weil er früher mal diese Motels hatte! Ich habe mal im Internet nachgeschaut, was es da so über Nathan Temple gibt. Er tut sehr viel für

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