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Vom Umtausch ausgeschlossen

Vom Umtausch ausgeschlossen

Titel: Vom Umtausch ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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klingt sogar sehr einleuchtend. Ein erster richtiger Streit - und dann ist alles wieder ruhig und schön. Wie nach einem Gewitter. Saubere Luft, Neuanfang. Oder wie ein Waldbrand, der so furchtbar erscheint, aber in Wirklichkeit richtig gut ist, weil nun die vielen neuen kleinen Pflanzen wachsen können. Genau.
    Und was das Wichtigste überhaupt ist - ja! Das heißt, dass das alles gar nicht meine Schuld war! Wir hätten uns sowieso gestritten, ganz egal, was ich getan hätte. Jetzt geht es mir wirklich langsam wieder besser. Jetzt wird alles wieder gut. Ich strahle Mum an und gönne mir ein großes Stuck Biskuitrolle.
    »Das heißt... von jetzt an werden Luke und ich uns nie wieder streiten?«, frage ich noch nach, nur, um ganz sicherzugehen.
    »Ganz genau!«, bestätigt Mum. »Nie wieder, bis zu eurem zweiten richtigen Streit, und der kommt ungefähr -«
    In diesem Moment fliegt die Küchentür auf, und Luke kommt herein. Er hat das Telefon in der Hand, ein Leuchten im Gesicht und grinst so breit, wie ich es noch nie an ihm gesehen habe.
    »Wir haben sie! Wir haben die Arcodas-Gruppe!«
    Ich wusste, dass alles wieder gut werden würde! Ich wusste es! Alles ist einfach nur himmlisch! Eigentlich war der ganze Tag viel besser als Weihnachten und Ostern zusammen!
    Luke hat seinen Termin abgesagt und ist direkt ins Büro gefahren, um zu feiern - und nachdem ich Mum und Dad in ein Taxi verfrachtet hatte, bin ich auch ins Büro geeilt. Mann, ich liebe die Räumlichkeiten von Brandon Communications! Die Einrichtung ist so funky, alles in hellem Holz und überall Halogenspots. Das strahlt Lebensfreude aus. Und die Angestellten wuseln den ganzen Tag herum, strahlen übers ganze Gesicht und nippen an ihren Sektgläsern.
    Na, zumindest tun sie das, wenn sie gerade einen riesigen Auftrag an Land gezogen haben. Den ganzen Tag hört man fröhliches Lachen und aufgeregtes Plappern, und irgendjemand hat die Computer so programmiert, dass sie alle zehn Minuten »Herzlichen Glückwunsch!« singen.
    Luke und seine leitenden Angestellten haben erst mal ein Meeting abgehalten, in dem der Erfolg gefeiert und die weitere Strategie besprochen werden sollte. Ich war auch dabei. Erst haben alle so wichtige Sachen gesagt wie »Jetzt fängt die Arbeit erst richtig an« und »Wir müssen neue Leute einstellen« und »Das ist eine riesige Herausforderung«. Aber dann ist Luke von seinem Stuhl aufgesprungen und hat gesagt: »Scheißegal. Jetzt wird erst mal gefeiert. Der Herausforderung können wir uns morgen immer noch stellen.«
    Er hat seine Assistentin damit beauftragt, eine Catering-Firma anzurufen, und um fünf Uhr tauchten massenweise Kerle in schwarzen Schürzen im Büro auf und brachten noch mehr Sekt sowie auf Acrylglas todschick angerichtete Kanapees. Sämtliche Angestellten strömten in den größten Konferenzraum, über die zentrale Lautsprecheranlage wurde Musik gespielt, und Luke hielt eine kleine Rede, in der er sagte, dies sei ein großer Tag für Brandon Communications, und das sei dem guten Team zu verdanken -woraufhin alle jubelten.
    Und jetzt geht eine handverlesene Truppe aus zum Abendessen, um noch mal zu feiern! Luke und ich sind in Lukes Büro, wo ich mein Make-up auffrische und Luke sich ein frisches Hemd anzieht.
    »Herzlichen Glückwunsch«, sage ich wohl zum tausendsten Mal. »Das ist wirklich so klasse!«
    »Heute ist ein Glückstag.« Luke grinst mich an, während er sich die Manschetten zuknöpft. »So einen großen Mainstream-Kunden wollte ich schon seit Jahren haben! Das macht den Weg frei für so viele andere Projekte!«
    »Ich bin so stolz auf dich.«
    »Dito. « Lukes Gesichtszüge werden plötzlich ganz weich. Er kommt auf mich zu und schlingt die Arme um mich. »Ich weiß, dass ich in letzter Zeit nicht ganz bei mir war. Tut mir Leid.»
    »Schon okay. « Ich sehe zu Boden. »Und ich ... mir tut es Leid, dass ich die Uhren verkauft habe.«
    »Das macht doch nichts« Luke streicht mir übers Haar.
    »Ich weiß doch, dass die letzten Wochen für dich nicht einfach waren. Unsere Rückkehr nach Hause... deine Schwester...«
    »Na ja«, falle ich ihm sofort ins Wort. »Vergessen wir das. Jetzt sollten wir an uns denken. An die Zukunft.« Ich ziehe seinen Kopf zu mir herunter und küsse ihn.
    Wir schweigen beide. Aber es ist ein gutes Schweigen. Wir sind ganz unter uns, wir sind zusammen, liegen uns in den Armen, entspannt und zufrieden, genau wie auf unserer Hochzeitsreise. Meine Erleichterung ist grenzenlos. Mum

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