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Vom Umtausch ausgeschlossen

Vom Umtausch ausgeschlossen

Titel: Vom Umtausch ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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wohltätige Vereine, er hilft Menschen -«
    »Er hat auch schon jemandem den Kiefer ausgerenkt«, fällt Luke mir ins Wort. »Stand das da auch?«
    Ich komme ins Stocken.
    »Aber das ... ist doch schon Jahre her!«, sage ich schließlich. »Er hat sich verändert... zu seinem Vorteil... Er ist ein ganz neuer Mensch...«
    »Wie du meinst, Becky.« Luke seufzt und nimmt seinen Aktenkoffer. »Können wir es jetzt dabei belassen?«
    Er verlässt das Zimmer, und kurz darauf gehe ich ihm hinterher.
    »Nein. Wir können es nicht dabei belassen. Wir müssen reden, Luke. Du hast mich die ganze letzte Woche kaum eines Blickes gewürdigt.«
    »Ich hatte zu tun.« Er greift in seinen Aktenkoffer, holt eine Packung Ibuprofen heraus und drückt zwei Tabletten aus der Folie.
    »Nein, hattest du nicht.« Ich beiße mir auf die Lippe. »Du hast mich bestraft.«
    »Und, kannst du mir das verdenken?« Luke fuchtelt mit den Händen. »Das war eine der schlimmsten Wochen meines Lebens!«
    »Dann lass mich dir doch helfen!« Ich laufe ihm hinterher in die Küche, wo er sich ein Glas Leitungswasser einlaufen lässt. »Es muss doch irgendetwas geben, was ich tun konnte. Ich könnte deine Assistentin sein... oder irgendetwas recherchieren..«
    »Bitte! « , unterbricht Luke mich und wirft dann die Ibuprofen ein. »Hilf mir nicht mehr. Deine so genannte Hilfe hat mich schon einen Haufen Zeit gekostet! Okay? «
    Mein Gesicht brennt. Ich starre ihn an. Er muss sich meine Ideen in dem rosa Ordner angesehen haben. Und er muss sie für totalen Schrott halten.
    »Gut«, sage ich schließlich. »Na, dann... werde ich dich in Zukunft nicht mehr belästigen.«
    »Sehr schön. Danke.« Er verschwindet ins Arbeitszimmer, wo ich ihn diverse Schubladen öffnen höre.
    Ich stehe in der Küche, das Blut rauscht mir in den Ohren, als ich den Brief schlitz klappern höre. Ich gehe in den Flur und finde ein kleines Päckchen auf dem Boden. Ein dünner, wattierter Umschlag mit einem völlig verschmierten Stempel drauf, mit schwarzem Marker handschriftlich adressiert an Luke. Ich hebe den Umschlag auf und studiere die Schrift. Irgendwie kommt sie mir bekannt vor - und doch wieder nicht.
    »Päckchen für dich!«, rufe ich.
    Luke kommt mit einem Stapel Unterlagen aus dem Arbeitszimmer, die er in seinen Aktenkoffer packt. Er nimmt mir den Umschlag ab, reißt ihn auf und zieht eine CD-ROM und einen Brief heraus.
    »Ah!«, macht er und klingt dabei mit Abstand besser gelaunt als die ganze letzte Woche. »Super.«
    »Von wem ist das?«
    »Von deiner Schwester«, sagt Luke.
    Mir ist, als hätte mir jemand in den Solarplexus geboxt.
    Meine Schwester? Jess? Mein ungläubiger Blick fällt auf den Umschlag. Das ist Jess‘ Schrift?
    »Wieso...«Ich versuche, ganz ruhig zu bleiben. »Wieso schreibt Jess an dich?«
    »Sie hat die CDROM für uns überarbeitet.« Er überfliegt den Brief. »Mann, die hat was auf dem Kasten. Die kann ja mehr als unsere IT-Leute. Ich muss ihr unbedingt Blumen schicken.«
    Seine Stimme klingt so warm und herzlich, und seine Augen strahlen. Ich bekomme einen fetten Kloß im Hals, als ich ihn so sehe.
    Br findet Jess ganz toll, stimmt´s? Jess ist der Star, und ich bin eine Niete.
    »Jess hat dir also geholfen, ja?«, frage ich mit bebender Stimme.
    »Ja. Offen gestanden, ja.«
    »Dann wäre es dir wohl lieber, wenn sie hier wäre und nicht ich. Vielleicht wäre es dir sogar lieber, wenn wir ganz tauschten?«
    »Mach dich doch nicht lächerlich.« Luke faltet den Brief zusammen und steckt ihn wieder in den Umschlag.
    »Wenn du Jess so toll findest, warum ziehst du dann nicht mit ihr zusammen?« In meinem Kummer stürzen die Worte nur so aus mir hervor. »Warum gehst du nicht zu ihr und... redest mit ihr über Computerdinge?«
    »Beruhige dich, Becky«, sagt Luke überrascht.
    Ich kann mich aber nicht beruhigen. Ich kann nicht aufhören.
    »Ist schon okay! Du kannst mir gegenüber ehrlich sein, Luke! Wenn du einen miesepetrigen Geizknochen mit null Geschmack und null Humor vorziehst... Du brauchst es nur zu sagen! Vielleicht solltest du sie heiraten, wenn du sie doch so toll findest! Wo sie doch so wahnsinnig amüsant ist! Ich bin sicher, du würdest dich prächtig mit ihr verstehen - «
    »Becky! « Luke schneidet mir das Wort ab und sieht mich mit einem Blick an, der mich durch und durch erschauern lässt. »Hör jetzt sofort auf damit!«
    Dann schweigt er einen Moment. Er faltet den Umschlag zusammen, und ich wage mich nicht von der Stelle zu

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