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Vom Umtausch ausgeschlossen

Vom Umtausch ausgeschlossen

Titel: Vom Umtausch ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Sprung zu einem Picknick bei Marsham House. Kennst du das?«
    »Ah...« Ich reibe mir das Gesicht. »Nein. Kenne ich nicht.«
    »Ach, da musst du unbedingt mal hin! Cosmo, Liebling! Nicht auf die Latzhosen! Ist ein ganz tolles, denkmalgeschütztes Haus vom National Trust. Und so kinderfreundlich! Da gibt es eine Schmetterlingsfarm!«
    »Aha«, schaffe ich zu sagen. »Toll.«
    »Ich sage ihr, dass sie dich in zwei Minuten anrufen soll, okay?«
    »Danke«, sage ich erleichtert. »Das wäre toll. Sag ihr einfach, dass... dass ich wirklich dringend mit ihr sprechen möchte.«
    Ich gehe zum Fenster, lehne mich mit der Stirn gegen das kühle Glas und beobachte den Straßenverkehr da unten. Die Ampel wird rot, und alle Autos halten an. Die Ampel wird wieder grün, und alle Autos brausen davon, als hätten sie es furchtbar eilig. Die Ampel wird wieder rot -und eine neue Schar von Autos hält.
    Suze hat nicht angerufen. Die zwei Minuten sind bestimmt schon vorbei.
    Und sie wird auch nicht mehr anrufen. Sie lebt jetzt in einer anderen Welt. Einer Welt voller Latzhosen und Picknickausflügen und Schmetterlingsfarmen. Einer Welt, in der kein Platz ist für mich und meine dämlichen Probleme.
    Die Enttäuschung lässt meinen Kopf schwer werden. Ich weiß, dass Suze und ich uns in letzter Zeit nicht so supergut verstanden haben. Aber ich dachte... Ich hatte wirklich gedacht...
    Ich schlucke.
    Ich könnte Danny anrufen. Obwohl... Ich habe ihm jetzt schon mindestens sechsmal auf den Anrufbeantworter gesprochen, und er hat sich immer noch nicht gemeldet.
    Na ja. Was soll´s. Macht nichts. Dann werde ich mich eben aus eigener Kraft wieder zusammenreißen.
    Ich versuche, so etwas wie Entschlossenheit in mir zu mobilisieren, und gehe in die Küche. Ich werde jetzt... eine Tasse Tee machen. Ja. Und dann sehe ich weiter. Ich schalte den Wasserkocher ein, hänge einen Teebeutel in einen Becher und mache den Kühlschrank auf.
    Keine Milch.
    Für den Bruchteil einer Sekunde würde ich mich am liebsten laut schluchzend auf den Boden fallen lassen.
    Doch ich atme tief durch und hebe das Kinn. Gut. Dann gehe ich eben schnell Milch kaufen. Und überhaupt ein paar Vorräte besorgen. Ein bisschen frische Luft wird mir gut tun und mich ablenken.
    Ich schnappe mir meine Tasche, trage etwas Lipgloss auf und verlasse die Wohnung. Ich marschiere aus dem Gebäude und die Straßen entlang, vorbei an dem merkwürdigen Laden mit den goldenen Möbeln und hinein in den Delikatessenladen an der Ecke.
    Kaum betrete ich den Laden, geht es mir schon etwas besser. Es ist so schön warm hier drin, richtig beruhigend wirkt das. Und es duftet so herrlich nach Kaffee und Käse und der ganz speziellen Tagessuppe. Die Angestellten tragen alle lange, gestreifte Schürzen aus Baumwolldrell und sehen aus wie richtige französische Käsemacher.
    Ich nehme einen Weidenkorb, gehe zum Milchregal und nehme mir zwei halbe Liter fettarme Biomilch. Dann entdecke ich zufällig einen Topf mit griechischem Luxusjoghurt. Vielleicht sollte ich mir ein paar nette Leckereien kaufen, um mich aufzumuntern. Ich lege den Joghurt in den Korb, und gleich darauf auch noch zwei Mousse-au-chocolat-Dessertbecher. Dann strecke ich die Hand aus nach einem wunderschönen, mundgeblasenen Vorratsglas mit in Brandy eingelegten Gourmetkirschen.
    Geldverschwendung, erklingt da eine Stimme in meinem Kopf. Du magst doch gar keine in Brandy eingelegten Kirschen.
    Die Stimme klingt ein bisschen wie Jess. Merkwürdig. Und überhaupt, ich mag sehr wohl in Brandy eingelegte Kirschen. Glaube ich.
    Verwirrt schüttele ich den Kopf und werfe das Glas in den Korb. Ich gehe weiter, und aus dem nächsten Regal nehme ich eine mit Oliven und Anchovis belegte Mini-Focaceia-Pizza.
    Völlig überteuerter Müll, höre ich da wieder die Stimme. So etwas könntest du dir zu Hause für 20 Pence selber machen.
    Halt die Klappe, denke ich mir. Könnte ich nämlich nicht. Und jetzt lass mich in Ruhe.
    Ich packe die Pizza in meinen Korb und bewege mich dann etwas schneller durch die Gänge, wobei ich meinen Korb fröhlich weiter befülle mit weißen Pfirsichen, Minibirnen, diversen Stücken Käse, Zartbittertrüffeln, einer französischen Erdbeertorte...
    Und Jess‘ Stimme brummt unaufhörlich weiter.
    Du schmeißt das Geld zum Fenster raus. Was ist mit deinem Budget? Glaubst du wirklich, dass du Luke so wiederbekommst? Indem du dich selbst sinnlos verwöhnst?
    »Ruhe jetzt!«, setze ich mich laut zur Wehr. Ich bin völlig

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