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Vom Umtausch ausgeschlossen

Vom Umtausch ausgeschlossen

Titel: Vom Umtausch ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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haben wir massenweise Veranstaltungen gehabt - Partys zum Beispiel, verkaufsoffene Wochenenden, Werbekampagnen... Hey, das ist überhaupt die Idee!« Begeistert wende ich mich Jim zu. »Wenn du willst, dass dein Dorfladen überlebt, dann mach doch was Besonderes! Irgendetwas Positives! Zum Beispiel eine Party! Das wäre doch lustig! Mit Sonderangeboten und kleinen Geschenken... Du könntest das Ganze irgendwie in den Protest einbinden...«
    »Halt jetzt endlich die Klappe! « , durchpeitscht da eine schrille Stimme den Raum. Ich verstumme vor lauter Schreck, denn Jess ist aufgesprungen und ganz bleich vor Zorn. »Halt bitte endlich die Klappe, Becky! Wieso muss immer alles gleich eine Party sein? Wieso musst du immer alles banalisieren? Ladenbesitzer wie Jim interessieren sich nicht für Partys! Die interessieren sich nur für solide, gut durchdachte Maßnahmen!«
    »Och, ich fände eine Party gar nicht so uninteressant«, wirft Jim sanft ein, doch Jess scheint ihn gar nicht zu hören.
    »Du hast keine Ahnung vom Umweltschutz! Du hast keine Ahnung von Igeln, verdammt noch mal! Du denkst dir das immer alles nur aus! Und jetzt verzieh dich, und lass uns in Ruhe!«
    »Also, das finde ich jetzt ein bisschen sehr aggressiv von dir, Jess«, sagt Robin. »Becky versucht doch nur, uns zu helfen.«
    »Wir brauchen ihre Hilfe nicht!«
    »Jett«, meldet sich Jim ganz ruhig zu Wort. «Becky ist deine Schwester. Komm schon, gib dir einen Ruck. Sei ein bisschen nett zu ihr.«
    »Die beiden sind Schwestern?«, fragt der weißhaarige Mann überrascht. Sofort erhebt sich ein interessiertes Gemurmel.
    »Sie ist nicht meine Schwester.« Jess verschränkt die Arme vor der Brust. Sie weigert sich sogar, mich anzusehen! Ihre abweisende Haltung verletzt und ärgert mich, so dass ich aufstehe, mich vor ihr aufstelle und sie zornig angehe:
    »Ich weiß, dass du mich nicht zur Schwester haben willst, Jess. Aber ich bin es nun mal! Und du kannst nichts dagegen tun! In unseren Adern fließt das gleiche Blut! Unsere Gene sind die gleichen! Wir haben -«
    »Ach, weißt du, da wäre ich mir gar nicht so sicher.« Wie einen Marschflugkörper feuert sie diesen Satz auf mich ab.
    Die ganze Versammlung schweigt schockiert.
    »Was?« Verunsichert sehe ich sie an.
    »Ich glaube nicht daran, dass in unseren Adern das gleiche Blut fließt«, sagt sie nun etwas ruhiger.
    »Aber... Aber das wissen wir doch!« Ich bin verwirrt. »Wovon redest du?«
    Jess seufzt und reibt sich das Gesicht. Als sie wieder aufsieht, ist fast alle Animosität aus ihrem Blick verschwunden.
    »Sieh uns doch mal an, Becky«, sagt sie fast freundlich. Sie zeigt auf mich und dann auf sich. »Wir haben überhaupt nichts gemeinsam. Nichts. Wir können überhaupt nicht miteinander verwandt sein.«
    »Aber... Aber mein Vater ist auch dein Vater!«
    »Oh Gott«, brummt Jess schon eher zu sich selbst. »Eigentlich wollte ich das ja erst später zur Sprache bringen.«
    »Was zur Sprache bringen?« Mein Herz klopft immer schneller, während ich sie ansehe. »Was zur Sprache bringen, Jess?«
    »Na gut. Die Sache ist die.« Jess atmet kräftig aus und reibt sich wieder das Gesicht. »Ja, man hat mir den Namen deines Vaters genannt, als ich nach meinem richtigen Vater fragte. Aber... das passt doch alles hinten und vorne nicht zusammen. Also habe ich gestern Abend noch einmal sehr lange mit meiner Tante Florence darüber geredet. Und sie hat eingeräumt, dass meine Mutter ein bisschen... wild war. Es könnte sein, dass sie noch andere Männer gehabt hat.« Jess zögert. »Tante Florence glaubt, dass es in der Tat andere Männer gegeben hat. Sie konnte mir allerdings keine Namen nennen.«
    »Aber... du hast doch einen Test machen lassen!«, werfe ich verwirrt ein. »Einen DNA-Test! Und der beweist doch...«Ich verstumme, als Jess den Kopf schüttelt.
    »Nein. Ein Test wurde nie gemacht. Wir hatten es vor, aber... Ich hatte den Namen deines Vaters, und alles, was ich über ihn wusste, passte zusammen, und... alles andere war reine Spekulation.« Sie sieht zu Boden. »So kann man sich täuschen.«
    Mir schwirrt der Kopf. Ein DNA-Test wurde nie gemacht? Das war alles nur Spekulation?
    Es herrscht Totenstille. Ich glaube, alle haben die Luft angehalten. Ich erhasche einen Blick auf Jims gütiges, gespanntes Gesicht und sehe ganz schnell wieder weg.
    »Das heißt... das war alles nichts weiter als ein Irrtum?«, sage ich schließlich - und dann habe ich einen dicken Kloß im Hals.
    »Ich glaube,

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