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Vom Umtausch ausgeschlossen

Vom Umtausch ausgeschlossen

Titel: Vom Umtausch ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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russischen Schwestern, die im Krieg im selben Konzentrationslager waren, ohne es zu wissen).
    Oder die über die Frau, der erzählt wurde, ihre Schwester sei umgebracht worden, die das aber nie geglaubt hat, und dann hat sie Krebs gekriegt, und sie hatte niemanden, der sich um ihre drei Kinder kümmern würde, und dann haben sie die Schwester doch noch gefunden, gerade noch rechtzeitig...
    Mein Gott, ich fange schon allein beim Gedanken an diese Geschichten wieder an zu heulen.
    Ich atme tief durch und gehe hinüber zu dem Tisch, auf dem ich mein Geschenk für Jessica abgestellt habe: Einen großen Korb voller Origins-Badezusätze, Schokolade und einem kleinen Fotoalbum mit Bildern von mir, als ich klein war.
    Außerdem habe ich ihr genau die gleiche silberne Halskette von Tiffany gekauft, die ich auch habe, aber Luke meinte, es sei vielleicht doch ein bisschen zu viel des Guten, ihr gleich bei unserer ersten Begegnung Schmuck zu schenken. Was ich nun wiederum überhaupt nicht verstehen kann. Ich meine, ich fände es total klasse, wenn mir jemand eine Kette von Tiffany schenken würde! Ich wäre davon überhaupt nicht »überrumpelt« oder wie auch immer er sich ausdrückte.
    Aber er beharrte darauf, dass es nicht angemessen sei, und darum habe ich ihm versprochen, dass ich sie ihr erst später geben würde.
    Befriedigt betrachte ich den Geschenkkorb. Ob ich vielleicht-
    »Nein“, sagt Luke in dem Moment, in dem ich den Mund aufmache. »Das ist völlig ausreichend. Du brauchst nicht noch mehr dazuzupacken.«
    Woher wusste er, was ich sagen wollte?
    »Na gut«, füge ich mich widerwillig. Ich sehe auf die Uhr und bin schlagartig wieder ganz kribbelig vor Aufregung. »Gleich ist es so weit! Gleich kommt sie!«
    Jessica kommt mit dem Zug, und wenn sie in Oxshott ankommt, ruft sie an, und Dad holt sie am Bahnhof ab. Es ist purer Zufall, dass sie dieses Wochenende in London ist. Sie wohnt nämlich eigentlich ziemlich weit weg in Nordengland - in Cumbria -, aber sie muss wohl zu irgendeiner wissenschaftlichen Konferenz, und da ist sie extra einen Tag früher losgefahren, nur um mich kennen zu lernen!
    »Komm, wir gehen runter.« Ich sehe noch mal auf die Uhr. »Vielleicht kommt der Zug ja etwas früher an!«
    »Warte mal, Becky.« Luke klappt sein Handy zu. »Bevor der Trubel losgeht... möchte ich noch kurz etwas mit dir besprechen. Bezüglich deiner Einkäufe auf unserer Hochzeitsreise.«
    »Oh. Aha.«
    Das finde ich jetzt aber reichlich unangebracht. Muss er das ausgerechnet jetzt besprechen? An diesem ganz besonderen Tag? Ich finde, an solchen Tagen sollten prinzipiell die Waffen ruhen, genau wie im Krieg, als am ersten Weihnachtsfeier tag Fußball gespielt wurde.
    Nicht, dass wir uns im Kriegszustand befanden. Aber wir sind gestern Abend ein wenig aneinander geraten, nachdem Luke die zwanzig chinesischen Morgenmäntel unter dem Bett gefunden hatte. Außerdem fragt er tausendmal am Tag, wann ich endlich die Wohnung aufräume. Und ich antworte ihm tausendmal, dass ich daran arbeite.
    Und das stimmt auch. Ich habe daran gearbeitet. Gewissermaßen.
    Aber das ist so anstrengend). Und ich weiß überhaupt nicht, wohin mit den ganzen Sachen. Und außerdem musste ich mich ja um meine geliebte, lang entbehrte Schwester kümmern! Ist doch kein Wunder, dass ich ein klein wenig abgelenkt war.
    »Ich wollte dir nur sagen, dass ich mit dem Möbelhändler gesprochen habe«, erzählt Luke. »Seine Leute kommen am Montag und holen den dänischen Tisch ab.«
    »Ach so«, sage ich verlegen. »Danke. Und bezahlen sie uns den vollen Preis dafür?«
    »Fast.«
    »Na prima! Dann haben wir ja noch nicht mal großen Verlust gemacht.«
    »Stimmt«, pflichtet Luke mir bei. »Es sei denn, man rechnet die Kosten für die Einlagerung mit und für die Lieferung und für die Verpackung -«
    »Klar«, beeile ich mich zu sagen. »Natürlich. Aber ansonsten... Ende gut, alles gut!«
    Ich bemühe mich, versöhnlich zu lächeln, aber Luke sieht mich nicht einmal an. Er macht seinen Aktenkoffer auf und zieht einen ganzen Stapel Papier heraus - oh, Gott!
    Die Kreditkarten-Abrechnungen. Genauer gesagt, die Abrechnungen von meiner geheimen Alarmstufe-Rot-die-Weltgeht-unter-Kreditkarte. Luke hatte mich neulich um sie gebeten, und mir blieb nichts anderes übrig, als sie aus ihrem Versteck zu holen.
    Insgeheim hatte ich allerdings gehofft, er würde sie nicht lesen.
    »Hey! « Meine Stimme wird ganz schrill. »Und ... hast du sie dir angesehen? «
    »Ich habe

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