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Vom Umtausch ausgeschlossen

Vom Umtausch ausgeschlossen

Titel: Vom Umtausch ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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sie alle bezahlt « , ist Lukes knappe Antwort. » Hast du die Karte vernichtet? «
    »Ah... ja.«
    Luke wendet sich mir zu und sieht mich scharf an.
    »Wirklich?«
    »Ja!«, sage ich verärgert. »Ich habe sie zerschnitten und die Einzelteile in den Müll geworfen!«
    »Okay.« Luke wendet sich wieder den Rechnungen zu. »Und da kommt nicht mehr? Du hast die Karte in letzter Zeit nicht mehr benutzt?«
    Mein Magen fühlt sich an, als wolle er sich verknoten.
    »Äh... nein. Das ist alles.«
    Ich kann es ihm nicht sagen. Die Sache mit der Engel-Tasche. Ich kann es ihm einfach nicht sagen. Er glaubt immer noch, dass ich in Mailand außer dem Geschenk für ihn nichts gekauft habe. Das ist zur Zeit das Einzige, das überhaupt noch für mich spricht.
    Und außerdem kann ich die Rechnung nämlich selber bezahlen. Überhaupt kein Problem. Ich meine, in drei Monaten habe ich einen Job und verdiene mein eigenes Geld! Gar kein Thema.
    Ich bin ganz schön erleichtert, als mein Handy anfangt zu klingeln. Ich wühle in meiner Tasche und hole es heraus - auf dem Display blinkt der Name Suze.
    Suze.
    Innerhalb von Sekundenbruchteilen bin ich das reinste Nervenbündel. Es versetzt mir einen Stich, ihren Namen zu lesen.
    Ich habe nicht mehr mit Suze gesprochen, seit wir nach der Taufe bei ihren Eltern abgereist sind. Sie hat nicht angerufen ... und ich auch nicht. Wenn sie so wahnsinnig eingespannt und glücklich ist mit ihrem tollen neuen Leben, dann bin ich das auch. Sie weiß nicht mal, dass ich eine Schwester habe.
    Noch nicht.
    Ich drücke auf die grüne Taste und atme tief durch.
    »Hi, Suze!«, begrüße ich sie jovial. »Wie geht‘s dir? Wie echt es der Familie?«
    »Mir geht‘s gut«, sagt Suze. »Uns geht‘s allen gut. Du weißt schon ... immer das Gleiche...«
    »Und wie geht es Lulu?«, erkundige ich mich betont freundlich. »Ihr beiden habt bestimmt richtig viele lustige Sachen zusammen unternommen!«
    »Lulu geht‘s auch gut.« Suze klingt etwas betreten. »Hör mal, Bex... genau deswegen rufe ich an. Ich wollte nämlich -«
    »Ich habe auch etwas ziemlich Spektakuläres zu erzählen«, falle ich ihr ins Wort. »Rate mal! Ich habe erfahren, dass ich eine Schwester habe!«
    Schockiertes Schweigen.
    »Was?«, fragt Suze schließlich.
    »Ja, wirklich! Ich habe eine Halbschwester! Und just heute werde ich sie kennen lernen. Sie heißt Jessica.«
    »Das... das ist ja unglaublich!« Ich höre ihr an, dass sie das total vom Hocker haut. »Du hast eine Schwester?«
    »Ja! Ist das nicht toll! Ich habe mir doch immer so eine Schwester gewünscht!«
    »Wie... wie alt ist sie?«
    »Nur zwei Jahre älter als ich. Wir sind also praktisch gleichaltrig. Ich gehe davon aus, dass wir richtig gute Freundinnen werden«, füge ich achtlos hinzu. »Obwohl, wahrscheinlich wird das etwas viel Tieferes als eine bloße Freundschaft. Ich meine, wir sind schließlich vom gleichen Fleisch und Blut und so. Das verbindet natürlich.«
    »Ja-, sagt Suze nach einer Weile. »Da hast du wahrscheinlich Recht. «
    »So, jetzt muss ich aber Schluss machen, Suze. Jessica kommt jeden Moment. Ich kann es kaum erwarten! «
    »Na dann... viel Glück. Und viel Spaß.«
    »Danke, den werden wir haben!«, gebe ich fröhlich zurück. »Ach, und grüß Lulu ganz lieb von mir, ja? Und lass dich ordentlich von ihr verwöhnen an deinem Geburtstag, okay?«
    »Ja, mache ich.« Suze klingt geknickt. »Bye, Bex. Und... Herzlichen Glückwunsch.«
    Mein Gesicht brennt, als ich auf den roten Knopfdrücke. So haben Suze und ich noch nie miteinander telefoniert.
    Aber meine Schuld ist das nicht.
    Sie war schließlich diejenige, die sich eine neue beste» Freundin gesucht hat. Nicht ich.
    Ich stopfe das Handy zurück in meine Handtasche, und als ich aufsehe, bemerke ich, dass Luke mich mit hochgezogener Augenbraue beobachtet.
    »Alles in Ordnung mit Suze?«
    »Suze geht‘s prima«, antworte ich eine Spur aufsässig. »Komm jetzt. Wir gehen runter.«
    Auf dem Weg die Treppe hinunter wird mir wieder kribbelig vor Aufregung. Ich bin ja fast aufgedrehter als vor unserer Hochzeit. Heute ist einer der wichtigsten Tage überhaupt in meinem Leben!
    »Na, bist du bereit?«, fragt Mum, als wir in die Küche kommen. Sie trägt ein schickes blaues Kleid und hat dazu ihr »Makeup für besondere Anlässe« aufgelegt. Das bedeutet, dass sie tonnenweise hell glänzenden Lidschatten unter die Augenbrauen geschmiert hat, weil das angeblich ihre Augen größer wirken lässt. Ich habe diesen

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