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Vom Umtausch ausgeschlossen

Vom Umtausch ausgeschlossen

Titel: Vom Umtausch ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Und das finde ich einen absolut legitimen Vorschlag!
    Ich höre den Aufzug näher kommen und kann kaum atmen. Warum ist dieser verdammte Aufzug bloß so langsam?
    Und dann öffnen sich die Aufzugtüren und geben den Blick auf Jess frei, die in Jeans und grauem T-Shirt dasteht und ihren Rucksack festhält.
    »Hi!«, rufe ich und renne auf sie zu. »Herzlich willkommen! Dieses Wochenende machen wir nur Sachen, auf die du Lust hast! Ganz egal, was! Du musst es nur sagen! Du bist der Boss!«
    Jess rührt sich nicht. Sie wirkt, als sei sie dort im Aufzug festgewachsen.
    »Hallo, Jess«, begrüßt Luke sie deutlich beherrschter. »Willkommen in London.«
    »Komm doch rein!« Ich breite die Arme aus. »Fühl dich ganz wie zu Hause! Hier gibt es keine Avocados!« Jess glotzt mich irgendwie erstaunt an - und betrachtet dann die Knöpfe im Aufzug, als überlege sie, wieder runterzufahren.
    »Komm, ich nehme deine Tasche«, sagt Luke. »Wie war die Konferenz?«
    Er führt Jess in die Wohnung, wo sie sich misstrauisch umsieht.
    »Gut, danke«, sagt sie. »Hi, Becky.«
    »Hl! Ich freu mich ja so, dass du hier bist! Komm, ich zeige dir dein Zimmer!«
    Stolz öffne ich die Tür zum Gästezimmer und erwarte ihren Kommentar zum Höhlenposter oder zu Die Höhle. Aber sie sagt gar nichts außer »Danke«, als Luke ihre Tasche abstellt.
    »Guck mal!« Ich zeige auf das Poster. »Eine Höhle!«
    »Äh... ja.« Jess scheint leicht verwirrt.
    Dann stellt sich Schweigen ein - und ich bin gleich in Alarmbereitschaft. Bitte! Nicht schon wieder so eine gespannte Atmosphäre wie letztes Mal!!
    »Wie wär‘s mit einem Drink?«, schlage ich vor. »Wir haben eine Flasche Sekt im Kühlschrank.«
    »Becky... es ist erst vier Uhr«, merkt Luke an. »Vielleicht wäre eine Tasse Tee jetzt doch passender?«
    »Eine Tasse Tee wäre toll«, sagt Jess.
    »Gut, dann gibt es Tee!«, sage ich. »Super Idee!«
    Ich gehe voran in die Küche. Jess folgt mir und sieht sich in der Wohnung um.
    »Nett hier«, sagt sie.
    »Becky hat wirklich so einiges vollbracht«, erzählt Luke erfreut. »Du hättest die Wohnung mal letzte Woche um diese Zeit sehen sollen. Da wurden die Sachen geliefert, die wir während unserer Hochzeitsreise eingekauft hatten... man konnte sich nicht mal mehr umdrehen «. Er schüttelt den Kopf. »Ich weiß immer noch nicht, wie du das hingekriegt hast, Becky!«
    »Ach, weißt du...« Ich lächele bescheiden. »Alles eine Frage der Organisation.«
    In dem Moment, in dem ich das Wasser aufsetze, kommt Gary in die Küche.
    »Das ist mein Partner Gary«, stellt Luke ihn vor. » Das ist Beckys Halbschwester Jess. Sie kommt aus Cumbria.«
    »Ah!«, sagt Gary und schüttelt Jess die Hand. »Cumbria! Da war ich schon! Wunderschön dort. Wo genau?«
    »Scully«, erwidert Jess. »Ziemlich ländlich gelegen. Ganz anders als das hier.«
    »Ich war in Scully!«, erzählt Gary. »Schon Jahre her. Gibt es da nicht einen berühmten Wanderweg?«
    »Den Scully Pike?«
    »Ja, genau! Wir wollten eigentlich den Berg hinauf- aber dann schlug das Wetter um, und wir mussten umkehren. Wären fast abgestürzt von dem Teil.«
    »Ja, das ist nicht ganz ungefährlich«, bestätigt Jess. »Man muss wirklich wissen, womit man es da zu tun hat. Und ständig kommen irgendwelche Vollidioten aus dem Süden und bringen sich in Lebensgefahr.«
    »So wie ich«, räumt Gary fröhlich ein. »Aber die Aussicht von da oben ist es absolut wert. Die Trockenmauern sind einfach spektakulär«, erklärt er Luke. »Richtige Kunstwerke. Kilometerlange Mauern, die die Landschaft durchziehen.«
    Fasziniert höre ich dem Gespräch zu. Ich würde die ländlichen Gegenden Englands so gerne mal näher kennen lernen! Ich würde so gerne mal Trockenmauern sehen. Ich meine, was kenne ich denn schon außer London und Surrey? Und Surrey ist praktisch auch London.
    »Ich finde, wir sollten uns in Cumbria ein Cottage kaufen!«, schlage ich begeistert vor, als ich die Teetassen verteile. »In Jess‘ Dorf! Dann könnten wir uns jederzeit sehen!«, füge ich an Jess gewandt hinzu. »Wäre das nicht toll?«
    Es folgt ein ziemlich ausgedehntes Schweigen.
    »Ja«, sagt Jess schließlich. »Klasse.«
    »Ich glaube kaum, dass wir in nächster Zukunft irgendwelche Cottages kaufen werden, Becky«, mischt Luke sich ein und sieht mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Wir haben uns doch ein Budget verordnet, schon vergessen?«
    »Nein, nicht vergessen«, kontere ich und ziehe ebenfalls die Augenbrauen hoch. »Und

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