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Vom Umtausch ausgeschlossen

Vom Umtausch ausgeschlossen

Titel: Vom Umtausch ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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sie aus der Reserve zu locken,»... oder mehr für Schlaflos in Seattle. Oder doch eher für Harry und Sally ...?«
    »Mir ist es egal«, sagt Jess schließlich und sieht mich an. »Such du was aus.«
    »Aber du musst doch einen Lieblingsfilm haben!«
    »Ja, aber das hier ist alles nicht so ganz mein Geschmack.« Jess verzieht das Gesicht. »Ich bin mehr für etwas schwerere Kost.«
    »Oh.« Das ist mir jetzt aber unangenehm. »Ach so. Na ja... Ich kann ja noch eben schnell zur Videothek gehen und was anderes holen. Dauert keine fünf Minuten! Sag mir einfach, was du gerne sehen möchtest, und -«
    »Ist schon okay, ich will dir keine Umstände machen.« Sie zuckt mit den Schultern. »Wir können uns ruhig einen von denen hier angucken.«
    »Ach) das ist doch albern!«, wehre ich lachend ab. »Wir gucken uns doch keinen Film an, den du nicht magst! Dann machen wir eben... etwas anderes! Kein Problem!«
    Ich lächele Jess an, bin aber doch etwas beunruhigt. Ich weiß nämlich gar nicht recht, was ich jetzt noch vorschlagen könnte. Plan B wäre ansonsten noch Dancing-Queen-Karaoke gewesen - aber mir ist irgendwie so, als würde sie das auch nicht wollen. Und außerdem haben wir die Perücken nicht auf.
    Warum verdammt noch mal kommt denn bloß keine lockere Stimmung auf? Ich dachte, wir würden um diese Uhrzeit bereits hysterisch lachend in der Wohnung herumspringen. Ich dachte, wir würden Spaß haben.
    Oh Gott. Wir können doch nicht den ganzen Abend nur hier sitzen und schweigen. Also gut, noch mal ganz von vorne.
    »Hör zu, Jess. Ich möchte etwas machen, was du gerne machen möchtest. Aber du musst mir schon ein bisschen helfen. Also ... mal ganz ehrlich. Wenn ich dich jetzt nicht übers Wochenende hierher eingeladen hätte - was würdest du dann jetzt machen?«
    »Also ...«Jess denkt einen Moment nach. »Ich sollte heute Abend eigentlich an einem Umweltschützertreffen teilnehmen. Ich engagiere mich da nämlich bei unserer Ortsgruppe. Wir wollen die Leute aufrütteln, organisieren Sitzstreiks und Protestmärsche... solche Sachen eben.«
    »Na, dann los!«, freue ich mich. »Dann organisieren wir eben einen Sitzstreik! Das macht doch bestimmt Spaß! Ich mache ein paar Transparente ...«
    Verdutzt sieht Jess mich an. »Einen Sitzstreik gegen was?«
    »Ah ... mir egal! Du bist der Gast, du darfst dir was aussuchen!«
    Ungläubig starrt Jess mich an.
    »Man organisiert nicht einfach nur so mal eben einen Sitzstreik. Man braucht doch einen konkreten Anlass. Einen Fall von Umweltzerstörung. Und das macht dann ganz bestimmt keinen Spaß!«
    »Okay«, nehme ich mich sofort zurück. »Also keinen Sitzstreik. Und was wäre, wenn du heute Abend nicht an dem Treffen teilgenommen hättest? Was würdest du dann jetzt tun? Ganz egal, was es ist - das machen wir dann! Zusammen!«
    Jess runzelt nachdenklich die Stirn, und ich beobachte hoffnungsvoll ihr Gesicht. Und auf einmal werde ich richtig neugierig. Denn jetzt werde ich zum ersten Mal wirklich etwas über meine Schwester erfahren.
    »Ich schätze, ich würde meine Buchführung für den letzten Monat machen«, sagt sie schließlich. »Ich habe sogar die Unterlagen dafür mitgenommen, für den Fall dass ich zwischendurch mal Zeit habe.«
    Buchführung machen. An einem Freitagabend. Buchführung.
    »Gut!«, zwinge ich mich schließlich zu sagen. »Prima! Na, dann... wollen wir mal unsere Buchführung machen!«
    Okay. Das hier ist echt gut. Wirklich prima.
    Wir sitzen beide in der Küche und befassen uns mit unserer jeweiligen Buchführung. Oder sagen wir, Jess befasst sich mit ihrer Buchführung. Ich bin mir nicht ganz sicher, was ich gerade mache.
    Ich habe »Buchführung« ganz oben auf das Blatt Papier geschrieben und das Wort zweimal unterstrichen.
    Jedes Mal, wenn Jess aufsieht, kritzele ich schnell irgendetwas aufs Papier, nur damit es so aussieht, als würde ich auch etwas tun. Bis jetzt steht auf dem Blatt:
    »20 Pfund... Budget ...200 Millionen Pfund.. Hallo!... Ich heiße Becky...«
    Jess runzelt die Stirn, während sie immer wieder einen Stapel Papiere durchblättert. Sieht aus wie Kontoauszüge.
    »Stimmt was nicht?«, erkundige ich mich einfühlsam.
    »Ich versuche gerade, einen anscheinend verloren gegangenen kleineren Betrag aufzuspüren«, erklärt sie. »Vielleicht steht das in einem meiner anderen Ausgabenbücher.« Sie steht auf. »Ich komme gleich wieder.«
    Sie verschwindet aus der Küche, und ich gönne mir einen Schluck Sekt. Mein Blick fällt auf

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