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Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)

Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)

Titel: Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bob Mayer , Jennifer Crusie
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verkleidet ist. Und außen am Baldachin sind zwölf bunte FunFun -Gesichter und oben auf dem Dach eine wunderschöne FunFun -Statue aus Lindenholz, die ich gerade fertig restauriert habe. Das Ganze ist ein wahres Kunstwerk.«
    »Ja, das ist es. Suchen Sie sich ein Pferdchen aus.«
    Mab blickte sich um, während das Karussell sich drehte und der dunkle Park draußen vorbeiglitt. »Ich fahre nicht auf den Karussells. Ich restauriere sie nur.«
    Joe blickte sie mit äußerster Geduld an. »Suchen Sie sich ein Pferdchen aus.«
    »Vielleicht den Tiger«, meinte Mab und versuchte, an ihm vorbei zu den feststehenden Karusselltieren des äußeren Kreises zu kommen.
    »Der Tiger bewegt sich nicht.« Joe legte ihr beide Hände auf die Hüften. Ihr stockte der Atem. »Wie wär’s mit dem blauen hier?«
    Sie drehte den Kopf, und er hob sie schwungvoll hinauf in den Damensitz, bevor sie merkte, was er vorhatte. Sie packte die Stange und sah auf ihn hinunter, als das Pferdchen sich hob, und ihm dann in die Augen, als es hinabsank. »Das ist nicht blau. Das ist türkis.«
    »Na, immerhin fast getroffen«, erwiderte Joe und kam näher.
    »Äh«, machte Mab und erstarrte dann, abgelenkt von der Musik aus der Dampfpfeifenorgel, die sie jetzt erkannte. »Das ist What Love Can Do . Ich habe Cindy gesagt, dass das hier nicht drauf ist …«
    »Was ist Ihr Lieblingssong?«
    Mabs Kopf begann zu schwirren, vielleicht von dem Drehen des Karussells oder von dem Auf und Ab des Pferdchens oder von Joe. Sie lehnte den Kopf an die Stange und ließ sich von dem Pferd tragen. »Ich kenn mich mit Musik nicht aus. Keine Zeit dafür, zu viel Arbeit.«
    »Ich wette, Sie singen bei der Arbeit«, sagte Joe. »Ich wette, Sie singen dieses Lied. Und Child of the Wild Blue Yonder . Und …«
    »Woher wissen Sie das?«, rief Mab erschrocken.
    Wieder lächelte er sie an, und ihr Kopf schwirrte.
    »Ich habe zu viel Bier getrunken«, stellte Mab fest, rutschte vorsichtig von dem Pferdchen und stand dann zwischen ihm und Joe.
    Es war ziemlich eng.
    »Schön«, meinte Joe, ohne zurückzuweichen, und das Karussell drehte sich, die Lichter glitzerten, vervielfältigt durch die Spiegelverkleidung um die Mittelachse, und die Musik aus der Dampfpfeifenorgel dröhnte lauter, als er sich näher zu ihr beugte.
    Er will mich küssen , dachte Mab und bekam kaum noch Luft. Er will mich wirklich küssen.
    Wenige Millimeter vor ihrem Mund verharrte er und sagte: »Mab?«
    »Ja?«
    »Du musst deine Augen schließen.«
    »Warum?«
    »Das machen die Leute, wenn sie sich küssen.«
    »Das hab ich nie kapiert«, erwiderte Mab. »Es ist, wie du sagst, ich will sehen, was auf mich zukommt …«
    Da küsste er sie, und sie schloss die Augen, und in ihrem Kopf schwamm alles vom Alkohol, von dem Karussell, von der Musik und von ihm, der nach Bier und Hotdogs schmeckte und nach etwas anderem, etwas Scharfem und Hellem, etwas wie sie …
    Er lächelte an ihrem Mund und küsste dann ihre Wange und ihren Mundwinkel, dann wieder ihren Mund, ganz tief, bis ihr fast die Sinne schwanden, und seine Hand glitt unter ihren Kittel und unter ihr T-Shirt, und die Berührung seiner warmen Hand auf ihrer Haut weckte sie auf.
    »Hallo«, stieß sie hervor und packte seine Hand.
    »Hallo«, erwiderte er an ihrem Mund. »Lass uns zu dir gehen.«
    Mab wich ein wenig zurück. »Einfach so?« Vielleicht .
    »Wir haben nicht viel Zeit«, erwiderte Joe, und seine Lippen glitten zu ihrem Hals hinab. »Ich bin nach Halloween wieder fort, und du auch, das wird keine dauerhafte, lange Beziehung werden.«
    »Stimmt«, gab Mab zu und schloss die Augen. Seine Lippen an ihrem Hals fühlten sich wunderbar an. Und der Gedanke, dass es nichts Dauerhaftes war, gefiel ihr – wie konnte es dann ein großer Fehler sein? –, und sie küsste ihn, all die Wärme und das Licht, sie trank ihn, fühlte, wie ihr Herz tanzte, wie es sie nach ihm verlangte …
    »Na komm schon«, flüsterte er. »Lass dich von mir ins Bett abschleppen.«
    Die Dämonen werden dich hinunter in die Hölle schleppen , hatte ihre Mutter gewarnt.
    »Willst du mich hinunter in die Hölle schleppen?«, fragte sie, ihr Mund dicht an seinem.
    Er sah erschrocken drein. » Bett , ich habe Bett gesagt. Dich zur Sünde verführen, ja. In die Hölle, nein.«
    »Aha.« Mab löste sich aus seinen Armen und rang um Fassung. Ihre Mutter war ein verrücktes Weib gewesen, aber dies hier ging wirklich etwas zu schnell. »Vielen Dank für das Abendessen und das Bier

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