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Von der will ich alles, Darling

Von der will ich alles, Darling

Titel: Von der will ich alles, Darling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cait London
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Und jetzt stand sie plötzlich vor ihm?
    Sie hatte tatsächlich geglaubt, dass er ihr die Ohrringe als Bezahlung für die Liebesnacht gegeben hatte. Am liebsten hätte er sie angeschrien. Aber das würde er nicht, denn er wurde nie laut, egal wie sauer er war. "Hallo", erwiderte er daher kühl, nahm ihr den Keks aus der Hand und knabberte daran. "Was gibt's?"
    "Ich bin zurückgekommen, um die Porträts von deiner Familie zu machen und die Fotos von der Ferienanlage, du weißt doch, für die neue Broschüre."
    Vielleicht lag es an seiner schwermütigen russischen Seele, aber Danya wollte mehr. "Wo wohnst du?" fragte er bemüht emotionslos, denn sie hatte ihn zutiefst verletzt. Sie war nach Amoteh zurückgekehrt, um Fotos von seiner Familie zu machen. Aber sie hatte nicht gesagt, dass sie zu ihm zurückgekommen war.
    Sidney riss die Augen auf. "Was?"
    Er hatte seinen Stolz retten wollen, doch jetzt errötete Sidney und sah panisch und hilflos aus. Victor schubste ihn mit dem Ellenbogen, und Alexi schüttelte den Kopf, doch Danya bewegte sich nicht. "Schlaf, wo du willst", sagte er schließlich achselzuckend, in der Hoffnung, dass sie zu ihm kommen würde.
    Besaß er denn gar keinen Stolz mehr? Sie hatte ihn in mehrfacher Hinsicht beleidigt, und jetzt kam er sich vor wie ein Unmensch, der ein Kätzchen trat. Sie machte ihm grundlos ein schlechtes Gewissen. Die Ohrringe seiner Mutter für Sex? Das war ein Schlag gegen seine Ehre. Aber was wusste Sidney schon von der Ehre eines Mannes? Sie stapfte einfach durch ihr eigenes Leben, ohne Rücksicht auf seine schlaflosen Nächte und sein klagendes Herz zu nehmen.
    Jetzt stemmte Sidney die Hände in die Hüften und kam streitlustig auf ihn zu. Normalerweise stritt er sich nicht gern, nur Sidney konnte ihn so weit bringen.
    "Ich brauche deine Erlaubnis nicht, Stepanov", stellte sie klar.
    Die anderen Männer traten ein wenig zurück. Danya bemerkte, dass sein Vater missbilligend die Stirn runzelte; er hatte ihm bessere Manieren Frauen gegenüber beigebracht, aber Sidney war keine normale Frau und Danya verletzt und wütend. "In einigen Dingen schon, Liebling."
    Sidney kniff den Mund zusammen, offensichtlich hatte sie den Wink verstanden, dass er ihr nicht zur freien Verfügung stand.
    Sie packte ihn am Kragen und atmete schwer, so als müsste sie sich sehr beherrschen, um nicht die Kontrolle zu verlieren. Und Danya wusste nur einen Weg, wie er mit einer zornigen Sidney umgehen konnte. Er zog sie eng an sich und drückte seine Lippen auf ihren Mund. Eine Sekunde lang war sie überrascht, aber dann wurde sie weich in seinen Armen. Sie griff in sein Haar und hielt ihn fest, während sie sich auf die Zehenspitzen stellte und seinen fordernden Kuss mit einem Hunger erwiderte, der bewies, wie sehr auch sie ihn vermisst hatte.
    "Mehr wollte ich gar nicht wissen", sagte Danya und sah Sidney zufrieden an. Kurzerhand beugte er sich herab und hob sie bäuchlings auf seine Schulter. Dann richtete er sich wieder auf, nickte seiner schmunzelnden Familie zu und trug Sidney, die sich vergeblich wehrte, zur Tür.
    Sie war schnell, und sie war böse, sie war süß, und sie war die Frau, die er wollte.
    "Jetzt hast du den Bogen überspannt, Stepanov. Du kannst mich nicht einfach herumschleppen wie … wie …", schimpfte Sidney. "Warte, bis ich dich in die Finger bekomme."
    Danya ging ungerührt weiter bis zum Strandhaus. Dort stellte er Sidney auf die Füße, ergriff das Bündchen ihrer Cargohose und meinte: "Was hast du gesagt? Du wolltest mich in die Finger bekommen?"
    "Du bist nicht nett, Stepanov", erklärte sie gefährlich ruhig. "Dafür halten die Leute dich, aber du bist es nicht. Du bist herrisch, verunsichernd und … und na ja, noch irgendetwas, aber im Moment fällt mir nichts mehr ein, weil ich so wütend auf dich bin."
    "Das ist gut. Lass es heraus", befahl er grimmig. "Es ist jetzt eine Woche her seit diesem kleinen Abschiedstelefonat, und davor hast du dich auch nicht gemeldet. Kein Wort von dir. Hast du vielleicht mal eine Sekunde darüber nachgedacht, dass mich das beunruhigt?"
    Sidney blinzelte und meinte dann leise: "Wieso?"
    "Bist du nicht auf die Idee gekommen, ich könnte es als Beleidigung auffassen, dass du die Ohrringe meiner Mutter als Bezahlung für unsere Liebesnacht ansiehst?"
    Sidney sah völlig perplex aus.
    Jetzt war Danya nicht mehr zu bremsen. Ob es ihr nun gefiel oder nicht, sie hatten sich geliebt, und Sidney musste wissen, dass sie nicht einfach abhauen

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