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Von Fall zu Fall

Von Fall zu Fall

Titel: Von Fall zu Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Bakersfield.«
    »Wann kommen Sie denn her, um — um mir zu berichten?«
    »Vorläufig noch nicht«, sagte ich. »Wie ist es mit Geld? Ich meine, nahm Ihr Gatte nennenswerte Beträge mit?«
    »Für Notfälle hatte er immer genug bei sich, aber sonst verließ er sich meistens auf die Reiseschecks.«
    »Von welcher Gesellschaft?«
    »Er ließ sie immer von der American Express Company ausstellen«, erwiderte sie.
    »Hat er über die Nummern seiner Reiseschecks irgendwie Buch geführt?«
    Mrs. Beckley überlegte kurz. »Ja, richtig. Ich glaube, das hat er getan. Wir haben da ein kleines schwarzes Buch liegen, in dem allerlei notiert ist.«
    »Dann holen Sie mal das kleine schwarze Buch, und denken Sie daran, daß Ferngespräche teuer sind.«
    »Nur eine Minute, Donald.« Dieser Übergang zum Vornamen fiel ihr ganz leicht, und es hörte sich an, als hätte sie mich schon immer nur Donald genannt.
    Es dauerte aber länger als eine Minute, bis sie zurückkam. Dann las sie mir eine Reihe von Zahlen vor.
    Offenbar besaß Malcolm Beckley noch unverwendete Reiseschecks in Höhe von etwa fünfhundert Dollar in Abschnitten zu fünfzig und zwanzig Dollar.
    Ich dankte und versicherte ihr, ich käme vorwärts, legte auf und meldete weitere Ferngespräche an.
    Einer meiner Freunde bei der Polizei war bereit, gleich bei der American Express nachzufragen, ob in den letzten zehn Tagen Schecks mit Nummern, die denen in Beckleys Besitz befindlichen entsprachen, eingelöst worden waren.
    Eins muß man der Polizei lassen: Wenn sie will, erzielt sie Ergebnisse. Und der American Express Company muß man die prompte Erledigung der Anfrage bescheinigen.
    Ich frühstückte verspätet und gemächlich, las im Vorraum des Motels die Zeitungen und rief meinen Polizeifreund noch einmal an, um ihm die Anschrift dieser Unterkunft zu geben, wo er mich erreichen konnte.
    Er hatte schon Ergebnisse. Ein Scheck zu fünfzig Dollar war innerhalb der letzten vier Tage eingelöst worden, und zwar in einem Spielkasino in Reno.
    Ich mache mir nicht erst die Mühe, Daphne Beckley wieder anzurufen, sondern tankte und brauste ab nach Reno.
    Unterwegs litt die Geschäftskutsche unter allerlei technischen Störungen, und es verging einige Zeit, bis ich die Pannen behoben hatte. In Reno kam ich erst nachts an.
    Das Etablissement, in dem jemand den bewußten Scheck in Zahlung gegeben hatte, war in vollem Betrieb, mit all dem Glanz und Lichterwirbel, der bei den Spielkasinos in Nevada üblich ist. Es war eines der prächtigsten jener Gattung, mit wer weiß wie vielen Spielautomaten. An den meisten betätigten sich Frauen.
    Aus einem schwer erklärbaren Grunde ist der sogenannte »Einarmige Bandit« der bei den Frauen beliebteste Glücksspielautomat.
    Obwohl es dort Hunderte von Spielautomaten gab für Einsätze von fünf, zehn, fünfundzwanzig, fünfzig Cent und einem Dollar, war es schwierig, einen freien zu finden.
    Ein paar Apparate für fünfzig Cent und etliche für einen Dollar waren im Moment unbenutzt, die Hauptmasse der Spieler nahm die zu zehn und fünfundzwanzig Cent, von denen kaum jemals einer frei wurde.
    An vielen Stellen hielten Spieler zwei Apparate zu gleicher Zeit in Tätigkeit, indem sie bei dem einen die Münze einsteckten, den Hebel drückten, zur anderen Maschine sprangen, das gleiche machten, um sich der ersten wieder zuzuwenden, wenn die Lichtsignale klickend einrasteten. Eine Frau sah ich, die sogar drei Automaten in ständigem Gang hielt. Sie machte das mit gleichmäßigem Rhythmus, der ihre in langer Praxis erworbene Geschicklichkeit erkennen ließ. Sie verstand ihre Zeit so auszunutzen wie bei Akkordarbeit in der Fabrik, wo jede Bewegung durch einen Rationalisierungsfachmann berechnet ist. Hätte sie als Angestellte so schwer arbeiten müssen, wäre es bald zu einem Nervenzusammenbruch gekommen, doch da sie sich ja »amüsierte«, war ihr Blick ganz wach und klar, und sie bewegte sich so exakt von einem Automaten zum andern, als sei sie ein technischer Teil des Etablissements.
    Ich wollte mir erst mal das Lokal ansehen, um eine gewisse Übersicht zu bekommen, ehe ich mein Glück versuchte.
    Hinter dem Automatenraum gab es noch alle anderen denkbaren Spielmöglichkeiten: Roulett, Bakkarat, Würfelspiele und Glücksräder.
    Das Spielkasino war gerammelt voll. Hin und wieder, wenn die Automaten Gewinne auswarfen, hörte man das Klappern der Münzen in den Metallbechern wie ein ständiges Geklingel zum Anspornen der Spielfanatiker.
    Ich fuhr

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