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Von Fall zu Fall

Von Fall zu Fall

Titel: Von Fall zu Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Dienststellen durch. Das hätte schon längst getan werden müssen. Weshalb haben denn Sie nicht daran gedacht?«
    »Ich habe daran gedacht.«
    »Weshalb haben Sie dann nichts veranlaßt?«
    »Weil mir keiner den Auftrag hierzu erteilt hat.«
    »Es hat Sie auch keiner beauftragt, hierherzugehen und den Toten an dieser Stelle zu suchen, oder doch?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Worauf wollen Sie denn nun hinaus?«
    »Nehmen wir mal an«, begann ich, »Malcolm Beckley sei mit der blonden Anhalterin getürmt und hält sich mit ihr irgendwo verborgen. Die Polizei erläßt einen allgemeinen Befehl, nach dem Wagen zu fahnden. Da fahren die beiden irgendeine Straße entlang, und ein Beamter hält sie an. Er läßt sich vom Beckley den Führerschein zeigen und teilt ihm daraufhin mit, seine Frau hätte Alarm geschlagen, daß sein Wagen gestohlen worden sei. Beckley antwortet, seine Frau könne von ihm aus ins Wasser springen, er sei geschäftlich unterwegs und habe es satt, sie anzurufen und sich was vornörgeln zu lassen. Die Blonde bei ihm im Wagen sei nicht die Anhalterin, die er vorgestern oder vorige Woche oder sonstwann mitgenommen habe, sondern eine nagelneue kleine Schönheit, die ihm leid getan habe, weil sie zu Fuß die Autostraße entlangpilgerte. Sie sei erst knapp eine Stunde bei ihm im Wagen, und am Fünften, als er seine Frau angerufen habe, sei gar keine blonde Anhalterin dagewesen, sondern er habe das bloß so im Scherz gesagt, wie eben Eheleute sich necken.«
    »Ich sehe jetzt Ihren Punkt«, erwiderte Clover.
    »Dann lassen Sie uns gleich noch einen hervorheben«, fuhr ich fort.
    »Und der wäre?«
    »Eine Frau rief bei Mrs. Beckley an, es hätte eine Panne gegeben, und sie wolle von Rommelly aus einen Werkstattwagen hinschicken lassen, damit der Reservereifen geflickt und Beckley weiterfahren könne. Sie selbst wolle aber nicht zurückgehen, sondern ihren Weg als Anhalterin fortsetzen.«
    »Aber Sie sagten mir doch, daß nach einem Werkstattwagen überhaupt nicht gefragt worden ist«, unterbrach mich Clover.
    »Nein, so habe ich's nicht ausgedrückt. Ich sagte, daß in beiden Werkstätten, die sonst Abschleppwagen losschicken, sich keiner an den Auftrag erinnern kann.«
    »Nun weiß ich wieder nicht, worauf Sie abzielen«, entgegnete er.
    »Wenn gar keine Reifenpanne passiert war«, erklärte ich, »dann hat eben die Frau, die anrief — einerlei, wer sie war —, gelogen. Hat sie aber gelogen, dann ist sie wahrscheinlich an dem Mord beteiligt. Wenn sie daran aber beteiligt ist, wäre der Mann, der als Anhalter mitfuhr, außer Verdacht.«
    »Nicht unbedingt«, sagte Clover. »Die hätten das ja miteinander so vereinbaren können.«
    »Hätten sie gekonnt, ja«, gab ich zu.
    »Na schön. Was schlagen Sie jetzt vor?«
    »Sie haben gewiß in Ihrer Dienststelle einen am Lügendetektor ausgebildeten Mann?«
    »Ja. Warum?«
    »Lassen Sie uns heute abend, und bevor hiervon etwas bekannt wird, zu den Garagen fahren und die beiden Mechaniker unter dem Lügendetektor vernehmen«, schlug ich vor.
    Er kniff die Augen zu.
    »Wenn nämlich einer von den beiden lügen sollte, wäre die Blonde für uns außer Verdacht«, erklärte ich. »Beckley wurde mit einer Reifenpanne und einem Anhalter auf der Straße zurückgelassen. Der Kofferraum war offen, der Wagenheber draußen, und der Anhalter hatte die Stange in der Hand. Das heißt: Er könnte sie in der Hand gehalten haben.«
    »Dann wurde der Reifen, so oder so, in Ordnung gebracht«, ergänzte Clover.
    »Sicher, wurde er. Es kam jemand vorbei, der eine Luftpumpe hatte. Was würden Sie denn tun, wenn Sie eine im Wagen hätten und fänden jemanden, der wegen einer solchen Panne nicht weiterkann?«
    »Schon gut. Klarer Fall.«
    »Sie würden also dabeistehen, während die Leute mit Ihrer Pumpe den Ersatzreifen wieder aufpumpen. Nachher würden die doch >Danke schön< sagen, und Sie würden Ihre Pumpe wieder an sich nehmen und weiterfahren. Oder hielten Sie es etwa für nötig, mit den Händen in der Tasche da noch stehenzubleiben, bis die ihr Reserverad aufgesetzt, den Wagen abgebockt, den anderen Reifen hinten verstaut hätten und wieder losbrausten?«
    »Sie haben recht«, bestätigte er. »Ich rufe die Zentrale gleich an. Bei welcher Garage sollen wir denn anfangen?«
    »Dort, wo der jüngere Mechaniker ist, bei der >Tag=und=Nacht=Garage<. Der ist tätowiert, wahrscheinlich bei der Marine gewesen. Hai an den Wänden rings um seine Koje lauter Pin=ups hängen. Falls eine so

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