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Von Fall zu Fall

Von Fall zu Fall

Titel: Von Fall zu Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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wurde, hatte man den Beckley gestohlen?«
    »Richtig.«
    »Wer löste ihn denn ein? Eine Frau oder ein Mann?«
    »Ein Mann.«
    »Das hieße also: Der männliche Mitfahrer ist der Mörder«, argumentierte Malone.
    »Nicht unbedingt. Die Täter könnten ja halbpart gemacht haben.«
    Malone überlegte wieder einen Moment, dann sagte er: »Haben Sie tausend Dank, Lam. Sie haben mir prächtigen Stoff geliefert.«
    »Falls Sie dafür dankbar sind«, gab ich zurück, »dürfen Sie daran denken, daß meine Firma Cool & Lam heißt und unsere Geschäftsräume sich in...«
    »Quasseln Sie nicht lange, ich bin ja nicht von gestern«, erwiderte er. »Sie haben mir einen wirklichen Dienst geleistet, und dafür werde ich mich erkenntlich zeigen. In meinem Artikel werden Sie einen phantastischen Absatz über Donald Lam finden, den Könner, den gewitzten und hervorragenden Detektiv, der mit der Polizei am Tatort war, als die Leiche von Malcolm G. Beckley gefunden wurde, und der unserer Tribune Exklusivmaterial gab und blah, blah, blah — Sie wissen schon.«
    »Wird nett zu lesen sein«, bestätigte ich.
    »Dann werde ich auch um Material für Fortsetzungen ersuchen«, fuhr er fort.
    »Wir sind unter unserer Geschäftsadresse immer zu erreichen«, versicherte ich. »Entweder bin ich da oder meine Partnerin, Mrs. Cool, steht zur Verfügung.«
    »Vielen Dank nochmals, Donald.« Er legte auf.
    Daphne Beckley sah mich beunruhigt an. »Donald, Sie machen ja eine ganz große Geschichte daraus«, sagte sie.
    »Nicht ich, die Zeitungen werden das machen«, antwortete ich.
    »Aber Sie haben denen doch eine Menge Material gegeben.«
    »Mit Ihrer Erlaubnis.«
    »Sie hatten aber das alles mir selbst noch gar nicht gesagt — daß dieses Mädchen mit dem Mechaniker so lange poussiert hat, bis es für die Abfahrt eines Reparaturwagens zu spät war.«
    »Das habe ich Ihnen noch nicht erzählen können, weil ich bis jetzt keine Gelegenheit dazu hatte.«
    Daphne rückte auf der Couch zur Seite und klopfte auf die Kissen neben sich. »So, also kommen Sie zu mir und erzählen Sie«, sagte sie.
    Ich ging jedoch zum Sessel und nahm darin Platz.
    Ihr Gesicht verriet ein wenig die Enttäuschung. »Ich dachte, Sie wollten... Nun, ich möchte doch gern, daß Sie... Lehnen Sie denn immer ab, wenn ein Klient Sie bittet, sich neben ihn zu setzen?«
    Ich ging hinüber und setzte mich neben sie, während sie Kaffee eingoß. Nachdem ich einen Schluck getrunken hatte, fragte sie: »Was ist also mit der Blonden in dem Lokal, die dort verschwunden ist?«
    »Es könnte sich um die geheimnisvolle blonde Mitfahrerin handeln«, erwiderte ich. »Möglich wäre, daß sie einen anderen Wagen angehalten hat, der sie bis nach Rommelly mitnahm, daß sie dann von dort bei Ihnen anrief, zur Garage ging wegen des Reparaturwagens und dann, vielleicht weil sie Gewissensbisse hatte, wieder per Anhalter die Strecke zurückfuhr, um sich zu überzeugen, ob Ihr Gatte dort nicht immer noch mit seiner Panne festsaß.«
    »Und als sie den Wagen dort nicht mehr sah — was dann?«
    »Dann mag sie in Central Creek ausgestiegen und in das Lokal gegangen sein, um Kaffee zu trinken. Vielleicht hat die Wirtin sie gebeten, bei ihr auszuhelfen, und sie nahm das Angebot an.«
    »In diesem Fall hätte sie aber mit dem Mord nichts zu tun.«
    »Wahrscheinlich nicht.«
    »Sie glauben also, Donald, daß der Mann, der mitfuhr, der Täter ist?«
    »Ich weiß es nicht. Bin mir nicht sicher.«
    »Malcolm hatte mir am Telefon gesagt, die Frau habe hinten gesessen.«
    »Das habe ich ja bei meinen Angaben auch betont«, entgegnete ich, trank meine Tasse leer und stellte sie auf den Tisch.
    »Sie armer Junge«, sagte Daphne, »Sie müssen ja vor Mangel an Schlaf halb tot sein.«
    »Müde bin ich, aber nicht halb tot.«
    Plötzlich legte sie den Arm um mich, lehnte sich an und zog meinen Kopf zu sich heran. Sanft strichen ihre Fingerspitzen über meine Stirn, über die Augen und dann über meinen Nacken. »Sie armer Junge«, flüsterte sie zärtlich in mein Ohr. »Schlaf brauchen Sie, Donald. Möchten Sie nicht hier...?«
    Noch mit der Wange an sie gelehnt, erklärte ich: »Das eben war der Zeitungsreporter, und von der Polizei haben Sie noch nichts gehört. Die wird aber bald kommen, und dann...«
    »Hierher?« fragte sie.
    »Selbstverständlich«, erwiderte ich.
    Sie stieß mich jäh von sich. »Donald«, drängte sie, »Sie müssen nach Hause gehen und schlafen.«
    »Eine gute Idee«, gab ich zu.
    Schon war

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