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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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auf das Wesentliche, meine Herren. Die Erde ist unsere höchste Priorität.«
    Lanyan schienen die Anweisungen ebenso wenig zu gefallen wie Cain, aber er nickte langsam und strich mit der einen Hand über seine Bartstoppeln. »Sie definieren die Kolonien als entbehrlich, richtig?«
    Basil wusste, dass die anderen Personen auf der Brücke die Ohren spitzten, aber im Gegensatz zu vielen Verwaltungsangelegenheiten war dies etwas, das sich nicht lange geheim halten ließ. »Ohne die Erde gibt es keine Terranische Hanse. Wir müssen Prioritäten setzen.«

59 PATRICK FITZPATRICK III.
    Maureen Fitzpatrick besaß viele hochmoderne Fahrzeuge: Kurzstreckenflieger, Bodenwagen, sogar eine elegante Raumjacht, ausgestattet mit einem ildiranischen Sternenantrieb und einem Tank voller Ekti. Doch Patrick bevorzugte alte Autos, hauptsächlich deshalb, weil Schmiere, Öl und mechanisches Klappern seine Großmutter ärgerten.
    Vor Jahren hatte ihm die Streitaxt dieses Hobby verboten, weil sie nichts von öligen Händen und schmutzigen Fingernägeln hielt. Jetzt hatte sie ihm mehrere alte Automobile gekauft, damit er an ihnen herumbasteln konnte. Sie ermutigte ihn, seinen »exzentrischen Neigungen« nachzugehen, damit er keine Schwierigkeiten machte.
    Patrick wollte sich mit viel wichtigeren Dingen beschäftigen. Er wollte mit Interviewern sprechen und darstellen, wie human die Roamer die TVF- Gefangenen behandelt hatten. Aber Maureen behielt ihn in ihrer Villa, wo ihn niemand erreichen konnte, und sie vereinbarte für ihn Termine bei »den besten Therapeuten der Welt«.
    Seit der Willkommensparty waren nur wenige Tage vergangen. Patrick hatte versucht, sich an die Medien zu wenden, um die Roamer zu verteidigen, aber angesichts der plötzlichen Revolte der Soldaten-Kompis hatte niemand mehr Interesse an den heimgekehrten Gefangenen von Osquivel. Die ganze TVF brach auseinander, als die Kompis sich gegen ihre Schöpfer wandten. Millionen starben, und es bestand die Gefahr, dass die Killerroboter die Erde angrif- fen. Patricks Großmutter musste sich keine Tricks mehr einfallen lassen, um sein Schweigen zu garantieren: Niemand scherte sich um vermeintliche Ungerechtigkeiten den Roamern gegenüber.
    Vielleicht hätte jemand Hinweise auf eine Gefährdung durch die Kompis bemerkt, wenn nicht alle damit beschäftigt gewesen wären, Roamer Siedlungen aufzuspüren und anzugreifen ...
    Patrick war sicher, dass General Lanyan und der Vorsitzenden Wenzeslas selbst die Verantwortung für das TVF-Desaster trugen, so wie sie auch für das Embargo der Roamer verantwortlich waren. Er konnte noch immer kaum glauben, dass Lanyan die Zerstörung von Kamarows Schiff einfach geleugnet hatte! Sie waren selbst schuld am gegenwärtigen Chaos; sollten sie auch allein damit fertig werden. Patrick hatte den Dienst in der Terranischen Verteidigungsflotte bereits quittiert und schauderte bei der Vorstellung, noch einmal ihre Uniform anzuziehen. Wie viele andere junge Offiziere waren ebenfalls angewiesen worden, das Feuer auf Handelsschiffe der Roamer zu eröffnen?
    Manchmal hatte Patrick das Gefühl, vor Zorn explodieren zu können.
    Zum Glück war Maureen in den letzten Tagen kaum da gewesen, um nach ihm zu sehen. Sie hatte ihm vorgeschlagen, seine Zeit in der großen Garage zu verbringen. Patrick fand die Arbeit an alten Motoren entspannend: Er wechselte Öl, ersetzte Zündkerzen, überprüfte Keilriemen und Luftfilter. Die körperliche Tätigkeit befreite den Geist und half ihm, klarer zu denken.
    Bei Osquivel hatte er mit Zhett über Fahrzeuge aus dem zwanzigsten Jahrhundert gesprochen, über Autos, die vor der Entwicklung von Computerchips und intelligenten/adaptiven Schaltkreisen gebaut worden waren und es ihren Besitzern erlaubt hatten, sie selbst zu reparieren. Die Technik des Verbrennungsmotors war zwar primitiv, aber sie funktionierte auf eine einfache Art und Weise. Patrick hatte sich Handbücher für seinen 1957er Plymouth Fury, den 1972er Ford Mustang und eine rostige kleine 1981er Chevrolet Chevette besorgt.
    In gewisser Weise fühlte es sich gut an, mit politischem Unfug, seiner militärischen Laufbahn und der Familienreputation fertig zu sein. Während er an den Wagen arbeitete, schmiedete er neue Pläne. Wenn seine Großmutter in ihrer Wachsamkeit nachließ, würde er etwas tun, das sie nicht verhindern konnte. Bestimmt fiel es ihm nicht schwer, die Therapeuten zu täuschen, die versuchten, ihn von der »Gehirnwäsche« durch die Roamer zu

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