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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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haben in jedem Fall vor, uns alle umzubringen. Das begriff Jora'h jetzt.
    Mehr als tausend Kriegsschiffe sammelten sich im Orbit, dazu bereit, den Weisen Imperator zu schützen. Die Hydroger waren den Ildiranern zahlenmäßig weit unterlegen, doch sie flogen voller Arroganz über den ildiranischen Himmel. Offenbar hielten sie sechzig Kugelschiffe für ausrei- chend.
    Sie genügten, um den Prismapalast zu zerstören, den Weisen Imperator zu töten und Mijistra in Schutt und Asche zu legen. Wenn sie wollten. Selbst wenn sich ihnen genügend Schiffe der Solaren Marine entgegenwarfen und mit ihnen kollidierten - die Explosionen und herabstürzenden Trümmer hätten einen großen Teil der Hauptstadt zerstört. Und die Hydroger konnten jederzeit weitere Schiffe nach Ildira schicken.
    Durch die von Tal O'nh durchgeführte Evakuierung von Hyrillka fehlten die größten Schiffe der Solaren Marine - Tal Ala'nhs gesamte Kohorte befand sich im Einsatz. Die ersten Flüchtlingsschiffe erreichten Ildira, an Bord hunderte und tausende von heimatlosen Hyrillkanern. Doch die Zentralwelt des Ildiranischen Reiches bot keine Sicherheit mehr.
    Als die Kugelschiffe am Himmel über Mijistra erschienen, wies Jora'h Nira und Kolker an, sich zu verstecken. Er wusste, dass die Hydroger die Verdani hassten - sie durften nicht erfahren, dass sich grüne Priester im Prismapalast aufhielten.
    Osira'h blieb an seiner Seite und lächelte geheimnisvoll. »Mein Bewusstsein ist offen. Ich fühle die Kugelschiffe über der Stadt. Die Hydroger sind zornig ... aber das sind sie immer. Sie stecken auch voller Argwohn, denn sie verstehen die Ildiraner nicht.«
    »Sie haben nicht versucht, uns zu verstehen. Das ist ihr Fehler und ihre Schwäche.« Jora'h sah auf seine Tochter hinab und versuchte, an Zuversicht festzuhalten. »Du verrätst ihnen doch nicht unser kleines Geheimnis, oder?«
    »Nein.« In Osira'hs Stimme lag nicht einmal ein Hauch von Zweifel. Tal Lorie'nh war gerade von den Verteidigungskohorten im Orbit zurückgekehrt und wartete als Berater im Audienzsaal der Himmelssphäre: ein älterer Offizier, groß und schlank, mit einer wenig spektakulären militärischen Laufbahn - er ging nur selten Risiken ein und übertraf nie die Erwartungen. Doch Jora'h wusste, dass er jedem Befehl Folge leisten würde.
    Jora'h hatte sich entschieden, obgleich er glaubte, dass sein Volk einen hohen Preis dafür zahlen musste. Von den Hyrillka-Flüchtlingen und aus Berichten von anderen Schiffen der Solaren Marine wusste er, dass die Hydroger an zahlreichen Fronten gegen die Faeros kämpften. Inzwischen verfügte Nira wieder über eine Verbindung zum Weltwald, und sie hatte Jora'h von den Aktionen erzählt, die überall im Spi raiarm vorbereitet wurden. Wie viel mehr konnten die Fremden aus den Tiefen der Gasriesen ertragen? Die Wentals und die Schlachtschiffe der Verdani gaben vielleicht den Ausschlag. Wollten die Hydroger gleichzeitig auch noch gegen die Ildiraner kämpfen?
    Vielleicht können wir dies doch noch überleben. Wenn wir stark sind... und wenn wir Glück haben. Die Konsequenzen seiner Entscheidung konnten Leben oder Tod für ihn bedeuten. Er wusste genau, was es zu sagen galt. Dies war sein Reich.
    Als der Gesandte der Hydroger schließlich im Prismapalast eintraf, stand Jora'h auf und trat ihm entgegen. Er legte Osira'h die Hand auf die Schulter und beobachtete, wie die kleine Druckkapsel vor dem Podium verharrte.
    Tal Lorie'nh wirkte alarmiert und nervös. Er hatte noch nie einen Hydroger aus der Nähe gesehen, war ihnen noch nicht einmal im Kampf begegnet. Jora'h sah, wie das Wesen im Innern der Kapsel menschliche Gestalt annahm. Die Uhr tickte, wusste der Weise Imperator. Er sprach mit fester Stimme und machte keinen Hehl aus seinem Unmut. »Warum kommen Sie hierher? Ich habe die Schiffe der Solaren Marine bereits zur Erde geschickt, wie von Ihnen verlangt. Erkennen Sie nicht, dass ich Ihren Forderungen nachkomme?«
    »Wir sind hier, um sicherzustellen, dass Sie Ihr Versprechen halten«, erwiderte der Gesandte klanglos. »Andernfalls bringen wir Strafe.«
    Jora'hs Gesichtsausdruck veränderte sich nicht, aber er fühlte seine Brust wie von einem Dolch aus Eis durchbohrt. »Das ist nicht nötig.«
    »Dennoch beabsichtigen wir, hier zu bleiben, bis die Schlacht um die Erde ein zufriedenstellendes Ende gefunden hat. Falls Sie uns verraten wollen, erfahren wir sofort davon.«
    Jora'h zeigte keine Furcht. Ildiraner glaubten, als Teil einer großen

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