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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Gebrauch und bereiteten eine Aktion bei der großen Kompi-Fabrik im Palastdistrikt vor.
    Peter wusste, dass er weit über die Grenzen seiner Kompetenz hinausging, aber er musste Stärke zeigen. Das Volk würde ihn dafür bewundern, obgleich ihm bei dem Gedanken schauderte, auf welche Weise sich Basil nach Bewältigung dieser Krise rächen würde. Falls sich die Krise bewältigen ließ.

18 JESS TAMBLYN
    Wie ein Geschoss aus Wasser und Perlmutt raste Jess Tamblyns Schiff durch Gewitterwolken mit Wental-Essenz. Das Meer wogte und hatte die Farbe von geschmolzenem Blei. Im sterilen Ozean dieser primordialen Welt hatte seine lange Mission begonnen, die elementaren Wasserwesen ins Leben zurückzubringen. Seine Helfer hatten den Planeten Charybdis genannt, nach dem gefährlichen Strudel, dem Odysseus begegnet war.
    Hier erwartete Jess von den Wentals, ihre Schuld zurückzuzahlen. Besorgt wiederholte er die Frage, die er im Lauf der vergangenen Tage tausendmal an Nikko gerichtet hatte. »Wie geht es Cesca?«
    »Sie ist kalt und feucht. Ihre Haut sieht seltsam aus, und darunter haben sich dunkle Blutflecken gebildet. Mal ist sie bei Bewusstsein, mal nicht. Ich fürchte, es geht mit ihr zu Ende, Jess.«
    »Die Wentals können ihr noch immer helfen.« Er versuchte, nicht zornig zu klingen.
    Unten zeigte sich eine der wenigen Inseln dieses Planeten: Schwarze Felsen glänzten in der Gischt. Jess' Schiff verharrte über ihnen und schleuste die Aquarius aus, wie ein Insekt, das ein Ei auf die Oberfläche eines Blatts legte. Das kleine Roamer-Schiff ruhte nun auf dem kleinen Stück Land, lebendes Wasser an der wiederhergestellten Außenhülle. Im Innern des größeren Wental-Schiffes hatten kleine aquatische Geschöpfe Reparaturen vorgenommen. Mit Korallenmaterial und Metallen hatten die von den Wentals geleiteten Wesen schorfartige Wucherungen geschaffen, um die Löcher in der Hülle zu schließen und den Rumpf zu verstärken. Die Aquarius war jetzt eine Mischung aus Roamer-Technik und Wental-Phantasie. Das viel größere Wental-Schiff ging in der Nähe nieder.
    Nikko sprang aus der Luke; Schweiß glänzte auf seiner Stirn. Jess trug seine Kleidung aus weißen Fasern, als er durch die Hüllenmembran seines Schiffes trat. In der ozonreichen Luft fühlte er seine Kraft erneuert und spürte die große Macht, die sich gegen die Hydroger wenden würde. Einen Teil davon wollte er nutzen, um Cesca zu retten.
    Jess wandte sich dem sturmgepeitschten Meer zu und fühlte die Wental-Essenz in der Luft. Die Wasserentitäten sprachen mit summender Stimme zu ihm. Du wünschst es dir so sehr, dass die Gefahr besteht, einen verdorbenen Wental zu schaffen. Du verstehst die Konsequenzen nicht. Sie betreffen nicht dich, auch nicht uns.
    »Und wenn ich bereit bin, das Risiko einzugehen? Ihretwillen?« Jess dachte über die Worte der elementaren Wasserwesen nach. »Wie kann ein Wental verdorben sein? Ich habe einen einzelnen Wental aus dem Nebel destilliert und dir geholfen zu wachsen. Ich dachte, ihr seid alle das gleiche Wesen, eine große, an verschiedenen Orten präsente Entität.«
    Wir sind eine einzelne Entität mit vielen Teilen. Und wie bei einem riesigen Körper können einige Teile infiziert sein. Erfahre dies.
    Wortlose Erinnerungen und Konzepte strömten ihm entgegen, eine Flut aus Bildern. Mit Kopf und Herz verstand Jess Macht und Gefahr eines verdorbenen Wentals.
    Die memorialen Bilder waren Jahrtausende alt und stammten aus der Zeit vor der Fast-Auslöschung der Wentals. Jess sah einen ildiranischen Kommandanten - er kannte den Rang nicht, vielleicht ein Septar? -, der auf einem fremden Planeten durch Zufall mit Wental-Gischt in Kontakt geriet.
    Der Wental war beim Kampf gegen einen lodernden Faeros-Feuerball schwer verletzt worden. Der alte Krieg zwischen den Elementarentitäten hatte zahlreiche ildiranische Städte zerstört und Kontinente verwüstet. Ganze Planeten und Sonnen waren vernichtet worden. Der Septar wusste, dass sein Weiser Imperator nicht imstande war, die Ildiraner zu schützen - die Auslöschung des ildiranischen Volkes drohte. Der verzweifelte Septar stand in den qualmenden Ruinen einer einst prächtigen Stadt, als das Wasser des besiegten Wentals auf ihn fiel. Sein Wunsch, das ildiranische Reich zu retten, und die Schwäche des verwundeten Wasserwesens ermöglichten ihnen beiden die Verschmelzung, so wie bei Jess. Aus gutem Grund.
    Im ildiranischen Septar wuchs eine von den anderen Wentals getrennte Kraft. Sein

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