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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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schüttelte dem technischen Spezialisten die Hand. »Sie haben hier Probleme, wie ich hörte.«
    »Ja.« Swendsens Aufregung wuchs, als Yamane von seinen Erlebnissen mit der Kampfgruppe bei Osquivel erzählte und das Verhalten der Soldaten-Kompis im Einsatz schilderte.
    »Und hier kommt der interessante Teil, Dr. Swendsen. Bei unserer Rettung bargen die Roamer hundert Soldaten-Kompis, löschten ihre Programmierung und verwendeten sie als Arbeiter. Bei uns kam es zu einer ähnlichen Situation, mit einem Unterschied: Ich habe die Kompis mit Absicht dazu gebracht, verrückt zu spielen.«
    Paxton stützte die Ellenbogen auf den Konsultationstisch im gepanzerten Fahrzeug. »Was haben Sie getan?«
    »Wir mussten die Roamer ablenken, um Commander Fitzpatrick Gelegenheit zu einem Fluchtversuch zu geben. Aufgrund meiner Arbeit mit den Soldaten-Kompis wusste ich, wie man ihre Verhaltensbeschränkungen aufhebt. Mit einem sich selbst wiederholenden Virussignal wollte ich dafür sorgen, dass die Roamer keine Kontrolle mehr über die Kompis hatten.« Ein mattes Lächeln huschte über Yamanes Lippen.
    Swendsen hob die Brauen. »Und es hat funktioniert?«
    »Es kam zu der gewünschten Ablenkung, aber nachdem die Roboter in den Chaosmodus umgeschaltet hatten, konnten wir sie nicht mehr aufhalten. Sie haben einen großen Teil der Roamer-Werften zerstört.«
    Swendsen überlegte. »Könnte es sein, dass die gegenwärtige Revolte von einem ähnlichen Signal ausgelöst wurde?«
    Yamane schüttelte den Kopf. »Ein gesendetes Signal? Nein, die plötzliche Veränderung im Verhalten ist nicht lokaler Natur. Überall im Spiralarm setzen sich Soldaten-Kompis über ihre Kommandoprotokolle hinweg, und dafür kommt nur eine interne Ursache infrage. Die Basisprogrammierung der Roboter muss Instruktionen enthalten, die zu einem bestimmten Zeitpunkt aktiv werden. Das wiederum deutet auf einen langfristigen Plan hin, was weitaus unheilvoller ist als irgendein Programmierfehler.«
    Swendsen bot dem Kybernetiker einen Klappsitz an. Yamane blickte in die hellen Augen seines Kollegen. »Vielleicht können wir eine ähnliche Methode verwenden, um den Effekt umzukehren. Ein Virussignal, das die zusätzliche Programmierung blockiert.«
    »Eine wundervolle Idee! Ich verstehe!« Swendsen sah zu Sergeant Paxton.
    »Wir verstehen.«
    »Dann schlage ich vor, dass Sie sich so schnell wie möglich an die Arbeit machen«, sagte Paxton.

34 WEISER IMPERATOR JORA'H
    Als Osira'h fort war, rief der Weise Imperator Adar Zan'nh sowie führende Angehörige der Wissenschaftler- und Techniker-Geschlechter, Militärstrategen und sogar den Erinnerer Vao'sh zu sich. Mit dem sachkundigen Rat dieser Ildiraner hoffte Jora'h, eine Möglichkeit zu finden, gegen die Hydroger zu bestehen und das Reich zu retten.
    Er wartete vor dem großen Tor des Prismapalastes. Auf der Kuppe des ellipsoiden Hügels, auf dem der Palast errichtet war, donnerte das Wasser von sieben Flüssen. Es strömte gerade nach oben und traf sich hier. Von seinem hohen Aussichtspunkt konnte Jora'h die Flüsse bis zum Rand von Mijistra verfolgen, wo die Landschaftsgestalter ihnen erlaubt hatten, wieder einen natürlichen Verlauf zu nehmen. Er ließ das Treffen aus einem ganz bestimmten Grund an diesem Ort stattfinden.
    »Beobachten Sie die sieben Flüsse«, sagte der Weise Imperator und sprach mit besonders fester Stimme. »Und denken Sie daran, was die Ildiraner hier geschafft haben.«
    Klie'f, ein alter, distinguierter Angehöriger des Wissenschaftler-Geschlechts, und Shir'of, ein junger, talentierter Repräsentant des Techniker-Geschlechts, sahen zum Konvergenzpunkt mit dem schäumenden Wasser, als hätte Jora'h sie vor eine technische Herausforderung gestellt. Vao'sh nickte und erinnerte sich an den historischen Hintergrund.
    Die Erbauer des Prismapalastes hatten eine wahre Meisterleistung vollbracht und die Flüsse kanalisiert, damit ihr Wasser zum Machtzentrum des Weisen Imperators strömte. Spezielle Gravitationsstufen und Schleusen ermöglichten ein scheinbares Wunder: Das Wasser floss nach oben, bis zur Kuppe des Hügels. Hier vor dem Haupttor trafen sich die sieben Flüsse, und ihre Fluten stürzten in einen breiten Schacht, bildeten dort einen runden Wasserfall. Am Ende des Schachtes nahmen neue Kanäle das schäumende Wasser auf, leiteten es unter und hinter den Palast.
    Jora'h wartete, aber niemand wagte eine Antwort. Mit ärgerlicher Ungeduld hob er die Stimme, um das Rauschen des Wassers zu

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