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Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch)

Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch)

Titel: Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Horvath
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Wenn es bei den Pferden funktioniert hatte, warum nicht auch hier? Er wollte den kleinen, treuen Kampfgefährten nicht zurücklassen.
       „Spring rein“, sagte er und Spot näherte sich der Tasche. Skeptisch blickte er auf die röhrende Maschine und die enge Tasche.
       „Auf jetzt!“ , sagte Alex und Robert lachte. Spot zögerte kurz, sprang ab, landete in der Satteltasche und ließ fröhlich hechelnd seinen Kopf herausschauen.
       „Jetzt braucht er nur noch eine Fliegerbrille“, lachte Robert.
       „Genau“, grinste Alex und fuhr aus dem Bikeport.
       Er bog rechts ab, zur Hauptstraße hinunter und wollte gerade wieder links Richtung Wald abbiegen, als ihm eine Idee kam. Er riss die Spirit nach rechts herum.
       „Hoppla!“, sagte Robert überrascht und ruderte mit den Armen, um das Gleichgewicht zu halten. Unmittelbar nach dem Abbiegen fuhr Alex in eine Hofeinfahrt und auf eine Garage zu.
       „Hemis Marauder!“ , sagte er. Roberts Gesicht hellte sich auf. Sie stellten die Spirit ab und versuchten ihr Glück am Garagentor. Es war mit ihnen. Das Tor war nicht abgeschlossen und schwang leise auf. An der Rückwand des Raumes standen zwei Chopper, eine Virago und eine 800er Marauder. An der Marauder steckte der Schlüssel. Robert setzte sich auf die Maschine und drehte den Schlüssel. Die Lichter gingen an, die Maschine war vollgetankt. Robert lächelte. Er drückte den Starter und die Marauder erwachte bollernd zum Leben. Er grinste wie ein Honigkuchenpferd.
     
     
    „Lass uns Vampire jagen!“ , sagte Alex und sie fuhren los.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    12.     Kapitel: Borderland
     
     
    Wheels of fire,
    burning the night – ride across the sky.
    Wheels of fire
    burning bright – we live to ride! -Manowar-
     
    Sie fuhren die Straße entlang. Das Chrom der beiden Chopper blitze in der Sonne, die Motoren vibrierten kraftvoll und die Auspuffrohre sangen ein sonores Lied. Es war warm und angenehm, sie fuhren ohne Helm und hatten sich Sonnenbrillen zum Schutz der Augen aufgezogen.
       Das graue Asphaltband schlängelte sich vor ihnen durch den kleinen Ort. Sie durchquerten das kleine Dorf und fuhren an Häusern und den Wiesen vorbei, die zwischen den Gebäuden lagen. Der Ort war länglich und sie brauchten eine Weile, um ihn zu durchfahren.
      Sie hörten keine Geräusche, sahen keine Menschen und keine Tiere. Der Ort war wie ausgestorben, nichts Lebendiges außer ihnen schien in ihm zu sein. Sie blickten sich um und sahen sich ratlos an.
       „Als ob jemand die Pause-Taste am DVD-Spieler gedrückt hätte“, sagte Alex.
       Robert nickte stumm.
     
    Sie verließen den Ort und folgten der Straße ein kurzes Stück Richtung Wald. Alex war in Gedanken versunken. Vor Urzeiten war er hier nachts in wilder Flucht auf seinem Pferd entlang galoppiert. Er hatte viele Abenteuer und tiefe Enttäuschungen erlebt. Er hatte einen vermeintlichen Freund verloren und einen mächtigen Feind dazu gewonnen. Er hatte seine Frau und sein Kind verloren, wieder gefunden und
    abermals nicht verhindern können, dass sie wieder getrennt wurden. Und er hatte seine Pferde verloren, Gott allein wusste, wo sie sich nun alle befanden.
    Er hatte Thor seinem Schicksal und damit seinem Tode entgegentreten sehen, wie es wohl nur einem Gott möglich sein konnte.
     
    Gott?
     
    Er hatte auch sein Weltbild verloren, die Struktur, die alles in seinem Leben in so geordneten Bahnen verlaufen ließ. Er wusste nicht mehr, was er glauben konnte und was nicht. Was Wahrheit und was Illusion war. 
       So hing er trübselig und verzagt seinen Gedanken nach.
       „Das wird schon wieder, wir kriegen deine Familie wieder zusammen“, sagte Robert, der Alex’ Stimmung bemerkt hatte.
       „Hoffen wir es“, sagte Alex. „Ich glaube, das ist alles viel größer als wir es begreifen können und wir werden noch einige Überraschungen erleben. Und zwar nicht die angenehmsten.“
       „Da magst du Recht haben“, entgegnete Robert, „aber glaube mir: Auch aus Trümmern können Phönixe entstehen, ganz sicher!“
       Alex dachte an das Buch, das Robert geschrieben hatte: „Der Trümmerjunge“. Er und Christine hatten das Buch gelesen und waren erstaunt und ergriffen gewesen, als sie Roberts Lebensgeschichte vor sich sahen. Die Kindheit, den Zweiten Weltkrieg. Die Flucht. Wenn jemand neues Leben aus den Trümmern hatte aufsteigen sehen, dann er. 
       Alex

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