Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch)
ihnen die Sache so sehr erleichterte.
„Gibt es dich wirklich da oben? Bist du wirklich wie Nagar dich beschrieben hat, oder hat er komplett gelogen? Ich hoffe, dass er gelogen hat. Bitte gib uns Kraft und Stärke, damit wir meine Familie finden können. Bitte hilf uns und schütze sie und meine Freunde.“
„Hilf dir selbst, sonst hilft dir Keiner“, hörte er Arnold sagen. Er war mit Robert und Ben unbemerkt in den Stall gekommen.
„Es geht los Alex. Lass uns die Klingen kreuzen und blutig morden bis der Schwertarm müde und die Sinne trübe werden.“
„Ich hoffe doch eher, die Klingen in den Scheiden stecken lassen zu können und ungeschoren mit meinen Mädels und euch, ihr lieben Freunde, davon zu kommen. Ich danke euch, ich danke euch aus tiefstem Herzen!“
„Wie ging das noch: „Alle für einen und einer für alle.“
„Hört jetzt auf herum zu heulen, da wird man ja sentimental! Lasst uns ein paar Vampyre meucheln!“, trieb sie Robert an.
Sie machten die Pferde los und überließen sie ihrem Schicksal. Sie hofften sie in der Nähe anzutreffen, wenn sie alle lebend herauskommen sollten und wollten sie nicht am Strick verhungern lassen, wenn sie es nicht schaffen sollten. Dieser Entscheidung war zwar eine hitzige Diskussion vorangegangen, aber schlussendlich hatte sich Alex durchgesetzt und sie gaben den Pferden die Freiheit. Alex legte ein letztes Mal sein Gesicht auf die Nüstern seiner Sarah.
„Mach es gut, kleines Mädchen“ flüsterte er und ließ sie los. Sie ging auf das Tor zu, Maho folgte ihr. Als Sie aus dem Turm heraustrat, sah sich Sarah ein letztes Mal zu der Gruppe um und wieherte. Sie stieg hoch, ein letzter edler Gruß und dann stob sie zusammen mit Maho im Galopp davon.
„Das ist ein Fehler“ murmelte Arnold mehr zu sich als zu den Anderen.
„Ich weiß“, sagte Alex. Dann gingen sie los.
Im Schein des Mondes kamen sie gut voran, der Abstieg ins Tal war leichter als gedacht. Spot lief in geringem Abstand vor ihnen her, immer wachsam und sich einen Weg suchend. Er führte sie sicher voran bis hinunter an das kleine Flüsschen.
„Das scheint nicht tief zu sein, da können wir durchwaten“, flüsterte Alex, nachdem er mit einem Stock die Tiefe geprüft hatte. Aber Spot schaute neugierig nach links, fiepte und lief los.
„Spot“, rief ihn Alex im Flüsterton, aber der kleine Hund ließ sich nicht beirren und bog um eine kleine Kurve, die der Fluss in die Landschaft zog. Sie gingen ihm hinterher und standen … vor einer Brücke!
„Guter Hund!“ Spot genoss das Lob von Robert sichtlich. Sie überquerten den Fluss und hielten am Ufer kurz an.
Arnold holte das Fernglas heraus und schaltete auf Nachtsichtmodus. Er blickte eine Weile nach links und rechts, auch nach oben und hinter sich. „Dieses Gerät hat eine sehr große Reichweite“, erklärte er leise „da der Wald nicht dicht ist, kann ich sehr weit sehen, ich schätze um die zweihundert Meter. Vampyre haben zwar nicht die Körperwärme von Menschen, aber sie strahlen doch ein wenig ab. Wir haben um uns herum einige kleine Tiere, aber ansonsten ist die Gegend sauber. Lasst uns vorwärts gehen, damit wir vor Tagesanbruch in der Nekropole sind. Und lasst uns beten, dass die Vampyre an den Gewölben wirklich kein Interesse haben.“
Sie gingen vorwärts und kamen alsbald in die Sichtweite der Mauer. Arnold hob das Glas an und schaute an der Mauer entlang „Keine Wachen und wir sind auf der richtigen Spur. Keine dreihundert Meter rechts von uns fängt der Friedhof an. Der Eingang ist direkt am Wald. Lasst uns hinein gehen und jeweils an den Mauern der Gruften Deckung vor Blicken von der Dommauer suchen. Ich gehe voraus, sondiere die Lage, suche eine geeignete Deckung und gebe euch Zeichen, mir zu folgen.“
Genau so machten sie es. Sie fanden problemlos den Eingang zum Friedhof. Die schmiedeeisernen, geschwungenen Gittertüren standen offen sodass sie das Areal betreten konnten.
Der Friedhof schmiegte sich an die Dommauer, war aber nur circa fünfzig Meter breit. Das war gut, so mussten sie nicht weit und auch nicht über freies Feld Richtung Mauer gehen. Die Gruften standen alle streng symmetrisch zur Mauer und boten gute Deckung. Vereinzelt erhoben sich Engelsstatuten, die steinernen Kreuze die zwischen den Gruften standen, waren allerdings ausnahmslos umgestürzt worden.
Sie passierten den Eingang geduckt und
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