Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch)
Vampire können diese heilige Stätte nicht betreten?“ , fragte Robert.
„Aber Menschen schon!“
„Richtig, Ben“, ergänzte Arnold. „Ich denke, sie haben den Dom durch Menschen entweihen lassen und benutzen ihn jetzt als ihre Kirche.“
„Entweihen?“
„Ja Alex. Ein Tieropfer da, fünf oder Sechs Pentagramme aus Tierblut, eine kleine Orgie dort und schon können diese Bestien den Ort betreten, ohne zu Schaden zu kommen. So einfach wie ein Priester einen Ort weihen kann, funktioniert auch das Gegenteil. Leider“, seufzte Arnold.
„Und nun?“ , fragte Alex, „Da kommen wir nie unbemerkt hinein. Das sind einfach zu viele!“
Arnold warf die Stirn in Falten „Du hast nicht Unrecht, mit Gewalt haben wir gegen diese Masse keine Chance. Zumal ich sie heute Morgen mit dem Fernglas beobachtet habe und euch leider berichten muss, dass wir es hier nicht mit dahinvegetierenden Schatten ihrer selbst, sondern mit gut gesättigten, bewaffneten und vermutlich auch gut ausgebildeten Blutsaugern zu tun haben. Außerdem lungern hier nicht wenige andere Untote herum.“
„Cherubim?“ , seufzte Alex.
„Was willst Du denn mit Engeln? Ich sagte Untote. Waschechte Zombies. Langsam, dämlich, hungrig“, entgegnete Arnold mit Unverständnis.
„Na toll, die gibt es hier also auch, ja?“ Alex Stimmung wurde nicht besser.
„Sei froh, dass wir nicht auf Ghouls treffen, diese schleimigen Leichenfresser gefallen mir persönlich noch wesentlich weniger“, sagte Arnold. Alex hatte durchaus Verständnis dafür, dass Arnold an den schleimigen, sich von Leichen ernährenden Dämonen keinen Spaß fand.
„Es bringt uns nicht weiter, über die Brut zu lamentieren. Wir sollten uns lieber Gedanken machen wie wir unbeschadet hinein und heraus kommen und zwischendurch noch Christine und die Kleine finden können“, gab Robert zu bedenken.
Sie stimmten ihm schweigend zu. Nach ein paar Minuten brach Ben schüchtern die Stille: „Ich weiß da etwas.“
Alle Augen richteten sich auf ihn. „Mein Vater war früher Befehlshaber der Domwache und er hat mir etwas von einem Geheimgang erzählt. Ich weiß nicht was er damit meinte, aber er sagte, dass man über den Zugang zur Nekropole direkt in den Chor gelangen könne und immer auf eine Chimäre mit einem Medusenkopf achten müsse. Was auch immer das alles zu bedeuten hat.“
Arnold schnappte sich das Fernglas und ging an das Fenster. Er öffnete es vorsichtig und sah hinaus. Gespannt warteten die Freunde eine Weile, ehe sich Arnold wieder zu ihnen herumdrehte.
„Du bist wirklich zu etwas nütze.“ Ben grinste. „Neben dem Dom, außerhalb der Mauer befindet sich ein alter Friedhof. Dort gibt es kaum Erdgräber aber umso mehr Gruften. Der Friedhof zieht sich längs an der Mauer entlang und ich habe genau in der Mitte der Mauer eine Chimäre am Dom ausmachen können. Die einzige Chimäre mit Medusenkopf. Alle anderen Chimären haben gehörnte Köpfe.“
„Das bedeutet also, dass wir „nur“ auf den Friedhof kommen, den Einstieg in die Nekropole finden und uns vierhundert oder noch mehr Meter durch Gänge vollgestopft mit Leichen durchquetschen müssen um dann mitten im Chor auf einer „Wir schlachten jetzt die Menschlein-Party “ bei den Vampyren auftauchen zu können“, holte sie Robert in die Realität zurück.
„Genau so “ sagte Alex „Oder fällt jemandem etwas Besseres ein?“
Betretenes Schweigen war die Antwort.
Arnold beobachtete den ganzen Tag den Dom und die Umgebung um ihn herum. Gegen Abend berichtete er den Freunden.
„Also, es sieht wie folgt aus: Den ganzen Tag hat niemand das Domgelände verlassen. Die scheinen da drinnen alles zu haben, was sie benötigen. Ich habe sowohl Menschen als auch Vampyre und Zombies ausmachen können. Wobei die Zombies an Ketten gehalten werden weil sie aggressiv auf die Menschen reagieren. Die Vampyre verhalten sich ihnen gegenüber jedoch neutral. Ich schließe daraus, dass die Zombies als Wächter an den Mauern angesetzt werden und die Vampyre die Menschen, warum auch immer, noch leben lassen. Eventuell als Blutspender oder als Werkzeuge, ich kann es nicht sagen. Die Menschen sind jedenfalls gut genährt und bewegen sich völlig frei und ungezwungen. Ich habe sogar Familien mit Kindern gesehen. Insgesamt scheint es sich um circa zwei Drittel Menschen zu handeln, der Rest sind Vampyre und ganz wenig e Zombies. Im Wald
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