Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch)

gefunden“, meinte Arnold und alle stimmten nickend zu.
       So setzten sie sich auf dem staubigen Boden nieder und hingen bedrückt ihren Gedanken nach.
       Spot legte sich vor Alex, blieb aber nicht lange da ihm dies offensichtlich zu langweilig war. Er lief von einem der Freunde zum nächsten und holte sich ein paar Streicheleinheiten ab. Trotz der hoffnungslosen Lage musste Alex innerlich über den kleinen Hund lächeln. Nachdem alle ihre Streichel-Frondienste abgeleistet hatten, untersuchte Spot die Kreuzung. Er ging jeweils in die Anfänge der abzweigenden Gänge hinein, blieb stehen, machte sich lang um hinein zu schnüffeln und wandte sich wieder ab. Er untersuchte erst die Gänge, die am wahrscheinlichsten in Richtung Dom führen konnten und wandte sich dann in die entgegengesetzte Richtung. Er lief von Gang zu Gang bis er alle Einmündungen inspiziert hatte.
       „Da war ich schon, kleiner Mann, das dürfte eher die falsche Richtung sein“, lächelte Alex müde. Spot sah ihn über die Schulter an und setzte sein Werk fort. Dann setzte er sich zwischen zwei Gängen vor die gut erhaltene Mumie einer jung verstorbenen Frau und schaute sie auffordernd an.
     
    Nach einer Weile beschlossen sie, weiter zu gehen. Arnold befragte wieder seinen Kompass und teilte der Gruppe sein Ergebnis mit.
       „Dieser Gang dürfte nach meinen Berechnungen am ehesten auf die Dommauer zugehen. Eventuell auch der Gang rechts daneben, wir müssen es einfach versuchen.“
       Gesagt, getan. Sie betraten den Gang und folgten ihm. Nach ein paar hundert Meter bog der Gang nach rechts ab.
       „Wir dürften jetzt parallel zur Dommauer laufen, achtet auf Zeichen an den linken Wänden, irgendwo hier muss der Zugang sein“, flüsterte Arnold.
       Sie suchten und fanden nichts, während sie dem Gang folgten. Dieser schien sich immer weiter nach rechts zu krümmen.
       „Geht die Dommauer hier in einem rechten oder spitzen Winkel entlang?“, fragte Alex  „ich habe das Gefühl, dass wir uns wieder entfernen.“
       „Ich kann es dir nicht sagen. Ich ärgere mich gerade, dass ich nur den Medusen-Kopf an der Mauer und nicht noch die End- und Anfangspunkte des Doms vermessen habe. Ich kann es leider wirklich nicht sagen“, erwiderte Arnold bedrückt.
       Sie folgten der Mauer und Robert brummte „Auch ohne Kompass kann ich dir sagen, dass wir eher zur Seite weg, als auf den Dom hin laufen. Er müsste ja diagonal auf dem Felsen stehen, wenn wir uns parallel zu ihm bewegen würden.“
       Sie wussten, dass er Recht hatte.
       „Lasst uns dem Gang noch ein paar hundert Meter folgen. Wenn wir dann nichts entdecken, drehen wir um“, schlug Alex vor.
     
    Doch das war nicht notwendig. Der Gang krümmte sich immer weiter nach rechts und alsbald sahen sie eine Kreuzung vor ihnen auftauchen. Sie betraten die Kreuzung und sahen, dass der Weg sich um einhundertachtzig Grad gedreht, und sie zu ihrem Ausgangspunkt zurückgebracht hatte. Sie hatten eine Schlaufe gedreht und somit war auch die zweitbeste Option zunichte gemacht. Denn der Weg, der rechts neben dem eingeschlagenen Weg abgegangen war, war nun der Zugang zur Kreuzung.
       Hinter dem Sarkophag in der Mitte der Kreuzung ertönte ein ungeduldiges, leises „Wuff!!“ Sie sahen sich an und gingen zu dem Sarkophag. Dort saß immer noch Spot vor der mumifizierten, jungen Frau und schwänzelte ihnen freudig entgegen,
       „Warum ist er denn nicht mitgekommen, Alex?“, fragte Robert.
       „Das ist mir gar nicht aufgefallen, er muss die ganze Zeit hier gewartet haben. Spot komm her!“ Doch der Hund blieb sitzen.
       „Spot, hier!“ Der Hund bewegte sich nicht von der Stelle und Alex wurde ärgerlich
       „Auf jetzt, komm her!“ , befahl er ihm, doch Spot kam nicht. Er setzte seinen treuesten Dackelblick auf und beschwichtigte sein Herrchen, indem er sich auf den Rücken legte und ihm die Kehle bot. Leise wimmernd schaute er aus großen Augen
    zu ihm auf, doch er kam nicht.
       Alex blickte ratlos in die Runde.
       „Was hat er denn?“ , fragte Ben. 
       Alex ging auf den fiependen und wimmernden Spot zu, kniete sich nieder und streichelte ihn um ihn zu beruhigen. „Komm, kleiner Mann, ist doch alles gut. Ich will auch hier raus und wir schaffen das ganz bestimmt ganz bald.“
       Spot sprang auf und ließ die Vorderpfoten auf dem Steinsockel der jungen Frau nieder. Alex blickte an ihr hoch und sah sie sich genauer an. Sie war wohl Anfang