Von jetzt auf gleich
eine Heulsuse bekommst«, sagte ich zu ihm.
»Das muss es nicht, Süße. Das ist einfach alles zu viel für dich. Du müsstest ein Roboter sein, wenn dich das Ganze nicht mitnehmen würde«, sagte Dirk.
Cat warf ihren Kopf zurück und grinste Dirk an: »Wo wir gerade von künstlichen Menschen sprechen, vielleicht erzählst du mir mal, was du mit dem echten Dirk gemacht hast?«
»Ich lasse euch zwei jetzt alleine. Ich muss sowieso gehen«, sagte er und schaute auf seine Uhr.
»Cat, sei froh, dass Jordan noch hier unter uns ist. Versuch doch, nicht so hart zu zwei Menschen zu sein, die die wahre Liebe gefunden haben«, sagte Dirk mit einem mitleidigen Lächeln. »Das ist einfach herzlos.« Dann warf er mir einen Kuss zu. »Ich komme später wieder, Baby.«
»Igitt. Würg!«, sagte Cat, nachdem er weg war.
»Du magst Dirk nicht?«, fragte ich sie.
»Was gibt es an ihm zu mögen?« Irgendetwas stimmte an diesem Bild offensichtlich nicht. Sie muss mit ihm geschlafen haben, dachte ich. Oder es versucht haben. Das war es wahrscheinlich. Sie muss versucht haben, ihn mir auszuspannen, und er hatte sie abblitzen lassen. Was für eine Freundin war sie dann? Auf keinen Fall hatte mein supertoller Freund sie irgendwie schlecht behandelt. Allerdings sah ich klar genug, um zu wissen, dass Liebe und Lust unberechenbar waren. Ich vermutete, dass Cat ein angekratztes Ego hatte.
Dann kam der Typ, der am Vortag rausgeschmissen wurde, mit einem riesigen Teddybären. Zunächst konnte ich nur den gigantischen Bären sehen, erst dann sah ich den Typen, der dahinter versteckt war und damit kämpfte, ihn hereinzubringen.
»Das ist Bartholomäus, der Schutzpatron der Amnesie-Opfer«, sagte er. »Er ist gekommen, um auf dich aufzupassen und dir zu helfen, dein Gedächtnis wiederzubekommen. Und um dich daran zu erinnern, dass es jemanden gibt, der verrückt nach dir ist und darauf wartet, dass es dir schnell wieder besser geht.« Wie süß war der denn?
»Wie geht es dir?«, fragte er.
»Ganz gut.«
»Hi, ich bin Travis«, sagte er zu Cat und streckte ihr seine Hand entgegen. Sie nahm sie und nickte mir anerkennend zu.
»Cat«, sagte sie, während sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht ausbreitete. »Ich hab schon viel von dir gehört, Travis. Es freut mich wirklich sehr, dich kennenzulernen.« Dann lächelte sie mich an. »Ich gehe jetzt mal gucken, ob ich hier einen Kaffee kriege, und lasse euch beide allein. Es gibt nichts Besseres als guten alten Krankenhaus-Kaffee. Bin gleich wieder da.« Cat ging, steckte dann ihren Kopf wieder zur Tür hinein und hielt beide Daumen in die Höhe, als er nicht guckte.
»Entschuldige die Größe des Bären«, sagte Travis, während er missbilligend auf den Berg von Kunstpelz schaute. »Es gab keine größeren. Ich habe mir überlegt, dass ich die Blumen- und Schokoladen-Tour ja schon beim letzten Mal gefahren bin … obwohl du dich daran wahrscheinlich gar nicht erinnerst, also hätte ich das ruhig noch einmal machen können …«
»Danke«, sagte ich. »Er ist klasse.«
»Und wenn ich dich mit nach Hause nehme, bereite ich für dich ein spezielles Willkommen-zu-Hause-auf-dass-es-dir-bald-besser-geht-Menü zu.«
»Du kochst?«, fragte ich.
»Aber hallo. Ich putze auch. Und wenn du richtig nett zu mir bist, dann mache ich dir sogar deine Steuererklärung.«
»Ich Glückliche. Halt – zahle ich Steuern?«
»Du warst nie sehr gut, was deine Abrechnungen angeht«, sagte Cat lächelnd. Sie stand immer noch in der Tür. »Jetzt gehe ich aber. Bin gleich wieder da.«
»Jeder macht das«, sagte Travis. »Ich bin wirklich richtig schlecht in Zahlen. Aber für dich würde ich mein Bestes geben.«
»Da bin ich dir dankbar.«
»Ich kann einfach nicht glauben, dass dir das passiert ist.« Er strich mir die Haare aus dem Gesicht, was mich ein wenig beunruhigte, weil wir uns nicht sehr vertraut waren. Aber dann sah er mich zuckersüß an. Irgendetwas lag hier definitiv in der Luft. Ich musste ihn fragen.
»Waren wir …?« Ich sah zu ihm auf und hoffte, er würde verstehen, was ich meinte.
»Waren wir was?«, fragte er mich und wusste offensichtlich nicht, worauf ich hinaus wollte.
»Es sieht so aus, als wären wir, ich meine, so wie du dich benimmst … Haben wir uns jemals vorher gesehen?«
»Gott, das tut mir leid. Ich dachte, das wüsstest du. Ja«, sagte er und lächelte dann schüchtern. »Ich bin verrückt nach dir. Ich meine, es gibt da etwas, über das wir sprechen müssen, aber …
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