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Von jetzt auf gleich

Von jetzt auf gleich

Titel: Von jetzt auf gleich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caprice Crane
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»Verrückt, aber süß!«
    Die zwei schienen sich vollkommen einig zu sein, aber ich hatte verdammt nochmal nichts verstanden. Und sie hatten mich nicht im Geringsten in ihre Unterhaltung einbezogen, deshalb war mir nicht ganz klar, warum sie mich dazu gebeten hatten, außer aus dem einfachen Grund, um mich zu demütigen.
    »Werde ich hier eigentlich für irgendwas gebraucht, Jungs? Ich glaube nichts von all dem und möchte auch nichts mehr darüber hören.«
    ***
    Mein Magen knurrte, weil ich mein Mittagessen nach diesem überraschenden Überfall hatte ausfallen lassen. Deshalb ging ich an meinen Schreibtisch zurück und packte mir einen Müsliriegel aus, den ich in der obersten Schublade gefunden hatte. Die nächsten zwei Stunden verbrachte ich damit, Hintergrundinformationen zu lesen und Ideen für das Brainstorming mit Lydia zu sammeln. Ich weiß nicht, ob es an dem Schock über Todds wilde, phantasievolle Enthüllungen, dem Monate alten Müsliriegel, der Tatsache, dass ich fast normal an einem Schreibtisch saß, oder vielleicht an der berauschenden Inspiration der Versicherungsbranche lag, aber die Ideen kamen auffallend schnell. Sie explodierten förmlich, wie die Blitze von Cats Digitalkamera (sie hatte sich vorgenommen, von Anfang an neue Erinnerungen zu schaffen, für den Fall, dass die alten in schlechter Verfassung zurückkommen würden). Von der Frau aus der Personalabteilung wusste ich, dass ich gut war und dass meine Rückkehr in bestimmten Kreisen sehnlichst erwartet wurde. Aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich mit so wenig Anstrengung da anknüpfen konnte, wo ich möglicherweise aufgehört hatte.
    Am späten Nachmittag kam Lydia mit einem Notizblock in der Hand in mein Büro und setzte sich auf die Kante meines Schreibtisches.
    »Also … Hast du dir Gedanken gemacht?«
    Ich wollte nicht zu selbstbewusst erscheinen, also spielte ich die Schüchterne. Im Grunde genommen war Brainstorming nichts anderes als ein Herausschleudern von Ideen. Ich konnte meine Vorschläge unter Wert verkaufen und dadurch nicht nur brillant, sondern auch lässig wirken.
    »Na ja«, sagte ich, »sie fahren schon lange auf der Beständigkeitsschiene, aber diese Marketing-Strategie schreit nach einer weniger konservativen und trotzdem vertrauenerweckenden Aussage. Also, mir ist Folgendes eingefallen.« Ich hielt meine Hände nebeneinander.
    »Aha«, sagte Lydia und schrieb sich etwas auf.
    »Und dann der Slogan: ›Sie sind in guten Händen … bei Harvest.‹«
    Lydia hörte auf zu schreiben. »So … eine Art Parodie? Oder eine direkte Gegenüberstellung? Ich weiß nicht, ob sie so etwas machen. Aber wenn es lustig ist, nehme ich an …«
    »Na schön«, sagte ich ein wenig verblüfft, dass sie nicht ihren Notizblock in die Luft geworfen hatte, um mich zu umarmen. »Es ist nicht wirklich ein witziger Ansatz. Es sind einfach die beiden Hände, die dich tragen und aufrecht halten wie das …« Ich formte mit meinen beiden Händen eine Schale, die ich ganz klar vor meinem geistigen Auge gesehen hatte. »Aber, und das fällt mir gerade erst ein, es ist auch ein bisschen wie: ›Wir behandeln dich gut, du bist bei uns in guten Händen.‹ oder ›Die helfenden Hände von Harvest‹.«
    Sie lutschte an ihrer Stiftspitze. »Eine Frage«, sagte sie. »Wird es in deinem nächsten Konzept eine flachsende Eidechse geben?«
    Ich schlug mit der Hand auf den Schreibtisch. »Das ist gespenstisch! Das muss irgendwo da draußen sein … wie Elektronen in der Luft. Das ganze Ding schreibt sich wie von selbst.«
    Der Block hing schlapp in ihrer Hand, und sie sah mich ernst an.
    »Ich bin nicht sicher, dass es sich selbst geschrieben hat, es ist geschrieben worden«, sagte sie.
    »Schreibst du dir denn gar nichts auf? Wir wollen das doch nicht vergessen.«
    »Oh, wir werden es nicht vergessen«, antwortete sie.
    Ich schaute auf meinen eigenen Block, auf dem ich mir Sachen notiert hatte. »Du hast wahrscheinlich recht. Es ist wirklich schwer, das zu vergessen. Es strömt einfach nur so.«
    »Das ist wahr«, sagte sie, ging hinaus und ließ mich mit der Frage zurück, ob ich sie überwältigt hatte.
    ***
    Da die Amnesie jegliche persönliche Routine unterbrochen hatte, befand ich mich in einer ständigen Warteschleife. Ich wartete darauf, dass mich jemand anrief, vorbeikam, Pläne machte oder sie wieder änderte. Ich ernährte mich gut, machte die Wäsche, aber ich ergriff nie die Initiative. Das machte mich anfällig für alle

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