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Von jetzt auf gleich

Von jetzt auf gleich

Titel: Von jetzt auf gleich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caprice Crane
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und Lebertran auf Bagels? Das ist kulinarische Tortur. Also nahm ich den Faden wieder auf und griff nach ihrer Hand.
    »Ruth, ich kann nur sagen, dass mir das alles wirklich leidtut«, erzählte ich ihr. »Ich habe immer das Beste für dich getan, was ich konnte. Jetzt ist es an dir.«
    Cat starrte mich mit erstaunten Augen an. Offensichtlich war sie erstaunter als Ruth, die jetzt ruhig war. »Danke«, sagte Ruth jetzt weniger wild und mit hängenden Schultern. »Vielleicht sollten wir uns mal auf einen Bagel mit Frischkäse treffen.«
    Weil ich nicht wusste, an wen das gerichtet war – an mich oder an Mutter Ruth –, sah ich Cat an, deren Kiefer sich hin und her bewegte, womit sie mir offensichtlich etwas signalisieren wollte. »Ich nehme lieber Erdnussbutter«, sagte ich unsicher, »aber ja, ganz klar, ja.« Das brach sozusagen den Bann. Ruth lachte und nickte.
    Cat räusperte sich und erklärte: »Wow, wir haben heute große Fortschritte gemacht, Ruth. Unsere Sitzung ist damit beendet.«
    »Ich denke, das war ein richtiger Durchbruch«, flüsterte Ruth, während sie meine Schulter berührte. »Ja.«
    Als wir hinterher draußen waren, schaute Cat mich für eine Weile nicht an. »Ich bin total platt, wie verändert du gewirkt hast.« Sie sah auf und traf meinen Blick mit einem vergebenden Lächeln. »Vielleicht habt ihr beide was gelernt.«
    »Mit Sicherheit«, sagte ich. »Keins meiner Kinder wird jemals ohne Handy zum Fußballtraining gehen. Können wir jetzt essen?«
    ***
    Cat zog ein kleines Stück Papier aus ihrer Manteltasche. »Ich muss dir etwas zeigen«, sagte sie, drehte es um und schob es zu mir rüber. Es war ein Ultraschallbild. Glaubte ich. Ich hatte sie bis jetzt immer nur in Filmen gesehen.
    »Du bist schwanger?« Ich strahlte, und sie reagierte mit einem begeisterten Nicken. Dann schaute ich mir das Bild an. Ich wollte sie nicht verletzen, aber ich konnte wirklich nicht sehen, wo das Baby war.
    »Es ist genau hier«, sagte sie, als sie sah, dass ich ein wenig verwirrt war. »Das kleine Ding da.«
    »Ah«, sagte ich und umarmte sie über den Tisch hinweg. Vorsichtig, denn ich wollte ihren Bauch nicht quetschen.
    »Das ist ja wunderbar, Cat. Glückwunsch! Habt ihr es versucht?«
    »Na ja, wir haben es nicht
nicht
versucht«, sagte sie.
    Die meisten meiner Freunde sind Singles, aber ich habe eine Handvoll verheirateter Freunde, und es scheint, dass das »nicht
nicht
versuchen« die zweite Phase verheirateten Lebens darstellt – zumindest aus meiner Erfahrung. Wenn man ein frischverheiratetes Paar fragt, ob sie Kinder haben wollen, bekommt man normalerweise zu hören: »Noch nicht, wir wollen erst mal das Leben
zu zweit
genießen … und reisen … usw.« Dann kommt die zweite Phase: Sie haben genug zu zweit genossen – oder sogar ganz aufgehört, etwas gemeinsam zu genießen –, dann sind sie möglicherweise bereit, Kinder zu kriegen. Trotzdem würden sie das nicht sagen. Sie würden nicht sagen, dass sie es »versuchen«. Vielleicht liegt das ja daran, dass sie dem Druck von außen entgehen und nicht immer gefragt werden wollen, wie es aussieht. Das kann man ja verstehen. Aber ist »nicht
nicht
versuchen« nicht dasselbe wie »versuchen«? Warum die verschlüsselte doppelte Verneinung? Als Todd mich morgens fragte, was ich am Nachmittag vorhatte, habe ich ja auch nicht gesagt: »Ich treffe mich nicht
nicht
mit Cat zum Mittagessen in Soho … Wenn du Lust hast, kannst du ja mitkommen.«
    Wie auch immer, Cat war schwanger, und das waren phantastische Neuigkeiten. Ich bewunderte Cat, und ihre Zufriedenheit riss mich förmlich mit. Wir sprachen über ihre tolle Wohnung, ihre reizenden neuen Nachbarn, die sehr hilfsbereit waren, und dass sie einen zwei Monate alten Jungen hatten, der natürlich der beste Freund ihres eigenen Babys werden würde.
    Als Todd auftauchte, entschuldigte Cat sich dafür, dass sie nur über ihr reizendes Leben geredet hatte, und warf mir den Ball zu, indem sie mich nach Dirk fragte. »Und …?«, sagte sie mit einem hoffnungsvollen Grinsen. »Wie ist das Leben in Dirk-Land?«
    »Oh … das weißt du doch …«, sagte ich und meinte »zum Kotzen«, aber ich wollte mich nicht beschweren. Ich fühlte mich jedes Mal schuldig, wenn ich Cat von meinen Problemen erzählte, denn sie verdiente ihr Geld damit, Leuten zuzuhören. Warum sollte sie sich das auch noch in ihrer Mittagspause reinziehen? Sie wusste, dass die Dinge nicht gut standen, und das schon ziemlich lange.

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