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Von jetzt auf gleich

Von jetzt auf gleich

Titel: Von jetzt auf gleich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caprice Crane
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immer gefragt, wie sich dieser Penis anfühlte. Und mein Knie war dabei, das herauszufinden.
    Ich drehte mich um, packte ihn mit einer schnellen Bewegung an den Schultern und rammte mein Knie in seine dicken, fetten Eier.
    »Ahhhhhh!«, schrie er und krümmte sich.
    »Oh, das tut mir leid!«, erklärte ich, als hätte ich keine Ahnung, was da gerade über mich gekommen war. »Spontane, reflexartige Reaktion, nehme ich an.« Hallo, Saftsack. Trifft mein Knie. Er öffnete seinen Mund, um etwas zu sagen, aber es kam nichts heraus.
    Ich packte meine Sachen und ging zur Tür. »Oh, ich sollte besser gehen. Das tut mir wirklich leid.« Beinahe fröhlich rannte ich aus seiner Bude.
    Sneevil sang eine Art Arie, die ich schon drei Türen vor meinem Appartement hörte. Ich ging hinein und sah ihn stirnrunzelnd an.
    »Sneevil, ich hoffe, du hast das nicht den ganzen Tag lang gemacht«, ermahnte ich ihn sanft. Er legte den Kopf zur Seite und sang weiter. Ich wusste, das war ein Problem – und das nicht nur, weil eine weitere Nachricht an meiner Tür gepappt hatte.
    »Wie wäre es«, fragte ich ihn, »wenn ich dir für ein paar Stunden ins Gesicht singen würde? Was meinst du, wie dich das mitnehmen würde.«
    Und das tat ich. Ich versuchte alles: Ich redete auf ihn ein, sang ihm etwas vor, spielte laute Musik, deckte seinen Käfig zu … nichts half.
    Ich war gerade dabei, mit »Dust in the Wind« anzufangen, als mein Telefon klingelte.
    »Erkennst du meine Stimme?« Es war Dirk.
    »Nein, tut mir leid. Sollte ich?«
    »Ich bin’s, Dirk. Dein –«
    »Mein Freund, richtig?«, beendete ich seinen Satz.
    »Genau«, sagte er. »Was machst du gerade?«
    »Ich komme gerade von meinem ersten Arbeitstag nach Hause.«
    »Wie war’s?«
    »Es war in Ordnung, glaube ich.«
    »Wollen wir uns treffen?«, fragte er zögernd. Eigentlich wollte ich nicht, aber ich war so sauer auf ihn, weil er mich betrogen hatte, dass ich mit ihm ficken wollte.
    »Klar«, sagte ich. »Warum nicht?«
    Es war mein erstes Treffen mit Dirk nach dem Unfall. Ich tat so, als würde ich mich in der Gegend nicht auskennen, sodass er mich abholen musste, anstatt mich irgendwo zu treffen. Ich konnte mich nicht daran erinnern, wann er mich das letzte Mal zu einer Verabredung abgeholt hatte. Andererseits konnte ich mich überhaupt nicht an unsere letzte Verabredung erinnern.
    Erwartungsgemäß holte Dirk mich ab und brachte mich direkt zu sich nach Hause. Der Ort war mir sehr vertraut, doch ich versuchte, ihn mit anderen Augen zu betrachten. Dirk glaubte, ich würde ihn zum ersten Mal wiedersehen, also verhielt ich mich entsprechend – ich schaute mich gründlich um. Er öffnete die Tür, führte mich hinein und breitete die Arme aus, um mir die ganze »Pracht« zu präsentieren.
    »Das ist der Liebespalast.«
    »Wow«, sagte ich, als ich meinen Blick über all die leeren Bierdosen schweifen ließ. Das war kein Liebespalast – das war eine Studentenbude. Ich schaute auf das Farah-Fawcett-Poster, und mein Blick fiel automatisch auf ihre Nippel.
    »Du schaust auf die Nippel, oder?«, sagte er und nickte stolz. Was hatte ich bloß die ganze Zeit über gedacht? Ich war mit einem Affen zusammen. Wie konnte ich mir das nur gefallen lassen? Er beobachtete, wie ich mich umsah.
    »Erinnerst du dich an irgendwas?«
    »Nein, das kann ich nicht behaupten.«
    »Erinnerst du dich daran?«, fragte er, während er sich zu mir rüberlehnte und anfing, mit der Zunge an meinem Ohr herumzuschlabbern. Keine Warnung. Kein Aufwärmen. Nicht einmal ein Kuss oder eine Berührung. Plötzlich zappelte Dirks Zunge doch tatsächlich in meinem Ohr herum. Es war ekelhaft. Ich riss mich von ihm und seiner Zunge los und sah mich verzweifelt nach einem Kleenex um, das es offensichtlich nicht gab.
    »Was sollte das denn, Dirk?«
    »Du liebst das – hast es zumindest geliebt. Das war das patentierte Michael-Dirkston-Ohr-Kunststück.«
    »Was du nicht sagst.«
    »Schön, oder?«, sagte er und nickte selbstgefällig. Jemand musste etwas tun. Dieser Mann musste aufgehalten werden. Alle Männer mussten aufgehalten werden. Ich beschloss, diesen Irrtum genau hier und jetzt aufzuklären. »Hör mal zu, vermutlich steht ihr Typen auf das ganze Zunge-im-Ohr-Ding, aber ich sag dir – und da kann ich wohl für das gesamte weibliche Geschlecht sprechen – eine Zunge im Ohr ist nicht halb so erotisch, wie du denkst.«
    »Du hast vorher nie was gesagt. Du hast es gemocht.«
    »Ich erinnere mich nicht an

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