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Von Liebe und Gift

Von Liebe und Gift

Titel: Von Liebe und Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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geschlossen. „Das hab ich manchmal“, gestand er leise. „Nicht schlimm.“
    „Kommt das von den Drogen? Brauchst du was?“, fragte sie weiter.
    Da schüttelte Neal konsequent den Kopf. „Nein, ich brauche nichts. Ich nehme nichts mehr. Ich werde aufhören.“ Er zog die Beine noch dichter an seinen Körper und versuchte so die Unruhe und sein Zittern zu unterdrücken.
     
     

III.
     
    „Ihm ging es wirklich nicht gut“, schilderte Francis am nächsten Tag. Sie war am späten Nachmittag mit Gero Einkaufen gewesen. Zusammen schlenderten sie zurück nach Hause. „Heute morgen allerdings, war er schon sehr früh wach“, erzählte sie weiter. „Ihm schien es besser zu gehen, obwohl er noch unheimlich müde wirkte.“
    Gero runzelte die Stirn.
    „Wieso ist er so müde?“
    Francis zuckte mit den Schultern. „Zu wenig Schlaf?“ Sie hielt an der Ampel. „Er grübelt ja ständig über alles und nichts.“
    Die Ampel schaltete auf Grün, und sie gingen weiter.
    „Heroin macht auch müde“, erklärte Gero. „Es lässt einen quasi nichts mehr spüren. Es betäubt einen fast.“
    Unsicher drehte Francis ihr Gesicht zu ihm. „Du meinst, er hat wieder?“ Sie schüttelte ungläubig den Kopf. „Er hat mir versprochen, nichts mehr zu nehmen. Oh, man kann ihm einfach nicht mehr glauben. Was sollen wir denn bloß machen?“
    Gero seufzte. Wenn er es nur wüsste! „Ich denke, vielleicht …“ Er unterbrach schlagartig seinen Satz und starrte auf die Eingangstür ihres Hauses. Dort stand ein Polizeiwagen. Zwei Polizisten gingen die Straße auf und ab und befragten alle Passanten, die vorbeikamen.
    „Was wollen die denn hier?“, flüsterte Gero deutlich verunsichert.
    „Weiß nicht. Lass uns hingehen“, sagte Francis. Es klang gefasst, und so näherten sie sich dem Haus zielstrebig. Aber kaum wollte Francis die Eingangstür aufschließen, kamen die beiden Polizisten auf sie zu.
    „Entschuldigen Sie bitte!“, rief einer von ihnen. „Können Sie uns weiterhelfen? Wir sind auf der Suche nach diesem Mann.“  
    Er hielt Francis und Gero ein Fahndungsfoto hin und sprach dann weiter:
    „Sein Name ist Samuel Falkenberg. Er wird wegen Drogenhandels gesucht. Haben Sie ihn hier in der Gegend schon mal gesehen? Wir nehmen an, dass dieser Bezirk zu seinem Umschlagsgebiet zählt.“ Der Polizist deutete hinter sich. „Hier in der Wohngegend und im Park. Ist Ihnen etwas aufgefallen?“
    Wie erstarrt sahen Francis und Gero auf das Foto.
    „Ich kenne den Mann nicht“, sagte Francis sofort. Sie drehte sich um, schloss die Tür auf.
    „Und Sie?“, fragte der Polizist, während er Gero eindringlich musterte.
    „Nun, ich … ehm … Ich weiß nicht“, kam es stotternd aus dem heraus. Hilfesuchend drehte er sich nach Francis um.
    „Sie kennen ihn, ja?“, bohrte der Polizist weiter. Gero senkte den Kopf und schwieg. Ihm fiel ein großer Stein vom Herzen, als er Francis neben sich spürte, wie sie ihn unterhakte und mit sanfter Stimme erklärte:  
    „Wir kommen gerade vom Augenarzt. Mein Freund hat Augentropfen bekommen. Ich denke nicht, dass er das Foto richtig erkennen kann.“
    „Oh, das tut mir leid!“, lenkte der Polizist sofort ein. „Das konnte ich ja nicht ahnen.“
    Er lächelte freundlich. „Aber falls Ihnen etwas auffällt, bitte melden Sie sich bei uns.“
     
    „Puh, das war knapp“, gab Francis von sich, als sie schließlich die Tür hinter sich zuzog.
    Gero nickte. Er war kreidebleich. „Danke“, kam es leise über seine Lippen.
    Als sie in die Wohnung kamen, hörten sie Stimmen aus dem Wohnzimmer. Neal saß auf dem Sofa und lauschte seinem Sohn, der stockend aus einem Kinderbuch vorlas – allerdings auf Englisch.
    „Tis cat has green eyes …“
    Neal schüttelte sofort den Kopf und beugte sich vor.
    „Das heißt: This cat. Mit th.“  
    Nicholas nickte. Mit großen Augen sah er in das Buch, doch als er Geräusche aus dem Flur hörte, drehte er sich um.
    „Hallo!“, ertönte Geros Stimme. Er sah ins Wohnzimmer. „Du gibst Nicki Englischunterricht?“
    „Klar“, erwiderte Neal. „Es wird Zeit, dass er ein richtiger Anderson wird.“ Stolz sah er seinen Sohn an, der in der letzten Zeit erhebliche Fortschritte in der englischen Sprache gemacht hatte. „Unser zweites Kind wird gleich zweisprachig erzogen. Das steht fest.“
    „Das finde ich toll“, sagte Gero, deutlich begeistert. Er kam näher, beugte sich zu Neal herunter und gab ihm einen Kuss.
    Daraufhin fing Nicholas laut an zu

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