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Von Liebe und Gift

Von Liebe und Gift

Titel: Von Liebe und Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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betätigte den Lichtschalter, so dass eine einzelne Glühbirne den kleinen Raum erhellte.
    „Strom hast du und auch fließend Wasser, allerdings kalt“, erklärte er Sam.
    Sie traten ein und sahen sich um. Das Gartenhäuschen war gepflegt, besaß einen kleinen Herd, eine Waschecke und eine gemütliche Liege.
    „Ganz hinten im Garten befindet sich das WC. Dusche gibt es leider nicht.“
    Sam nickte. Er schien dankbar. „Klasse, dass du das so schnell organisiert hast. Und hier wird wirklich niemand vorbeikommen?“
    Neal schüttelte den Kopf, während er Sam einen Schlüssel reichte.
    „Der Garten gehört meinem Butler Ralph. Der hat momentan genug mit meinem Anwesen zu tun. Er wird nicht vorbeikommen – dafür sorge ich.“ Neal lächelte. Auch er war zufrieden, dass er so schnell einen passenden Unterschlupf für Sam ausfindig machen konnte. „Und die anderen Gärtner hier, die werden dich sicher auch in Frieden lassen. Aber am besten verhältst du dich ruhig.“
    Neal setzte sich auf einen der Stühle. Er rieb sich die Hände, als würde er frieren.
    „Vielleicht sollte ich dir noch einen kleinen Heizer besorgen, oder?“
    Sam zuckte mit den Schultern. „Wir haben Sommer. Die Nächte sind ja noch lau. Und ewig werde ich hier ja wohl hoffentlich nicht bleiben müssen.“ Er sah Neal prüfend an. „Ist dir etwa kalt?“
    Neal verzog sein Gesicht. Er schien unschlüssig. War ihm tatsächlich kalt? Er rieb sich die Arme.
    „Weiß nicht genau. Irgendwie fühle ich mich komisch.“ Ein Zittern durchjagte seinen Körper, so dass er sich wieder erhob und ein paar Schritte ging.
    „Hast du etwa einen Flattermann?“
    Da drehte sich Neal abrupt um. Seine Augen waren starr und durchdringend. „Was meinst du?“
    „Hey, du kannst mir nichts vormachen“, begann Sam. Beiläufig räumte er seinen großen Rucksack aus, entnahm ihm Teller, Tassen und einige Klamotten. „Du bist voll auf Schore , das merkt doch ein Blinder.“  
    Neal öffnete den Mund. Er wollte protestieren, doch … hatte Sam nicht Recht? Er senkte den Kopf, und als er sich auf seinen Körper konzentrierte, bemerkte er erst, wie mies er sich fühlte. Leer, hungrig, bedrückt und irgendwie ganz ohne Plan. Er nahm wieder Platz.
    „Du hast nicht zufällig was mit?“
    Sam nahm aus dem Rucksack noch eine Decke, dann unterbrach er seine Aktivitäten. Wieder blickte er Neal eindringlich an. Es war kein Blick eines Geld witternden Dealers, sondern der Blick eines Freundes.  
    „Ich hatte dich damals gewarnt. Heroin ist ein Teufelszeug.“
    Neal atmete tief durch. Er sah unzufrieden aus, seufzte laut, sah an die Decke und dann in Sams Gesicht. „Mann, mir geht es echt schlecht zurzeit“, gestand er. Seine Hände rieb er nervös aneinander. „Mit einer kleinen Dosis H. komme ich gut durch den Tag.“ Er lächelte plötzlich stolz. „Ich nehme kein Koks mehr, schon gewusst?“
    Sam hob abwertend die Augenbrauen. „Da ist dir ja ein perfekter Tausch geglückt.“
    Trotz Sams abfälliger Bemerkung, hörte Neals Lächeln nicht auf. Und dann gab Sam nach.
    „Ich habe einiges mit. Werde es später gut verstecken müssen.“ Er griff in den Rucksack und nahm eine kleine Ledertasche heraus. Als er sie öffnete, sah Neal auf viele kleine Plastiktüten.
     
    Gero stand am Fenster, schon seit einer geraumen Zeit. Von hier aus konnte er auf den Park gucken, auf die Straße und den Bürgersteig, doch von Neal war nichts zu sehen. Er drehte sich nicht einmal um, als Francis sein Zimmer betrat.
    „Mein Dad hat eben angerufen“, verkündete sie. „Für die Modenschau nächste Woche ist uns ein männliches Model ausgefallen wegen Beinbruch …“
    „Das tut mir leid“, erwiderte Gero. Noch immer konnte er seinen Blick nicht von dem Fenster abwenden. Erst, als er Francis weiterreden hörte:
    „Wir brauchen dingend einen Ersatz, und mein Dad fragt, ob du nicht Lust hättest einzuspringen?“
    Da drehte sich Gero perplex um. „Soll das ein Witz sein? Das kann ich doch gar nicht!“
    Aber Francis winkte sofort ab. „Ach, so schwer ist das nicht. Du bekommst die Klamotten zugeteilt und läufst ein paar Mal über den Catwalk. Das wird vorher natürlich geprobt.“
    Gero machte kein erfreutes Gesicht, als er das hörte. Ohnehin sah er mitgenommen aus. Mit seinem roten Pullover und der blauen Jeans, wirkte er zudem noch jünger, als er eigentlich war. Unschlüssig faltete er die Hände vor dem Körper zusammen.
    „Ich weiß nicht …“, sagte er leise. „Wer

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